Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altindisch. Übersicht der laute. Die folge zweier vocale aber, von denen der erstere ein i- Anm. Auf die nichtvermeidung des hiatus zwischen i, u (und den diphthongen, welche dise vocale als schlußelemente haben) und folgendem vocal weist das älteste indisch deutlich hin. Man kann jedoch auch vermuten, daß ijanti, kukruvanti, krauvas gespro- chen ward, d. h. daß u und i sich vor vocalen zu ij, uv spal- teten, da dise außsprache sich fast von selbst ein stelt und die vermeidung des eigentlichen hiatus doch warscheinlich ist. Altindisch (Sanskrit)*).§. 4. Übersicht der laute des altindischen. [Tabelle] Mit m bezeichnen wir die nasalierte außsprache der vocale Die tonsilbe bezeichnet . *) Über die grammatik der indogermanischen sprachen vgl. Franz
Bopp, vergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Griechischen, Latei- nischen, Litauischen, Altslavischen, Gothischen und Deutschen. Berlin 1833--1852. 4°. Zweite ausgabe, welche auch das Armenische behandelt, I. bd Berl. 1857, II. bd ebendas. 1859. 8°., III. bd 1. hälfte ebendas. 1860. Diß werk ist natürlich im folgenden vilfach benüzt worden, am meisten in der stambildungslere. Desselben verfaßers Conjugationssystem des Sans- krit, Lateinischen, Persischen, Griechischen, Germanischen, Frankf. 1816. 8° hat jezt nur noch historischen wert, als das werk, durch welches Bopp die vergleichende grammatik der indogermanischen sprachen und die me- Altindisch. Übersicht der laute. Die folge zweier vocale aber, von denen der erstere ein i- Anm. Auf die nichtvermeidung des hiatus zwischen i, u (und den diphthongen, welche dise vocale als schlußelemente haben) und folgendem vocal weist das älteste indisch deutlich hin. Man kann jedoch auch vermuten, daß ijanti, kukruvanti, krauvas gespro- chen ward, d. h. daß u und i sich vor vocalen zu ij, uv spal- teten, da dise außsprache sich fast von selbst ein stelt und die vermeidung des eigentlichen hiatus doch warscheinlich ist. Altindisch (Sanskrit)*).§. 4. Übersicht der laute des altindischen. [Tabelle] Mit ṁ bezeichnen wir die nasalierte außsprache der vocale Die tonsilbe bezeichnet ́. *) Über die grammatik der indogermanischen sprachen vgl. Franz
Bopp, vergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Griechischen, Latei- nischen, Litauischen, Altslavischen, Gothischen und Deutschen. Berlin 1833—1852. 4°. Zweite ausgabe, welche auch das Armenische behandelt, I. bd Berl. 1857, II. bd ebendas. 1859. 8°., III. bd 1. hälfte ebendas. 1860. Diß werk ist natürlich im folgenden vilfach benüzt worden, am meisten in der stambildungslere. Desselben verfaßers Conjugationssystem des Sans- krit, Lateinischen, Persischen, Griechischen, Germanischen, Frankf. 1816. 8° hat jezt nur noch historischen wert, als das werk, durch welches Bopp die vergleichende grammatik der indogermanischen sprachen und die me- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0026" n="12"/> <fw place="top" type="header">Altindisch. Übersicht der laute.</fw><lb/> <p>Die folge zweier vocale aber, von denen der erstere ein i-<lb/> oder u-vocal ist, wird nicht als hiatus empfunden, d. h. <hi rendition="#i">i</hi> und<lb/><hi rendition="#i">u</hi> (nebst <hi rendition="#i">ai âi), au, âu</hi> bliben vor andern vocalen noch unver-<lb/> ändert z. b. <hi rendition="#i">ianti</hi> (3. plur. praes., wurz. <hi rendition="#i">i</hi>) <hi rendition="#i">ku-kru-anti</hi> (3. pl.<lb/> perf.) <hi rendition="#i">krau-as</hi> (neutr. auditus, wurz. <hi rendition="#i">kru</hi> audire).</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">Anm</hi>. Auf die nichtvermeidung des hiatus zwischen <hi rendition="#i">i, u</hi> (und den<lb/> diphthongen, welche dise vocale als schlußelemente haben) und<lb/> folgendem vocal weist das älteste indisch deutlich hin. Man kann<lb/> jedoch auch vermuten, daß <hi rendition="#i">ijanti, kukruvanti, krauvas</hi> gespro-<lb/> chen ward, d. h. daß <hi rendition="#i">u</hi> und <hi rendition="#i">i</hi> sich vor vocalen zu <hi rendition="#i">ij, uv</hi> spal-<lb/> teten, da dise außsprache sich fast von selbst ein stelt und die<lb/> vermeidung des eigentlichen hiatus doch warscheinlich ist.</item> </list> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#b">Altindisch</hi> (<hi rendition="#b">Sanskrit</hi>)<note xml:id="seg2pn_1_1" next="#seg2pn_1_2" place="foot" n="*)">Über die grammatik der indogermanischen sprachen vgl. <hi rendition="#g">Franz<lb/> Bopp</hi>, vergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Griechischen, Latei-<lb/> nischen, Litauischen, Altslavischen, Gothischen und Deutschen. Berlin<lb/> 1833—1852. 4°. Zweite ausgabe, welche auch das Armenische behandelt,<lb/> I. bd Berl. 1857, II. bd ebendas. 1859. 8°., III. bd 1. hälfte ebendas. 1860.<lb/> Diß werk ist natürlich im folgenden vilfach benüzt worden, am meisten in<lb/> der stambildungslere. Desselben verfaßers Conjugationssystem des Sans-<lb/> krit, Lateinischen, Persischen, Griechischen, Germanischen, Frankf. 1816.<lb/> 8° hat jezt nur noch historischen wert, als das werk, durch welches Bopp<lb/> die vergleichende grammatik der indogermanischen sprachen und die me-</note><hi rendition="#b">.</hi></head> <note place="left">§. 4.</note><lb/> <div n="5"> <head>Übersicht der laute des altindischen.</head><lb/> <table> <row> <cell/> </row> </table> <p>Mit <hi rendition="#i">ṁ</hi> bezeichnen wir die nasalierte außsprache der vocale<lb/> (wie im franz. <hi rendition="#i">en</hi>, <hi rendition="#i">on)</hi>, welche durch lautgesezliche wandlung<lb/> eines folgenden nasalen consonanten entsteht.</p><lb/> <p>Die tonsilbe bezeichnet ́.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [12/0026]
Altindisch. Übersicht der laute.
Die folge zweier vocale aber, von denen der erstere ein i-
oder u-vocal ist, wird nicht als hiatus empfunden, d. h. i und
u (nebst ai âi), au, âu bliben vor andern vocalen noch unver-
ändert z. b. ianti (3. plur. praes., wurz. i) ku-kru-anti (3. pl.
perf.) krau-as (neutr. auditus, wurz. kru audire).
Anm. Auf die nichtvermeidung des hiatus zwischen i, u (und den
diphthongen, welche dise vocale als schlußelemente haben) und
folgendem vocal weist das älteste indisch deutlich hin. Man kann
jedoch auch vermuten, daß ijanti, kukruvanti, krauvas gespro-
chen ward, d. h. daß u und i sich vor vocalen zu ij, uv spal-
teten, da dise außsprache sich fast von selbst ein stelt und die
vermeidung des eigentlichen hiatus doch warscheinlich ist.
Altindisch (Sanskrit) *).
Übersicht der laute des altindischen.
Mit ṁ bezeichnen wir die nasalierte außsprache der vocale
(wie im franz. en, on), welche durch lautgesezliche wandlung
eines folgenden nasalen consonanten entsteht.
Die tonsilbe bezeichnet ́.
*) Über die grammatik der indogermanischen sprachen vgl. Franz
Bopp, vergleichende Grammatik des Sanskrit, Send, Griechischen, Latei-
nischen, Litauischen, Altslavischen, Gothischen und Deutschen. Berlin
1833—1852. 4°. Zweite ausgabe, welche auch das Armenische behandelt,
I. bd Berl. 1857, II. bd ebendas. 1859. 8°., III. bd 1. hälfte ebendas. 1860.
Diß werk ist natürlich im folgenden vilfach benüzt worden, am meisten in
der stambildungslere. Desselben verfaßers Conjugationssystem des Sans-
krit, Lateinischen, Persischen, Griechischen, Germanischen, Frankf. 1816.
8° hat jezt nur noch historischen wert, als das werk, durch welches Bopp
die vergleichende grammatik der indogermanischen sprachen und die me-
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