Der Zusammenhang der Begebenhei- ten ist zweierlei, entweder ein Realzusam- menhang, oder ein blosser Zeitzusam- menhang. Man verstatte mir diese Na- men, oder weise mir schicklichere an. Mit andern Worten, jede Reihe von Begebenhei- ten muß auf eine gedoppelte Art gelesen wer- den: einmal in die Länge, vor- und rück- wärts; und dann in die Breite, seitwärts oder synchronistisch.
§. 19.
I. Der Realzusammenhang ist die natürliche, unmittelbare, und sichtbare Verbindung solcher Begebenheiten, die einerlei Gegenstand betreffen, und als Ur- sachen und Wirkungen in einander gegrün- det sind.
Diesen Zusammenhang darf die Me- thode nicht unterbrechen, sondern falls die Kette zu lang wird, sie höchstens durch Ru- hepuncte, oder durch geschickte Vertheilung
der
Kap. II. §. 18.
§. 18.
Der Zuſammenhang der Begebenhei- ten iſt zweierlei, entweder ein Realzuſam- menhang, oder ein bloſſer Zeitzuſam- menhang. Man verſtatte mir dieſe Na- men, oder weiſe mir ſchicklichere an. Mit andern Worten, jede Reihe von Begebenhei- ten muß auf eine gedoppelte Art geleſen wer- den: einmal in die Laͤnge, vor- und ruͤck- waͤrts; und dann in die Breite, ſeitwaͤrts oder ſynchroniſtiſch.
§. 19.
I. Der Realzuſammenhang iſt die natuͤrliche, unmittelbare, und ſichtbare Verbindung ſolcher Begebenheiten, die einerlei Gegenſtand betreffen, und als Ur- ſachen und Wirkungen in einander gegruͤn- det ſind.
Dieſen Zuſammenhang darf die Me- thode nicht unterbrechen, ſondern falls die Kette zu lang wird, ſie hoͤchſtens durch Ru- hepuncte, oder durch geſchickte Vertheilung
der
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Kap. II. §. 18.
§. 18.
Der Zuſammenhang der Begebenhei-
ten iſt zweierlei, entweder ein Realzuſam-
menhang, oder ein bloſſer Zeitzuſam-
menhang. Man verſtatte mir dieſe Na-
men, oder weiſe mir ſchicklichere an. Mit
andern Worten, jede Reihe von Begebenhei-
ten muß auf eine gedoppelte Art geleſen wer-
den: einmal in die Laͤnge, vor- und ruͤck-
waͤrts; und dann in die Breite, ſeitwaͤrts
oder ſynchroniſtiſch.
§. 19.
I. Der Realzuſammenhang iſt
die natuͤrliche, unmittelbare, und ſichtbare
Verbindung ſolcher Begebenheiten, die
einerlei Gegenſtand betreffen, und als Ur-
ſachen und Wirkungen in einander gegruͤn-
det ſind.
Dieſen Zuſammenhang darf die Me-
thode nicht unterbrechen, ſondern falls die
Kette zu lang wird, ſie hoͤchſtens durch Ru-
hepuncte, oder durch geſchickte Vertheilung
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Schlözer, August Ludwig von: August Ludwig Schlözers [...] Vorstellung seiner Universal-Historie. Bd. 1. Göttingen u. a., 1772, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schloezer_universalhistorie01_1772/58>, abgerufen am 22.02.2025.
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