hüpft er mir abermals weg, weil ich einige Bogen lang zu sprechen habe: so bleiben mir doch wol einige andre stehen, die im vori- gen Jahre seine Recension gelesen haben.
§. 5.
Den Text meines Hrn. Verfassers las- se ich, zum Unterscheid, mit lateinischen Lettern drucken.
Den dritten Teil dieses Textes liefere ich vollständig, ohne ein Wörtgen auszulas- sen: aus den beiden ersten Teilen aber schich- te ich nur einige der Kritik fähige Stellen ge- legentlich ein, und analysire sie.
Die Sprache, in der ich mit ihm spre- chen werde, soll nicht witzig, nicht unwitzig, sondern ernsthaft und deutlich, seyn; nicht grob, aber offenherzig, kräftig, und der Sa- che angemessen; nicht leidenschaftlich, aber mit dem Stempel des Gefühls empfangener grober Beleidigungen gezeichnet: so etwa, wie die Sprache, in der vermutlich meine Vorfaren am Rhein gegen Roms beredte Zungendrescher redeten.
Alles dieß wird einen sonderbaren Con- trast zwischen Text und Analyse geben. Hr. H. hat Witz, sagt man: ich wünsche ihm
Glück
huͤpft er mir abermals weg, weil ich einige Bogen lang zu ſprechen habe: ſo bleiben mir doch wol einige andre ſtehen, die im vori- gen Jahre ſeine Recenſion geleſen haben.
§. 5.
Den Text meines Hrn. Verfaſſers laſ- ſe ich, zum Unterſcheid, mit lateiniſchen Lettern drucken.
Den dritten Teil dieſes Textes liefere ich vollſtaͤndig, ohne ein Woͤrtgen auszulaſ- ſen: aus den beiden erſten Teilen aber ſchich- te ich nur einige der Kritik faͤhige Stellen ge- legentlich ein, und analyſire ſie.
Die Sprache, in der ich mit ihm ſpre- chen werde, ſoll nicht witzig, nicht unwitzig, ſondern ernſthaft und deutlich, ſeyn; nicht grob, aber offenherzig, kraͤftig, und der Sa- che angemeſſen; nicht leidenſchaftlich, aber mit dem Stempel des Gefuͤhls empfangener grober Beleidigungen gezeichnet: ſo etwa, wie die Sprache, in der vermutlich meine Vorfaren am Rhein gegen Roms beredte Zungendreſcher redeten.
Alles dieß wird einen ſonderbaren Con- traſt zwiſchen Text und Analyſe geben. Hr. H. hat Witz, ſagt man: ich wuͤnſche ihm
Gluͤck
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[232[8]/0028]
huͤpft er mir abermals weg, weil ich einige
Bogen lang zu ſprechen habe: ſo bleiben mir
doch wol einige andre ſtehen, die im vori-
gen Jahre ſeine Recenſion geleſen haben.
§. 5.
Den Text meines Hrn. Verfaſſers laſ-
ſe ich, zum Unterſcheid, mit lateiniſchen
Lettern drucken.
Den dritten Teil dieſes Textes liefere
ich vollſtaͤndig, ohne ein Woͤrtgen auszulaſ-
ſen: aus den beiden erſten Teilen aber ſchich-
te ich nur einige der Kritik faͤhige Stellen ge-
legentlich ein, und analyſire ſie.
Die Sprache, in der ich mit ihm ſpre-
chen werde, ſoll nicht witzig, nicht unwitzig,
ſondern ernſthaft und deutlich, ſeyn; nicht
grob, aber offenherzig, kraͤftig, und der Sa-
che angemeſſen; nicht leidenſchaftlich, aber
mit dem Stempel des Gefuͤhls empfangener
grober Beleidigungen gezeichnet: ſo etwa,
wie die Sprache, in der vermutlich meine
Vorfaren am Rhein gegen Roms beredte
Zungendreſcher redeten.
Alles dieß wird einen ſonderbaren Con-
traſt zwiſchen Text und Analyſe geben.
Hr. H. hat Witz, ſagt man: ich wuͤnſche ihm
Gluͤck
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Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 2. Göttingen u. a., 1773, S. 232[8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie02_1773/28>, abgerufen am 22.02.2025.
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