Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.Fl Fr Flystern. Es klinget sehr angenehm, wenn wir ei- Israels soehn' empfiengen die antwort mit froe- Vieleicht flysterten die Söhne unter einander; Forschendes Messer ist bey Sänger Bodmern Ungesäumt wurden sie mit den langen forschen- Freundschaft. Wir wissen diese Stunde noch nicht Freund-
Fl Fr Flyſtern. Es klinget ſehr angenehm, wenn wir ei- Iſraels ſoehn’ empfiengen die antwort mit froe- Vieleicht flyſterten die Soͤhne unter einander; Forſchendes Meſſer iſt bey Saͤnger Bodmern Ungeſaͤumt wurden ſie mit den langen forſchen- Freundſchaft. Wir wiſſen dieſe Stunde noch nicht Freund-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0176" n="150"/> <fw place="top" type="header">Fl Fr</fw><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#i">Flyſtern.</hi> </hi> </head> <p>Es klinget ſehr angenehm, wenn wir ei-<lb/> ne Antwort mit <hi rendition="#fr">Fluͤſtern</hi> empfangen. Denn 1.<lb/> kann derjenige <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">flyſtern,</hi></hi> der ſie uns bringet; und<lb/> 2. der, welcher ſie empfaͤngt: ſie <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">flyſtern</hi></hi> ſich alſo<lb/> beyde entgegen. Niemand aber <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">flyſtert</hi></hi> ange-<lb/> nehmer, als der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Flyſterer</hi></hi> der <hi rendition="#fr">Alpen.</hi></p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#aq">Iſraels ſoehn’ empfiengen die antwort <hi rendition="#i">mit</hi> froe-</hi><lb/> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">lichem <hi rendition="#i">flyſtern.</hi></hi> <hi rendition="#fr">Jac. u. Joſ. 35 S.</hi> </hi> </quote> <bibl/> </cit><lb/> <p>Vieleicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">flyſterten</hi></hi> die Soͤhne unter einander;<lb/> welches denn ein ſehr <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">flyſterndes Flyſtern</hi> wird</hi><lb/> erreget haben.</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>Forſchendes Meſſer</head> <p>iſt bey <hi rendition="#fr">Saͤnger Bodmern</hi><lb/> ein Meſſer, welches einem in den Hals geſtoßen<lb/> wird. So <hi rendition="#fr">forſchet</hi> der Schlaͤchter, wenn er<lb/> ſchlachtet, und der Schaͤfer, wenn er die Hammel<lb/> reiniget; ja auch das Meſſer <hi rendition="#fr">forſchet,</hi> welches<lb/> Verſchnittenen uͤber die Haut faͤhrt. Das eine<lb/> Meſſer <hi rendition="#fr">forſchet nach dem Leben;</hi> das andere<lb/><hi rendition="#fr">nach den Hoden:</hi> wornach <hi rendition="#fr">forſchet</hi> Hn. <hi rendition="#fr">Bod-<lb/> mers</hi> ſeines?</p><lb/> <cit> <quote>Ungeſaͤumt wurden ſie mit den langen <hi rendition="#fr">forſchen-<lb/><hi rendition="#et">den Meſſern</hi></hi><lb/> Jn die ſchneeweiſen <hi rendition="#fr">Haͤlſe</hi> (nicht <hi rendition="#fr">Steiße</hi>) ge-<lb/><hi rendition="#et">ſtochen. <hi rendition="#fr">Noah, 145 S.</hi></hi></quote> <bibl/> </cit> </div><lb/> <div n="3"> <head>Freundſchaft.</head> <p>Wir wiſſen dieſe Stunde noch nicht<lb/> recht, ob wir uns gleich in einem Stoßgebetchen zu<lb/> den <hi rendition="#fr">Alfern</hi> und <hi rendition="#fr">Feyen</hi> gewendet haben: was fol-<lb/> gendes fuͤr eine <hi rendition="#fr">Freundſchaft</hi> ſey? Bedeutet ſie<lb/><hi rendition="#fr">Raphaels Freundſchaft,</hi> d. i. die <hi rendition="#fr">Engel, mit<lb/> denen er verwandt iſt?</hi> Oder ſoll es <hi rendition="#fr">des Engels</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Freund-</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [150/0176]
Fl Fr
Flyſtern. Es klinget ſehr angenehm, wenn wir ei-
ne Antwort mit Fluͤſtern empfangen. Denn 1.
kann derjenige flyſtern, der ſie uns bringet; und
2. der, welcher ſie empfaͤngt: ſie flyſtern ſich alſo
beyde entgegen. Niemand aber flyſtert ange-
nehmer, als der Flyſterer der Alpen.
Iſraels ſoehn’ empfiengen die antwort mit froe-
lichem flyſtern. Jac. u. Joſ. 35 S.
Vieleicht flyſterten die Soͤhne unter einander;
welches denn ein ſehr flyſterndes Flyſtern wird
erreget haben.
Forſchendes Meſſer iſt bey Saͤnger Bodmern
ein Meſſer, welches einem in den Hals geſtoßen
wird. So forſchet der Schlaͤchter, wenn er
ſchlachtet, und der Schaͤfer, wenn er die Hammel
reiniget; ja auch das Meſſer forſchet, welches
Verſchnittenen uͤber die Haut faͤhrt. Das eine
Meſſer forſchet nach dem Leben; das andere
nach den Hoden: wornach forſchet Hn. Bod-
mers ſeines?
Ungeſaͤumt wurden ſie mit den langen forſchen-
den Meſſern
Jn die ſchneeweiſen Haͤlſe (nicht Steiße) ge-
ſtochen. Noah, 145 S.
Freundſchaft. Wir wiſſen dieſe Stunde noch nicht
recht, ob wir uns gleich in einem Stoßgebetchen zu
den Alfern und Feyen gewendet haben: was fol-
gendes fuͤr eine Freundſchaft ſey? Bedeutet ſie
Raphaels Freundſchaft, d. i. die Engel, mit
denen er verwandt iſt? Oder ſoll es des Engels
Freund-
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