Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Med. II. pers. plur. I. pers. dual. II. pers. dual. (dhva)sidhvasi durch schwund von i und des zweiten s -sdhvai§. 284.geworden. Secundäre grundform wäre dann *sdhva. Altind. Primär -dhve, secundär und imperat. -dhvam, Altbaktr. Warscheinlich völlig wie altindisch; belegbar Griechisch. Primär und secundär -sthe, also phere-sthe, Gotisch felt und wird samt der 1. person durch die 3. I. person dualis medii. Im altindischen unterscheidet sie sich von der entspre-§. 285. Altbaktr. Wol kaum belegt, muß aber primär -vaidhe Im Griechischen ist die 1. dual. medii eigentlich iden- II. u. III. person dualis medii. Die formen der indogerm. ursprache können nicht er-§. 286. Med. II. pers. plur. I. pers. dual. II. pers. dual. (dhva)sidhvasi durch schwund von i und des zweiten s -sdhvai§. 284.geworden. Secundäre grundform wäre dann *sdhva. Altind. Primär -dhvê, secundär und imperat. -dhvam, Altbaktr. Warscheinlich völlig wie altindisch; belegbar Griechisch. Primär und secundär -σθε, also φέρε-σθε, Gotisch felt und wird samt der 1. person durch die 3. I. person dualis medii. Im altindischen unterscheidet sie sich von der entspre-§. 285. Altbaktr. Wol kaum belegt, muß aber primär -vaidhê Im Griechischen ist die 1. dual. medii eigentlich iden- II. u. III. person dualis medii. Die formen der indogerm. ursprache können nicht er-§. 286. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <div n="6"> <p><pb facs="#f0261" n="535"/><fw place="top" type="header">Med. II. pers. plur. I. pers. dual. II. pers. dual.</fw><lb/><hi rendition="#i">(dhva)sidhvasi</hi> durch schwund von <hi rendition="#i">i</hi> und des zweiten <hi rendition="#i">s -sdhvai</hi><note place="right">§. 284.</note><lb/> geworden. Secundäre grundform wäre dann *<hi rendition="#i">sdhva</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altind</hi>. Primär <hi rendition="#i">-dhvê,</hi> secundär und imperat. <hi rendition="#i">-dhvam,</hi><lb/> mit bekanter endung; z. b. praesens <hi rendition="#i">bhára-dhvê,</hi> perf. <hi rendition="#i">babhr-<lb/> d́hvế,</hi> imperfectum <hi rendition="#i">ábhara-dhvam</hi> u. s. f.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbaktr</hi>. Warscheinlich völlig wie altindisch; belegbar<lb/> ist meines wißens nur die secundäre form <hi rendition="#i">-dhwem</hi> = altindisch<lb/><hi rendition="#i">-dhvam</hi> im imperativ, z. b. <hi rendition="#i">vâraja-dhwem,</hi> stamm <hi rendition="#i">vâraja</hi> (cau-<lb/> salform zu wurzel <hi rendition="#i">var</hi> defendere), <hi rendition="#i">dâraja-dhwem</hi> (die selbe<lb/> form zu wurz. <hi rendition="#i">dar</hi> tenere).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Griechisch</hi>. Primär und secundär <hi rendition="#i">-σθε</hi>, also <hi rendition="#i">φέρε-σθε</hi>,<lb/><hi rendition="#i">φέροι-σθε</hi> u. s. f., demnach wird im griechischen auch hier,<lb/> wie in der 1. plur., die ursprünglich secundäre form für die<lb/> primäre gebraucht.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gotisch</hi> felt und wird samt der 1. person durch die 3.<lb/> person plur. ersezt.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head>I. <hi rendition="#g">person dualis medii</hi>.</head><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">altindischen</hi> unterscheidet sie sich von der entspre-<note place="right">§. 285.</note><lb/> chenden pluralform, wie im activ, durch den anlaut <hi rendition="#i">v;</hi> also<lb/> primär <hi rendition="#i">-vahê,</hi> der conjunctiv und imperativ steigert diß zu<lb/><hi rendition="#i">-vahâi;</hi> secundäre form ist <hi rendition="#i">-vahi,</hi> schwächung von <hi rendition="#i">-vaha</hi>. Dise<lb/> altindischen formen füren demnach auf primär <hi rendition="#i">-vadhai,</hi> secun-<lb/> där <hi rendition="#i">-vadha</hi> als auf ire grundformen zurück, und so mögen<lb/> dise suffixe villeicht bereits in der <hi rendition="#g">indogermanischen grund-<lb/> sprache</hi> gelautet haben. Beispile an zu füren ist überflüßig.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbaktr</hi>. Wol kaum belegt, muß aber primär <hi rendition="#i">-vaidhê</hi><lb/> gelautet haben.</p><lb/> <p>Im <hi rendition="#g">Griechischen</hi> ist die 1. dual. medii eigentlich iden-<lb/> tisch mit der 1. plur., von der sie sich nur in secundärer weise<lb/> durch ein unwesentliches an gehängtes <hi rendition="#i">-ν</hi> unterscheidet: plur.<lb/><hi rendition="#i">-μεθα</hi>, dual <hi rendition="#i">-μεθον;</hi> von den grammatikern wird <hi rendition="#i">-μεθεν</hi> als<lb/> äolische form der 1. plur. medii an gegeben.</p> </div><lb/> <div n="6"> <head>II. u. III. <hi rendition="#g">person dualis medii</hi>.</head><lb/> <p>Die formen der <hi rendition="#g">indogerm. ursprache</hi> können nicht er-<note place="right">§. 286.</note><lb/> schloßen werden.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [535/0261]
Med. II. pers. plur. I. pers. dual. II. pers. dual.
(dhva)sidhvasi durch schwund von i und des zweiten s -sdhvai
geworden. Secundäre grundform wäre dann *sdhva.
§. 284.
Altind. Primär -dhvê, secundär und imperat. -dhvam,
mit bekanter endung; z. b. praesens bhára-dhvê, perf. babhr-
d́hvế, imperfectum ábhara-dhvam u. s. f.
Altbaktr. Warscheinlich völlig wie altindisch; belegbar
ist meines wißens nur die secundäre form -dhwem = altindisch
-dhvam im imperativ, z. b. vâraja-dhwem, stamm vâraja (cau-
salform zu wurzel var defendere), dâraja-dhwem (die selbe
form zu wurz. dar tenere).
Griechisch. Primär und secundär -σθε, also φέρε-σθε,
φέροι-σθε u. s. f., demnach wird im griechischen auch hier,
wie in der 1. plur., die ursprünglich secundäre form für die
primäre gebraucht.
Gotisch felt und wird samt der 1. person durch die 3.
person plur. ersezt.
I. person dualis medii.
Im altindischen unterscheidet sie sich von der entspre-
chenden pluralform, wie im activ, durch den anlaut v; also
primär -vahê, der conjunctiv und imperativ steigert diß zu
-vahâi; secundäre form ist -vahi, schwächung von -vaha. Dise
altindischen formen füren demnach auf primär -vadhai, secun-
där -vadha als auf ire grundformen zurück, und so mögen
dise suffixe villeicht bereits in der indogermanischen grund-
sprache gelautet haben. Beispile an zu füren ist überflüßig.
§. 285.
Altbaktr. Wol kaum belegt, muß aber primär -vaidhê
gelautet haben.
Im Griechischen ist die 1. dual. medii eigentlich iden-
tisch mit der 1. plur., von der sie sich nur in secundärer weise
durch ein unwesentliches an gehängtes -ν unterscheidet: plur.
-μεθα, dual -μεθον; von den grammatikern wird -μεθεν als
äolische form der 1. plur. medii an gegeben.
II. u. III. person dualis medii.
Die formen der indogerm. ursprache können nicht er-
schloßen werden.
§. 286.
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