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Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705.

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Weibern hochgehaltenen Aberglauben.
Das 5. Capitel.

Wer viel Geld einzunehmen hat/ der
soll Kreide darzu legen/ so können böse Leu-
te nichts davon wieder holen.

ES ist an vielen Orten die Klage und ge-
meine Sage/ daß es gewisse böse Leute ge-
be welche die verdammte Kunst könten/ daß/ so
sie einen Geld auszahleten/ sie es nach und nach
heimlich wieder holeten. Wodurch mancher
ehrlicher Mann in unüberwindlichen Schaden
gesetzt würde/ (ohne daß er ergründen könne/
aus was Ursachen/ oder wie es zugehe) ja/ es
will an einigen Orten diese Beschwerung so ge-
meine werden/ daß ich viel hundert Personen/
die dessen Gewißheit behaubten wollen/ auff zu-
bringen wenig Mühe bedürffte/ unter denen
auch wohl welche von condition und kluger
Vernunfft sich finden. Dahero ich billich an
der Warheit solcher Begebenheiten nicht zweif-
feln solte. Wie ich denn auch nicht gäntzlich in
Abrede seyn will/ daß nicht GOtt zuweilen aus
verborgenen Ursachen zu lasse/ daß durch die
Kinder der Finsterniß/ und durch Mitwirckung
des Satans/ als eines Tausend-Künstlers/ der-
gleichen verborgene Dieberey vorgehen könne.
Jedoch ist mein ohnmaßgeblicher Rath/ daß ein
iedweder in dieser Meynung behutsam gehe/

daß
Weibern hochgehaltenen Aberglauben.
Das 5. Capitel.

Wer viel Geld einzunehmen hat/ der
ſoll Kreide darzu legen/ ſo koͤnnen boͤſe Leu-
te nichts davon wieder holen.

ES iſt an vielen Orten die Klage und ge-
meine Sage/ daß es gewiſſe boͤſe Leute ge-
be welche die verdammte Kunſt koͤnten/ daß/ ſo
ſie einen Geld auszahleten/ ſie es nach und nach
heimlich wieder holeten. Wodurch mancher
ehrlicher Mann in unuͤberwindlichen Schaden
geſetzt wuͤrde/ (ohne daß er ergruͤnden koͤnne/
aus was Urſachen/ oder wie es zugehe) ja/ es
will an einigen Orten dieſe Beſchwerung ſo ge-
meine werden/ daß ich viel hundert Perſonen/
die deſſen Gewißheit behaubten wollen/ auff zu-
bringen wenig Muͤhe beduͤrffte/ unter denen
auch wohl welche von condition und kluger
Vernunfft ſich finden. Dahero ich billich an
der Warheit ſolcher Begebenheiten nicht zweif-
feln ſolte. Wie ich denn auch nicht gaͤntzlich in
Abrede ſeyn will/ daß nicht GOtt zuweilen aus
verborgenen Urſachen zu laſſe/ daß durch die
Kinder der Finſterniß/ und durch Mitwirckung
des Satans/ als eines Tauſend-Kuͤnſtlers/ der-
gleichen verborgene Dieberey vorgehen koͤnne.
Jedoch iſt mein ohnmaßgeblicher Rath/ daß ein
iedweder in dieſer Meynung behutſam gehe/

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[13/0035] Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Das 5. Capitel. Wer viel Geld einzunehmen hat/ der ſoll Kreide darzu legen/ ſo koͤnnen boͤſe Leu- te nichts davon wieder holen. ES iſt an vielen Orten die Klage und ge- meine Sage/ daß es gewiſſe boͤſe Leute ge- be welche die verdammte Kunſt koͤnten/ daß/ ſo ſie einen Geld auszahleten/ ſie es nach und nach heimlich wieder holeten. Wodurch mancher ehrlicher Mann in unuͤberwindlichen Schaden geſetzt wuͤrde/ (ohne daß er ergruͤnden koͤnne/ aus was Urſachen/ oder wie es zugehe) ja/ es will an einigen Orten dieſe Beſchwerung ſo ge- meine werden/ daß ich viel hundert Perſonen/ die deſſen Gewißheit behaubten wollen/ auff zu- bringen wenig Muͤhe beduͤrffte/ unter denen auch wohl welche von condition und kluger Vernunfft ſich finden. Dahero ich billich an der Warheit ſolcher Begebenheiten nicht zweif- feln ſolte. Wie ich denn auch nicht gaͤntzlich in Abrede ſeyn will/ daß nicht GOtt zuweilen aus verborgenen Urſachen zu laſſe/ daß durch die Kinder der Finſterniß/ und durch Mitwirckung des Satans/ als eines Tauſend-Kuͤnſtlers/ der- gleichen verborgene Dieberey vorgehen koͤnne. Jedoch iſt mein ohnmaßgeblicher Rath/ daß ein iedweder in dieſer Meynung behutſam gehe/ daß

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Zitationshilfe: Schmidt, Johann Georg: Die gestriegelte Rocken-Philosophia, oder auffrichtige Untersuchung derer von vielen super-klugen Weibern hochgehaltenen Aberglauben. Bd. 1. Chemnitz, 1705, S. 13. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmidt_rockenphilosophia01_1705/35>, abgerufen am 21.11.2024.