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Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712.

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Am 9. Sonntage
Laß deine Gnade walten.
Er ist Bezahler meiner Schuld/
Drumb habe/ Herr/ mit mir Geduld/
Jch wil mich künfftig bessern.
7.
Du aber gieb mir deinen Geist/
Damit ich klüger werde;
Wie witzig sind doch allermeist
Die Kinder dieser Erde?
Weil ich ein Kind des Lichtes bin/
So laß mich ihren klugen Sinn
Jm Gutten nicht beschämen.
8. (acht/
Ein Kind der Welt nimmt wohl in
Was ihm kan Vortheil bringen/
Und suchet/ wo es Freunde macht/
Die willig/ beyzuspringen.
Jch habe keinen bessern Freund/
Als dich/ der es so treulich meint/
Laß mich dich feste halten.
9.
Du schreibst mir größre schulden ab/
Als Hundert Malter Weitzen/
Und wenn die Reichen noch so knap
Mit Most und Oele geitzen/
So giebst du mir/ was ich bedarff/
Und handelst niemals mit mir scharf/
Daß ich nicht darben werde.
10.
Und hab ich mein bescheidnes Theil/
Das
Am 9. Sonntage
Laß deine Gnade walten.
Er iſt Bezahler meiner Schuld/
Drumb habe/ Herꝛ/ mit mir Geduld/
Jch wil mich kuͤnfftig beſſern.
7.
Du aber gieb mir deinen Geiſt/
Damit ich kluͤger werde;
Wie witzig ſind doch allermeiſt
Die Kinder dieſer Erde?
Weil ich ein Kind des Lichtes bin/
So laß mich ihren klugen Sinn
Jm Gutten nicht beſchaͤmen.
8. (acht/
Ein Kind der Welt nimmt wohl in
Was ihm kan Vortheil bringen/
Und ſuchet/ wo es Freunde macht/
Die willig/ beyzuſpringen.
Jch habe keinen beſſern Freund/
Als dich/ der es ſo treulich meint/
Laß mich dich feſte halten.
9.
Du ſchreibſt mir groͤßre ſchulden ab/
Als Hundert Malter Weitzen/
Und wenn die Reichen noch ſo knap
Mit Moſt und Oele geitzen/
So giebſt du mir/ was ich bedarff/
Uñ handelſt niemals mit mir ſcharf/
Daß ich nicht darben werde.
10.
Und hab ich mein beſcheidnes Theil/
Das
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[172/0200] Am 9. Sonntage Laß deine Gnade walten. Er iſt Bezahler meiner Schuld/ Drumb habe/ Herꝛ/ mit mir Geduld/ Jch wil mich kuͤnfftig beſſern. 7. Du aber gieb mir deinen Geiſt/ Damit ich kluͤger werde; Wie witzig ſind doch allermeiſt Die Kinder dieſer Erde? Weil ich ein Kind des Lichtes bin/ So laß mich ihren klugen Sinn Jm Gutten nicht beſchaͤmen. 8. (acht/ Ein Kind der Welt nimmt wohl in Was ihm kan Vortheil bringen/ Und ſuchet/ wo es Freunde macht/ Die willig/ beyzuſpringen. Jch habe keinen beſſern Freund/ Als dich/ der es ſo treulich meint/ Laß mich dich feſte halten. 9. Du ſchreibſt mir groͤßre ſchulden ab/ Als Hundert Malter Weitzen/ Und wenn die Reichen noch ſo knap Mit Moſt und Oele geitzen/ So giebſt du mir/ was ich bedarff/ Uñ handelſt niemals mit mir ſcharf/ Daß ich nicht darben werde. 10. Und hab ich mein beſcheidnes Theil/ Das

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Der Lustige Sabbath. Jauer u. a., 1712, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_sabbath_1712/200>, abgerufen am 26.04.2024.