Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altbulg. Consonant. lautgesetze. Assimilation. griech. e-lakhu-s, die auf urspr. raghu-s (levis) hin füren; slu-ti(audire) wurz. slu urspr. kru, griech. klu, got. hlu, altind. cru; plu-nu (plenus) urspr. par-na-s, wurz. altind. und urspr. par; vel in vel-eti (velle, jubere), altind. und urspr. var; suffix -lo für -dlo, altind. u. urspr. -tra-m, z. b. ora-lo = lat. ara-tru-m, griech. aro-tron, altind. ari-tra-m (remus); suffix -teli d. i. *-tal- ja-s auß urspr. -tar, z. b. da-teli, vgl. lat. da-tor, griech. do-ter urspr da-tar-s u. s. f. Anm. Ursprünglich vor r (und l) stehender vocal tritt bei folgen- dem consonanten im slawischen hinter das selbe z. b. plu-nu urspr. par-nas; prase vgl. porcus, ahd. varh; vladiti vgl. got. valdan u. s. f. Selbst das litauische teilt dise neigung nicht, die also ser jung und nur slawisch ist. Consonantische lautgesetze. Inlaut.§. 182. A. Assimilation. 1. Volkommene angleichung des vorher gehen- Älteres ks assimiliert sich zu ss, z. b. desinu (dexter) = Im dat. sg. masc. neutr. der pron. declination, z. b. tomu Anm. Die beim zusammentreffen verschidener worte, d. h. in der zusammensetzung mit praepositionen ein tretenden assimilationen und lautwechsel überlaßen wir der specialgrammatik des altbulg. 16*
Altbulg. Consonant. lautgesetze. Assimilation. griech. ἐ-λαχύ-ς, die auf urspr. raghu-s (levis) hin füren; slu-ti(audire) wurz. slu urspr. kru, griech. ϰλυ, got. hlu, altind. çru; plŭ-nŭ (plenus) urspr. par-na-s, wurz. altind. und urspr. par; vel in vel-ěti (velle, jubere), altind. und urspr. var; suffix -lo für -dlo, altind. u. urspr. -tra-m, z. b. ora-lo = lat. ara-tru-m, griech. ἄϱο-τϱον, altind. arí-tra-m (remus); suffix -telĭ d. i. *-tal- ja-s auß urspr. -tar, z. b. da-telĭ, vgl. lat. da-tor, griech. δο-τήϱ urspr da-tar-s u. s. f. Anm. Ursprünglich vor r (und l) stehender vocal tritt bei folgen- dem consonanten im slawischen hinter das selbe z. b. plŭ-nŭ urspr. par-nas; prasę vgl. porcus, ahd. varh; vladiti vgl. got. valdan u. s. f. Selbst das litauische teilt dise neigung nicht, die also ser jung und nur slawisch ist. Consonantische lautgesetze. Inlaut.§. 182. A. Assimilation. 1. Volkommene angleichung des vorher gehen- Älteres ks assimiliert sich zu ss, z. b. desĭnŭ (dexter) = Im dat. sg. masc. neutr. der pron. declination, z. b. tomu Anm. Die beim zusammentreffen verschidener worte, d. h. in der zusammensetzung mit praepositionen ein tretenden assimilationen und lautwechsel überlaßen wir der specialgrammatik des altbulg. 16*
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Altbulg. Consonant. lautgesetze. Assimilation.
griech. ἐ-λαχύ-ς, die auf urspr. raghu-s (levis) hin füren; slu-ti
(audire) wurz. slu urspr. kru, griech. ϰλυ, got. hlu, altind. çru;
plŭ-nŭ (plenus) urspr. par-na-s, wurz. altind. und urspr. par;
vel in vel-ěti (velle, jubere), altind. und urspr. var; suffix -lo
für -dlo, altind. u. urspr. -tra-m, z. b. ora-lo = lat. ara-tru-m,
griech. ἄϱο-τϱον, altind. arí-tra-m (remus); suffix -telĭ d. i. *-tal-
ja-s auß urspr. -tar, z. b. da-telĭ, vgl. lat. da-tor, griech. δο-τήϱ
urspr da-tar-s u. s. f.
Anm. Ursprünglich vor r (und l) stehender vocal tritt bei folgen-
dem consonanten im slawischen hinter das selbe z. b. plŭ-nŭ urspr.
par-nas; prasę vgl. porcus, ahd. varh; vladiti vgl. got. valdan
u. s. f. Selbst das litauische teilt dise neigung nicht, die also
ser jung und nur slawisch ist.
Consonantische lautgesetze.
Inlaut.
A. Assimilation.
1. Volkommene angleichung des vorher gehen-
den consonanten an den folgenden. Häufig im slawi-
schen; die so entstehende consonantenverdoppelung wird aber
graphisch nie bezeichnet (wie z. b. jesi geschriben wird für
*jes-si grundf. as-si, 2. sg. praes. zu wurz. as, esse); in bestim-
ten fällen wird, wie auch in andern sprachen, die verdoppelung
durch denung des vorher gehenden vocales ersezt.
Älteres ks assimiliert sich zu ss, z. b. desĭnŭ (dexter) =
altind. dákśińa-s, beide auß daksina-s, vgl. δεξ-ιός u. s. f.;
tes-ati (lapides scalpere), vgl. altind. wurz. takś; osĭ = lat.
axi-s.
Im dat. sg. masc. neutr. der pron. declination, z. b. tomu
vom demonstrativen pronominalstamme urspr. ta, ist m durch
assimilation von sm zu mm entstanden; von tomu z. b. ist die
slawische grundform *tasmavi (eine secundäre u-form, wie von
einem stamme tasmu), urspr. u. altind. tásmâi.
Anm. Die beim zusammentreffen verschidener worte, d. h. in der
zusammensetzung mit praepositionen ein tretenden assimilationen
und lautwechsel überlaßen wir der specialgrammatik des altbulg.
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