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Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705.

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Untersuchung derervon super-klugen
Koth als Wasser regnen. Denn es sind Pos-
sen/ daß sie mit ihrem Waschen

Der'r alten schmutzgen Säcke/
Die voller Koth und Specke/
Gedencken zu bewegen
Den Himmel/ daß er Regen
Unor dentlich müst geben.
Läst GOtt nicht Narren leben!
Das 96. Capitel.

Wenn einer niesset bey Anziehung
der Schuhe/ so bedeutets ein Un-
glück.

DAs Unglück wird ohne Zweiffel darinnen
bestehen/ daß einem bey solchem Niesen
ein Wort entfähret/ das weder Sylbe noch
Buchstaben hat/ welches man in Gegenwart der
Leute nicht gern laute redet/ sondern lieber ver-
sch wiegen hält. Wenn man denn bey dem
Schub-Anziehen in einer solchen positur sitzet/
wie bekandt ist/ daß/ so einem ohngefehr ein Nie-
sen dabey ankömmt/ gar leichte der Fitzfaden zer-
reissen/ und die Lufft Röhre der Hinter-Brust
davon auffgehen kan/ wobey sich gemeiniglich
ein unangenehmes Murren und Brummen/
samt einem übelriechenden Winde/ hören lässet.
Welche Begebenheit/ so sie in Gegenwart re-
putir
licher Leute oder honneten Frauenzimmers

sich

Unterſuchung derervon ſuper-klugen
Koth als Waſſer regnen. Denn es ſind Poſ-
ſen/ daß ſie mit ihrem Waſchen

Der’r alten ſchmutzgen Saͤcke/
Die voller Koth und Specke/
Gedencken zu bewegen
Den Himmel/ daß er Regen
Unor dentlich muͤſt geben.
Laͤſt GOtt nicht Narren leben!
Das 96. Capitel.

Wenn einer nieſſet bey Anziehung
der Schuhe/ ſo bedeutets ein Un-
gluͤck.

DAs Ungluͤck wird ohne Zweiffel darinnen
beſtehen/ daß einem bey ſolchem Nieſen
ein Wort entfaͤhret/ das weder Sylbe noch
Buchſtaben hat/ welches man in Gegenwart der
Leute nicht gern laute redet/ ſondern lieber ver-
ſch wiegen haͤlt. Wenn man denn bey dem
Schub-Anziehen in einer ſolchen poſitur ſitzet/
wie bekandt iſt/ daß/ ſo einem ohngefehr ein Nie-
ſen dabey ankoͤmmt/ gar leichte der Fitzfaden zer-
reiſſen/ und die Lufft Roͤhre der Hinter-Bruſt
davon auffgehen kan/ wobey ſich gemeiniglich
ein unangenehmes Murren und Brummen/
ſamt einem uͤbelriechenden Winde/ hoͤren laͤſſet.
Welche Begebenheit/ ſo ſie in Gegenwart re-
putir
licher Leute oder honneten Frauenzim̃ers

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[414/0238] Unterſuchung derervon ſuper-klugen Koth als Waſſer regnen. Denn es ſind Poſ- ſen/ daß ſie mit ihrem Waſchen Der’r alten ſchmutzgen Saͤcke/ Die voller Koth und Specke/ Gedencken zu bewegen Den Himmel/ daß er Regen Unor dentlich muͤſt geben. Laͤſt GOtt nicht Narren leben! Das 96. Capitel. Wenn einer nieſſet bey Anziehung der Schuhe/ ſo bedeutets ein Un- gluͤck. DAs Ungluͤck wird ohne Zweiffel darinnen beſtehen/ daß einem bey ſolchem Nieſen ein Wort entfaͤhret/ das weder Sylbe noch Buchſtaben hat/ welches man in Gegenwart der Leute nicht gern laute redet/ ſondern lieber ver- ſch wiegen haͤlt. Wenn man denn bey dem Schub-Anziehen in einer ſolchen poſitur ſitzet/ wie bekandt iſt/ daß/ ſo einem ohngefehr ein Nie- ſen dabey ankoͤmmt/ gar leichte der Fitzfaden zer- reiſſen/ und die Lufft Roͤhre der Hinter-Bruſt davon auffgehen kan/ wobey ſich gemeiniglich ein unangenehmes Murren und Brummen/ ſamt einem uͤbelriechenden Winde/ hoͤren laͤſſet. Welche Begebenheit/ ſo ſie in Gegenwart re- putirlicher Leute oder honneten Frauenzim̃ers ſich

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Zitationshilfe: Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 2. Chemnitz, 1705, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia02_1705/238>, abgerufen am 21.11.2024.