Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.Der Fünfften Handlung Fünffter Auffzug. Magnificus, Assessores, Pedel, Flo- retto, Amandus, Universitet Actuarius. Der Magnificus kömt mit etzlichen Professoren und Actuario auffs Theatrum, und halten Con- cilium, der Magnif. fähet also an. Vnd was wollen wir nochmals thun? ihr Der eine Assessor. Vnd dieses were eben gleichfals mein Rath. Man kan dem bösen nicht gnugsam steuren/ und solche Verbrecher nicht gnugsam straffen/ es were noch schärffere Härtigkeit von nöthen/ es wil doch wenig gnug verfangen/ nur damit sich die andern desto besser daran spiegeln mögen. Der Magnif. zu dem andern. Was were denn euere Meynung? Sehet ihr es der Relegation wegen auch so für gut an/ und pflichtet ihr unserer Meynung nicht billich bey? Der andere Assessor. Ja/ es ist wol etwas/ und kan dem bösen (wie mein Herr Collega allbereit erwehnet) nicht gnug gesteu-
Der Fuͤnfften Handlung Fuͤnffter Auffzug. Magnificus, Aſſeſſores, Pedel, Flo- retto, Amandus, Univerſitet Actuarius. Der Magnificus koͤmt mit etzlichen Profeſſoren und Actuario auffs Theatrum, und halten Con- cilium, der Magnif. faͤhet alſo an. Vnd was wollen wir nochmals thun? ihr Der eine Aſſeſſor. Vnd dieſes were eben gleichfals mein Rath. Man kan dem boͤſen nicht gnugſam ſteuren/ und ſolche Verbrecher nicht gnugſam ſtraffen/ es were noch ſchaͤrffere Haͤrtigkeit von noͤthen/ es wil doch wenig gnug verfangen/ nur damit ſich die andern deſto beſſer daran ſpiegeln moͤgen. Der Magnif. zu dem andern. Was were denn euere Meynung? Sehet ihr es der Relegation wegen auch ſo fuͤr gut an/ und pflichtet ihr unſerer Meynung nicht billich bey? Der andere Aſſeſſor. Ja/ es iſt wol etwas/ und kan dem boͤſen (wie mein Herr Collega allbereit erwehnet) nicht gnug geſteu-
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Der Fuͤnfften Handlung
Fuͤnffter Auffzug.
Magnificus, Aſſeſſores, Pedel, Flo-
retto, Amandus, Univerſitet Actuarius.
Der Magnificus koͤmt mit etzlichen Profeſſoren
und Actuario auffs Theatrum, und halten Con-
cilium, der Magnif. faͤhet alſo an.
Vnd was wollen wir nochmals thun? ihr
meine Herren Collegen bewuſter Sache wegen?
ſoll es noch bey der Relegation beyder delinquen-
ten auff drey Jahr bleiben? Jch/ fuͤr meine
Perſon/ halte es gaͤntzlich dafuͤr; Was iſt ewere
Meynung?
Der eine Aſſeſſor.
Vnd dieſes were eben gleichfals mein Rath.
Man kan dem boͤſen nicht gnugſam ſteuren/ und
ſolche Verbrecher nicht gnugſam ſtraffen/ es were
noch ſchaͤrffere Haͤrtigkeit von noͤthen/ es wil doch
wenig gnug verfangen/ nur damit ſich die andern
deſto beſſer daran ſpiegeln moͤgen.
Der Magnif. zu dem andern.
Was were denn euere Meynung? Sehet ihr
es der Relegation wegen auch ſo fuͤr gut an/ und
pflichtet ihr unſerer Meynung nicht billich bey?
Der andere Aſſeſſor.
Ja/ es iſt wol etwas/ und kan dem boͤſen (wie
mein Herr Collega allbereit erwehnet) nicht gnug
geſteu-
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Zitationshilfe: | Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/162>, abgerufen am 03.03.2025. |