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Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.

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Register.
selbiges Jahr frey vor dem Fieber; wer es aber schon hat/
dem vergehet es alsobald.     145
Das 88. Cap. Wer zu Marckte ziehet/ und borget die erste Lo-
sung weg/ der verborget sein Glück.     146
Das 89. Cap. Wer auff einem Marckte etwas feil hat/ soll den
ersten Käuffer nicht gehen lassen/ solte man auch gleich die
Wahre wohlfeiler hingeben als sonst.     148
Das 90. Cap. Ein Bräutigam soll seiner Liebsten vor öffent-
licher Verlöbniß kein Messer oder Scheere kauffen/ es wird
sonst damit die Liebe zerschnitten.     149
Das 91. Cap. Die Kinder soll man Freytags nicht baden/
denn sie kommen aus ihrer Ruhe.     150
Das 92. Cap. Wenn man stillschweigend Wasser holet/ muß
es aus einem Flusse von oben hinabwerts geschöpffet wer-
den.     151
Das 93. Cap. Den Abend vor Walburgi soll man drey Creu-
tzen an die Thüren schreiben/ sonst können einem die He-
xen Schaden thun.     153
Das 94. Cap. Beym Schlaffengehen soll man nichts auff den
Tische liegen lassen.     160
Das 95. Cap. Wenn eine Sechswöchnerin zur Kirche gehet/
kan sie mercken/ ob sie ins künfftige werde wieder einen Sohn
oder Tochter/ oder gar kein Kind mehr bekommen.     161
Das 96. Cap. Wer früh nüchtern nieset/ kriegt selbigen Tag
etwas geschenckt/ oder bekömmt den Schnupffen.     162
Das 97. Cap. Es ist nicht gut/ daß man sich Feuer oder Licht
durch einem Frembden lässet aus dem Hause tragen.     163
Das 98. Cap. Wenn eine Magd zu einem neuen Herrn zie-
het/ soll sie stracks bey dem Anzuge in das Ofenloch gucken.
    165
Das 99. Cap. Wer Lein säen lässet/ soll dem Säemann ein
Trinckgeld geben/ sonst verdirbt der Flachs.     166
Das 100. Cap. Wenn eine ledige Weibs-Person in der
Christ-Nacht heisses Bley ins Wasser giesset/ bekömmt es
die Gestalt/ als wie das Handwercks-Geräthe dessen der
sie heyrathen wird.     167


Die
Regiſter.
ſelbiges Jahr frey vor dem Fieber; wer es aber ſchon hat/
dem vergehet es alſobald.     145
Das 88. Cap. Wer zu Marckte ziehet/ und borget die erſte Lo-
ſung weg/ der verborget ſein Gluͤck.     146
Das 89. Cap. Wer auff einem Marckte etwas feil hat/ ſoll den
erſten Kaͤuffer nicht gehen laſſen/ ſolte man auch gleich die
Wahre wohlfeiler hingeben als ſonſt.     148
Das 90. Cap. Ein Braͤutigam ſoll ſeiner Liebſten vor oͤffent-
licher Verloͤbniß kein Meſſer oder Scheere kauffen/ es wird
ſonſt damit die Liebe zerſchnitten.     149
Das 91. Cap. Die Kinder ſoll man Freytags nicht baden/
denn ſie kommen aus ihrer Ruhe.     150
Das 92. Cap. Wenn man ſtillſchweigend Waſſer holet/ muß
es aus einem Fluſſe von oben hinabwerts geſchoͤpffet wer-
den.     151
Das 93. Cap. Den Abend vor Walburgi ſoll man drey Creu-
tzen an die Thuͤren ſchreiben/ ſonſt koͤnnen einem die He-
xen Schaden thun.     153
Das 94. Cap. Beym Schlaffengehen ſoll man nichts auff den
Tiſche liegen laſſen.     160
Das 95. Cap. Wenn eine Sechswoͤchnerin zur Kirche gehet/
kan ſie merckẽ/ ob ſie ins kuͤnfftige werde wieder einen Sohn
oder Tochter/ oder gar kein Kind mehr bekommen.     161
Das 96. Cap. Wer fruͤh nuͤchtern nieſet/ kriegt ſelbigen Tag
etwas geſchenckt/ oder bekoͤmmt den Schnupffen.     162
Das 97. Cap. Es iſt nicht gut/ daß man ſich Feuer oder Licht
durch einem Frembden laͤſſet aus dem Hauſe tragen.     163
Das 98. Cap. Wenn eine Magd zu einem neuen Herrn zie-
het/ ſoll ſie ſtracks bey dem Anzuge in das Ofenloch gucken.
    165
Das 99. Cap. Wer Lein ſaͤen laͤſſet/ ſoll dem Saͤemann ein
Trinckgeld geben/ ſonſt verdirbt der Flachs.     166
Das 100. Cap. Wenn eine ledige Weibs-Perſon in der
Chriſt-Nacht heiſſes Bley ins Waſſer gieſſet/ bekoͤmmt es
die Geſtalt/ als wie das Handwercks-Geraͤthe deſſen der
ſie heyrathen wird.     167


Die
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[[176]/0198] Regiſter. ſelbiges Jahr frey vor dem Fieber; wer es aber ſchon hat/ dem vergehet es alſobald. 145 Das 88. Cap. Wer zu Marckte ziehet/ und borget die erſte Lo- ſung weg/ der verborget ſein Gluͤck. 146 Das 89. Cap. Wer auff einem Marckte etwas feil hat/ ſoll den erſten Kaͤuffer nicht gehen laſſen/ ſolte man auch gleich die Wahre wohlfeiler hingeben als ſonſt. 148 Das 90. Cap. Ein Braͤutigam ſoll ſeiner Liebſten vor oͤffent- licher Verloͤbniß kein Meſſer oder Scheere kauffen/ es wird ſonſt damit die Liebe zerſchnitten. 149 Das 91. Cap. Die Kinder ſoll man Freytags nicht baden/ denn ſie kommen aus ihrer Ruhe. 150 Das 92. Cap. Wenn man ſtillſchweigend Waſſer holet/ muß es aus einem Fluſſe von oben hinabwerts geſchoͤpffet wer- den. 151 Das 93. Cap. Den Abend vor Walburgi ſoll man drey Creu- tzen an die Thuͤren ſchreiben/ ſonſt koͤnnen einem die He- xen Schaden thun. 153 Das 94. Cap. Beym Schlaffengehen ſoll man nichts auff den Tiſche liegen laſſen. 160 Das 95. Cap. Wenn eine Sechswoͤchnerin zur Kirche gehet/ kan ſie merckẽ/ ob ſie ins kuͤnfftige werde wieder einen Sohn oder Tochter/ oder gar kein Kind mehr bekommen. 161 Das 96. Cap. Wer fruͤh nuͤchtern nieſet/ kriegt ſelbigen Tag etwas geſchenckt/ oder bekoͤmmt den Schnupffen. 162 Das 97. Cap. Es iſt nicht gut/ daß man ſich Feuer oder Licht durch einem Frembden laͤſſet aus dem Hauſe tragen. 163 Das 98. Cap. Wenn eine Magd zu einem neuen Herrn zie- het/ ſoll ſie ſtracks bey dem Anzuge in das Ofenloch gucken. 165 Das 99. Cap. Wer Lein ſaͤen laͤſſet/ ſoll dem Saͤemann ein Trinckgeld geben/ ſonſt verdirbt der Flachs. 166 Das 100. Cap. Wenn eine ledige Weibs-Perſon in der Chriſt-Nacht heiſſes Bley ins Waſſer gieſſet/ bekoͤmmt es die Geſtalt/ als wie das Handwercks-Geraͤthe deſſen der ſie heyrathen wird. 167 Die

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Zitationshilfe: Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705, S. [176]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia01_1705/198>, abgerufen am 26.04.2024.