Schmoller, Gustav: Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre. Bd. 1. Leipzig, 1900.Das Wesen der wirtschaftlichen Freiheit. Die Gesamtheit der Regulative von Moral, Sitte und Recht muß in gewissem 9. Der allgemeine Zusammenhang zwischen volkswirtschaftlichem und sittlichem Leben. Zu 30, 31 u. 33 siehe die Litteratur der letzten Abschnitte. Außerdem: J. St. Mill, Ge- sammelte Werke. Deutsch 1869 ff.; hauptsächlich das Nützlichkeitsprincip in Bd. 1. Aug. Comte und der Positivismus Bd. 9. -- Krohn, Beiträge zur Kenntnis und Würdigung der Sociologie. J. f. St. 1880 u. 81. R. v. Mohl, Die Staatswissenschaften und die Gesellschaftswissenschaften in: Gesch. u. Litt. der Staatswiss. 1, 1855, S. 67--110. -- v. Treitschke, Die Gesellschaftswissenschaft. 1859. Schmoller, Die Gerechtigkeit in der Volkswirtschaft. J. f. G.V. 1880 u. Soc.- u. Gew.-P. -- Rümelin, Über die Idee der Gerechtigkeit. R. A. Bd. 2. 1881. Zu 32: Darwin, Die Abstammung des Menschen. Deutsch 1871. -- Knapp, Darwin und die Socialwissenschaften. J. f. N. 1. F. 18, 1872. -- Fick, Einfluß der Naturwissenschaft auf das Recht. Daselbst. -- Schäffle, Der kollektive Kampf ums Tasein; zum Darwinismus vom Standpunkt der Gesellschaftslehre. Z. f. St.W. 1876 u. 79. -- Ders., Bau und Leben des socialen Körpers. Bd. 2, 1878. -- Haeckel, Freie Wissenschaft und freie Lehre. 1878. -- O. Schmidt, Darwinismus und Socialdemokratie. 1878. -- Gumplowicz, Der Rassenkampf. 1883. -- Ammon, Der Darwinismus gegen die Socialdemokratie. 1891. -- Ders., Die Gesellschafts- ordnung und ihre natürlichen Grundlagen. 1895. -- H. E. Ziegler, Die Naturwissenschaft und die socialdemokratische Theorie. 1894. -- B. Kidd, Sociale Evolution. Deutsche Übers. 1895. -- Plötz, Die Tüchtigkeit unserer Rasse und der Schutz der Schwachen. 1895. -- Thomas H. Huxley, Sociale Essays. Deutsch 1899. 30. Natürliche und sittliche Kräfte. Man kann die Volkswirtschaft als Blicke ich auf die handelnden Menschen, ihre Triebe, ihre Zahl, auf die Schätze Das Weſen der wirtſchaftlichen Freiheit. Die Geſamtheit der Regulative von Moral, Sitte und Recht muß in gewiſſem 9. Der allgemeine Zuſammenhang zwiſchen volkswirtſchaftlichem und ſittlichem Leben. Zu 30, 31 u. 33 ſiehe die Litteratur der letzten Abſchnitte. Außerdem: J. St. Mill, Ge- ſammelte Werke. Deutſch 1869 ff.; hauptſächlich das Nützlichkeitsprincip in Bd. 1. Aug. Comte und der Poſitivismus Bd. 9. — Krohn, Beiträge zur Kenntnis und Würdigung der Sociologie. J. f. St. 1880 u. 81. R. v. Mohl, Die Staatswiſſenſchaften und die Geſellſchaftswiſſenſchaften in: Geſch. u. Litt. der Staatswiſſ. 1, 1855, S. 67—110. — v. Treitſchke, Die Geſellſchaftswiſſenſchaft. 1859. Schmoller, Die Gerechtigkeit in der Volkswirtſchaft. J. f. G.V. 1880 u. Soc.- u. Gew.-P. — Rümelin, Über die Idee der Gerechtigkeit. R. A. Bd. 2. 1881. Zu 32: Darwin, Die Abſtammung des Menſchen. Deutſch 1871. — Knapp, Darwin und die Socialwiſſenſchaften. J. f. N. 1. F. 18, 1872. — Fick, Einfluß der Naturwiſſenſchaft auf das Recht. Daſelbſt. — Schäffle, Der kollektive Kampf ums Taſein; zum Darwinismus vom Standpunkt der Geſellſchaftslehre. Z. f. St.W. 1876 u. 79. — Derſ., Bau und Leben des ſocialen Körpers. Bd. 2, 1878. — Haeckel, Freie Wiſſenſchaft und freie Lehre. 1878. — O. Schmidt, Darwinismus und Socialdemokratie. 1878. — Gumplowicz, Der Raſſenkampf. 1883. — Ammon, Der Darwinismus gegen die Socialdemokratie. 1891. — Derſ., Die Geſellſchafts- ordnung und ihre natürlichen Grundlagen. 1895. — H. E. Ziegler, Die Naturwiſſenſchaft und die ſocialdemokratiſche Theorie. 1894. — B. Kidd, Sociale Evolution. Deutſche Überſ. 1895. — Plötz, Die Tüchtigkeit unſerer Raſſe und der Schutz der Schwachen. 1895. — Thomas H. Huxley, Sociale Eſſays. Deutſch 1899. 30. Natürliche und ſittliche Kräfte. 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Das Recht kann ſich vom inneren geiſtigen Leben, auch von<lb/> vielen wirtſchaftlichen Vorgängen in dem Maße zurückziehen, als jene kräftiger wirken.<lb/> Es muß ſich bald ausdehnen, bald wieder einſchränken. Es thut das erſtere aber nicht<lb/> bloß in Zeiten der ſinkenden Kultur und der Auflöſung, welche die geſetzgeberiſche<lb/> Maſchinerie übermäßig in Anſpruch zu nehmen pflegen. Auch alle Epochen großer und<lb/> fortſchreitender Neubildung ſind regelmäßig zugleich Zeiten umfangreicher, ſpecialiſierter<lb/> Geſetzgebung und Ausdehnung des Rechtes und des ſtaatlichen Zwanges auf mancherlei<lb/> Gebiete. Oft kann man denſelben freilich nach einigen Jahrzehnten wieder fallen laſſen,<lb/> weil nun in der Hauptſache von ſelbſt geſchieht, was man früher erzwingen mußte.<lb/> Diejenigen, welche im zeitweiſen Vordringen oder Zurückweichen des Rechtes und des<lb/> ſtaatlichen Zwanges das weſentliche Symptom des Auf- und Niederganges der Völker<lb/> oder ihrer Wirtſchaft ſehen, beweiſen ein geringes Maß hiſtoriſcher Kenntniſſe, ſie haften<lb/> an formalen Äußerlichkeiten. Der Fortſchritt der Völker liegt darin, daß die Geſamtheit<lb/> ihrer Regulative ſich formell und materiell beſſere, und daß mit deren Hülfe die Menſchen<lb/> beſſer erzogen, geiſtig und körperlich auf höhere Stufen gehoben werden. Ob dabei<lb/> zeitweiſe das poſitive Recht eine größere oder kleinere Rolle ſpiele, ob zeitweiſe die<lb/> Aktion der ſtaatlichen Zwangsgewalt eine ſtärkere ſei oder die freie Bewegung der Volks-<lb/> kräfte, das hängt von den jeweilig im Vordergrunde ſtehenden Aufgaben und davon ab,<lb/> wo im Augenblicke mehr Verſtand, Kenntniſſe und ſittliche Kraft ſei, — im Centrum<lb/> des Staates, in der Regierung, oder in der Peripherie, in den freien geſellſchaftlichen<lb/> Kräften.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">9. Der allgemeine Zuſammenhang zwiſchen volkswirtſchaftlichem und ſittlichem<lb/> Leben.</hi> </head><lb/> <listBibl> <bibl>Zu 30, 31 u. 33 ſiehe die Litteratur der letzten Abſchnitte. Außerdem: J. St. <hi rendition="#g">Mill</hi>, Ge-<lb/> ſammelte Werke. Deutſch 1869 ff.; hauptſächlich das Nützlichkeitsprincip in Bd. 1. Aug. Comte und<lb/> der Poſitivismus Bd. 9. —</bibl> <bibl><hi rendition="#g">Krohn</hi>, Beiträge zur Kenntnis und Würdigung der Sociologie. 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Das Weſen der wirtſchaftlichen Freiheit.
Die Geſamtheit der Regulative von Moral, Sitte und Recht muß in gewiſſem
Sinne zunehmen, ſofern die geſellſchaftlichen Körper komplizierter werden, die Menſchen
dichter wohnen, die Intereſſenkonflikte wachſen. Aber je mehr die Menſchen ſich innerlich
vervollkommnen, deſto weniger empfinden ſie auch die normalen Regulative als Hemmnis
und Schranke. In der großen Scheidung zwiſchen dem harten Zwang des Rechtes und
der leiſen Nötigung durch Sitte und Moral liegt der wichtigſte Schlüſſel für das Ver-
ſtändnis des Fortſchrittes. Das Recht kann ſich vom inneren geiſtigen Leben, auch von
vielen wirtſchaftlichen Vorgängen in dem Maße zurückziehen, als jene kräftiger wirken.
Es muß ſich bald ausdehnen, bald wieder einſchränken. Es thut das erſtere aber nicht
bloß in Zeiten der ſinkenden Kultur und der Auflöſung, welche die geſetzgeberiſche
Maſchinerie übermäßig in Anſpruch zu nehmen pflegen. Auch alle Epochen großer und
fortſchreitender Neubildung ſind regelmäßig zugleich Zeiten umfangreicher, ſpecialiſierter
Geſetzgebung und Ausdehnung des Rechtes und des ſtaatlichen Zwanges auf mancherlei
Gebiete. Oft kann man denſelben freilich nach einigen Jahrzehnten wieder fallen laſſen,
weil nun in der Hauptſache von ſelbſt geſchieht, was man früher erzwingen mußte.
Diejenigen, welche im zeitweiſen Vordringen oder Zurückweichen des Rechtes und des
ſtaatlichen Zwanges das weſentliche Symptom des Auf- und Niederganges der Völker
oder ihrer Wirtſchaft ſehen, beweiſen ein geringes Maß hiſtoriſcher Kenntniſſe, ſie haften
an formalen Äußerlichkeiten. Der Fortſchritt der Völker liegt darin, daß die Geſamtheit
ihrer Regulative ſich formell und materiell beſſere, und daß mit deren Hülfe die Menſchen
beſſer erzogen, geiſtig und körperlich auf höhere Stufen gehoben werden. Ob dabei
zeitweiſe das poſitive Recht eine größere oder kleinere Rolle ſpiele, ob zeitweiſe die
Aktion der ſtaatlichen Zwangsgewalt eine ſtärkere ſei oder die freie Bewegung der Volks-
kräfte, das hängt von den jeweilig im Vordergrunde ſtehenden Aufgaben und davon ab,
wo im Augenblicke mehr Verſtand, Kenntniſſe und ſittliche Kraft ſei, — im Centrum
des Staates, in der Regierung, oder in der Peripherie, in den freien geſellſchaftlichen
Kräften.
9. Der allgemeine Zuſammenhang zwiſchen volkswirtſchaftlichem und ſittlichem
Leben.
Zu 30, 31 u. 33 ſiehe die Litteratur der letzten Abſchnitte. Außerdem: J. St. Mill, Ge-
ſammelte Werke. Deutſch 1869 ff.; hauptſächlich das Nützlichkeitsprincip in Bd. 1. Aug. Comte und
der Poſitivismus Bd. 9. — Krohn, Beiträge zur Kenntnis und Würdigung der Sociologie. J. f.
St. 1880 u. 81.
R. v. Mohl, Die Staatswiſſenſchaften und die Geſellſchaftswiſſenſchaften in: Geſch. u. Litt.
der Staatswiſſ. 1, 1855, S. 67—110. — v. Treitſchke, Die Geſellſchaftswiſſenſchaft. 1859.
Schmoller, Die Gerechtigkeit in der Volkswirtſchaft. J. f. G.V. 1880 u. Soc.- u. Gew.-P. —
Rümelin, Über die Idee der Gerechtigkeit. R. A. Bd. 2. 1881.
Zu 32: Darwin, Die Abſtammung des Menſchen. Deutſch 1871. — Knapp, Darwin und
die Socialwiſſenſchaften. J. f. N. 1. F. 18, 1872. — Fick, Einfluß der Naturwiſſenſchaft auf
das Recht. Daſelbſt. — Schäffle, Der kollektive Kampf ums Taſein; zum Darwinismus vom
Standpunkt der Geſellſchaftslehre. Z. f. St.W. 1876 u. 79. — Derſ., Bau und Leben des ſocialen
Körpers. Bd. 2, 1878. — Haeckel, Freie Wiſſenſchaft und freie Lehre. 1878. — O. Schmidt,
Darwinismus und Socialdemokratie. 1878. — Gumplowicz, Der Raſſenkampf. 1883. —
Ammon, Der Darwinismus gegen die Socialdemokratie. 1891. — Derſ., Die Geſellſchafts-
ordnung und ihre natürlichen Grundlagen. 1895. — H. E. Ziegler, Die Naturwiſſenſchaft und
die ſocialdemokratiſche Theorie. 1894. — B. Kidd, Sociale Evolution. Deutſche Überſ. 1895. —
Plötz, Die Tüchtigkeit unſerer Raſſe und der Schutz der Schwachen. 1895. — Thomas H. Huxley,
Sociale Eſſays. Deutſch 1899.
30. Natürliche und ſittliche Kräfte. Man kann die Volkswirtſchaft als
ein Syſtem natürlicher, wie als ein Syſtem ſittlicher Kräfte betrachten; ſie iſt beides
zugleich, je nach dem Standpunkte der Betrachtung.
Blicke ich auf die handelnden Menſchen, ihre Triebe, ihre Zahl, auf die Schätze
des Bodens, die Kapital- und Warenvorräte, die techniſchen Fertigkeiten, die Wirkung
von Angebot und Nachfrage, den Austauſch der in beſtimmter Menge vorhandenen Dienſte
und Waren, ſo ſehe ich einen Prozeß ineinander greifender natürlich-techniſcher Kräfte,
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