Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 2. Weimar, 1862.Medium. I. pers. sing. §. 278.Wir behandeln zunächst diejenigen personalendungen, welche I. person singul. medii. §. 279.Indog. urspr. Die grundform der primären endung ist Altind. Die 1. person läßt den anlaut des suffixes -mai, In entsprechender weise lautet die secundäre endung -a Altbaktr. Im wesentlichen wie altindisch; z. b. jez-e, Medium. I. pers. sing. §. 278.Wir behandeln zunächst diejenigen personalendungen, welche I. person singul. medii. §. 279.Indog. urspr. Die grundform der primären endung ist Altind. Die 1. person läßt den anlaut des suffixes -mai, In entsprechender weise lautet die secundäre endung -a Altbaktr. Im wesentlichen wie altindisch; z. b. jêz-ê, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0254" n="528"/> <fw place="top" type="header">Medium. I. pers. sing.</fw><lb/> <note place="left">§. 278.</note> <p>Wir behandeln zunächst diejenigen personalendungen, welche<lb/> der erklärung die wenigsten schwirigkeiten bieten.</p><lb/> <div n="6"> <head>I. <hi rendition="#g">person singul. medii</hi>.</head><lb/> <note place="left">§. 279.</note> <p><hi rendition="#g">Indog. urspr</hi>. Die grundform der primären endung ist<lb/><hi rendition="#i">-ma-mi,</hi> worauß jedoch schon in der ursprache durch auß-<lb/> fall des zweiten <hi rendition="#i">m -mai</hi> geworden zu sein scheint; also z. b.<lb/> praes. <hi rendition="#i">bharâ-ma(m)i,</hi> perfect. <hi rendition="#i">babhâr-ma(m)i;</hi> secundär, nach<lb/> bekanter analogie <hi rendition="#i">-ma-m,</hi> worauß <hi rendition="#i">-ma</hi> ward; z. b. imperfect.<lb/><hi rendition="#i">abhara-ma(m);</hi> optat. praes. <hi rendition="#i">bharai-ma(m)</hi> u. s. f.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altind</hi>. Die 1. person läßt den anlaut des suffixes <hi rendition="#i">-mai,</hi><lb/> d. i. altind. <hi rendition="#i">-mê,</hi> fallen (vgl. die 1. 3. sing. perf. act.) und hat<lb/> also als primäre endung <hi rendition="#i">-ê;</hi> z. b. perf. <hi rendition="#i">ḱakr-ế</hi> auß *<hi rendition="#i">ḱ akar-mê;</hi><lb/> praes. <hi rendition="#i">bibhr-ế</hi> auß *<hi rendition="#i">bibhar-mê</hi>. Der außlaut <hi rendition="#i">a (â)</hi> der tempus-<lb/> stämme schwindet vor disem <hi rendition="#i">ê;</hi> z. b. praes. <hi rendition="#i">bhárê,</hi> wofür man<lb/> *<hi rendition="#i">bharâ-mê</hi> erwartet hätte. Als imperativ gilt eine conjunctiv-<lb/> form mit zu <hi rendition="#i">âi</hi> gesteigerter endung; praes. <hi rendition="#i">bhárâi</hi> vom prae-<lb/> sensstamme <hi rendition="#i">bhara, bíbhar-âi</hi> vom praesensstamme <hi rendition="#i">bibhar</hi>.</p><lb/> <p>In entsprechender weise lautet die secundäre endung <hi rendition="#i">-a</hi><lb/> auß <hi rendition="#i">-ma,</hi> völlig nach analogie des primären <hi rendition="#i">-ê</hi> auß <hi rendition="#i">-mê,</hi> z. b.<lb/> opt. praes. <hi rendition="#i">bhárêj-a</hi> für *<hi rendition="#i">bharai-ma,</hi> *<hi rendition="#i">bharai-a</hi>, *<hi rendition="#i">bharaj-a</hi> mit<lb/> spaltung von <hi rendition="#i">j</hi> zu <hi rendition="#i">ij</hi> (§. 15, b); imperfectum und aorist schwä-<lb/> chen diß <hi rendition="#i">a</hi> zu <hi rendition="#i">i;</hi> z. b. <hi rendition="#i">ábibhr-i</hi> für *<hi rendition="#i">abibhar-ma,</hi> imperfectum vom<lb/> praesensstamme <hi rendition="#i">bibhar; ábharê</hi> auß *<hi rendition="#i">abhara-i</hi> für *<hi rendition="#i">abhara-ma</hi><lb/> vom praesensstamme <hi rendition="#i">bhara</hi>.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Altbaktr</hi>. Im wesentlichen wie altindisch; z. b. <hi rendition="#i">jêz-ê,</hi><lb/> praesensstamm <hi rendition="#i">jaza,</hi> wurz. <hi rendition="#i">jaz</hi> (sacrificare; <hi rendition="#i">jê</hi> auß <hi rendition="#i">ja,</hi> §. 27,<lb/> 3), für *<hi rendition="#i">jazâ-mê; mrûj-ê,</hi> mit unursprünglichem <hi rendition="#i">j,</hi> wurzel und<lb/> praesensstamm <hi rendition="#i">mru</hi> (dicere, loqui), für *<hi rendition="#i">mru-mê;</hi> auch hier hat<lb/> der conjunctiv <hi rendition="#i">âi,</hi> z. b. <hi rendition="#i">jazâi,</hi> wol für *<hi rendition="#i">jaça-mâi,</hi> mit steige-<lb/> rung des vocales der endung; der imperativ hat die endung<lb/><hi rendition="#i">-nê</hi> für *<hi rendition="#i">-mê,</hi> z. b. <hi rendition="#i">barâ-nê,</hi> eine conjunctivform mit in <hi rendition="#i">n</hi><lb/> gewandeltem <hi rendition="#i">m</hi> der 1. person (s. o. §. 269, pg. 508); secun-<lb/> där <hi rendition="#i">-a</hi> für <hi rendition="#i">-ma,</hi> z. b. optat. praes. <hi rendition="#i">baraj-a</hi> für *<hi rendition="#i">barai-(m)a</hi> (be-<lb/> legt ist nach <hi rendition="#g">Webers</hi> zendgrammatik <hi rendition="#i">hakhśaj-a</hi> vom prae-<lb/> sensstamme <hi rendition="#i">hakhśa)</hi>.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [528/0254]
Medium. I. pers. sing.
Wir behandeln zunächst diejenigen personalendungen, welche
der erklärung die wenigsten schwirigkeiten bieten.
I. person singul. medii.
Indog. urspr. Die grundform der primären endung ist
-ma-mi, worauß jedoch schon in der ursprache durch auß-
fall des zweiten m -mai geworden zu sein scheint; also z. b.
praes. bharâ-ma(m)i, perfect. babhâr-ma(m)i; secundär, nach
bekanter analogie -ma-m, worauß -ma ward; z. b. imperfect.
abhara-ma(m); optat. praes. bharai-ma(m) u. s. f.
Altind. Die 1. person läßt den anlaut des suffixes -mai,
d. i. altind. -mê, fallen (vgl. die 1. 3. sing. perf. act.) und hat
also als primäre endung -ê; z. b. perf. ḱakr-ế auß *ḱ akar-mê;
praes. bibhr-ế auß *bibhar-mê. Der außlaut a (â) der tempus-
stämme schwindet vor disem ê; z. b. praes. bhárê, wofür man
*bharâ-mê erwartet hätte. Als imperativ gilt eine conjunctiv-
form mit zu âi gesteigerter endung; praes. bhárâi vom prae-
sensstamme bhara, bíbhar-âi vom praesensstamme bibhar.
In entsprechender weise lautet die secundäre endung -a
auß -ma, völlig nach analogie des primären -ê auß -mê, z. b.
opt. praes. bhárêj-a für *bharai-ma, *bharai-a, *bharaj-a mit
spaltung von j zu ij (§. 15, b); imperfectum und aorist schwä-
chen diß a zu i; z. b. ábibhr-i für *abibhar-ma, imperfectum vom
praesensstamme bibhar; ábharê auß *abhara-i für *abhara-ma
vom praesensstamme bhara.
Altbaktr. Im wesentlichen wie altindisch; z. b. jêz-ê,
praesensstamm jaza, wurz. jaz (sacrificare; jê auß ja, §. 27,
3), für *jazâ-mê; mrûj-ê, mit unursprünglichem j, wurzel und
praesensstamm mru (dicere, loqui), für *mru-mê; auch hier hat
der conjunctiv âi, z. b. jazâi, wol für *jaça-mâi, mit steige-
rung des vocales der endung; der imperativ hat die endung
-nê für *-mê, z. b. barâ-nê, eine conjunctivform mit in n
gewandeltem m der 1. person (s. o. §. 269, pg. 508); secun-
där -a für -ma, z. b. optat. praes. baraj-a für *barai-(m)a (be-
legt ist nach Webers zendgrammatik hakhśaj-a vom prae-
sensstamme hakhśa).
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