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Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.

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Oskisch. Consonanten.
im lateinischen. Vor t geht p in f über, z. b. in scriftas =
lat. scriptae (nom. plur. femin).

h vor t ist auß c entstanden wie im umbrischen, z. b.
ehtrad = lat. extra, saahtum = lat. sanctum; außerdem
entspricht das oskische h dem lateinischen h, z. b. hurz = lat.
hortus, hipust = lat. habuerit u. a.

§. 165.
Zu den ursprünglichen consonantischen dauer-
lauten
.

j ist wol die geltung des i in worten wie diuveie diouwei
= (D)iovi; iuveis = Jovis.

s bleibt auch in lautend zwischen vocalen unverändert, z.
b. aasas, aasaie, vgl. altlat. asas, asai, später arae. Nur im
passiv geht das ursprüngliche s des an gehängten reflexivpro-
nomens in r über, z. b. vincter = vincitur, sakarater =
sacratur.

Im inlaute zwischen vocalen nähert sich jedoch (wie im
gotischen, s. unten) s bisweilen dadurch dem r, daß es tönend
wird; diß tönende s wird in der oskischen schrift durch z be-
zeichnet, z. b. im genit. plural. der weiblichen a-stämme auf
-azum = lat. -arum urspr. -asam; censazet = *censa-sit (cen-
suerit) u. sonst.

Oskisches z hatte aber offenbar noch andre geltung, näm-
lich, wie im altumbrischen, die von ts und ferner die von dz;
erstere ist an zu nemen in fällen wie hurz = *hurt-s =
lat. hortus, vgl. altumbrisch pihaz = piatos; leztere in dem
worte zicolom, ziculud (diem, die) = lat. *dieculum, dieculo (vgl.
diecula).

v hält sich im altoskischen wie im altlateinischen und alt-
umbrischen nach u, z. b. suveis, suvad lis suvad = altlat.
sovi, sovad, im classischen latein sui, sua; eietiuvad, eietiu-
vam
; im neuoskischen schwindet dises v, wie in den schwester-
sprachen, z. b. eituam, eituas (der stamm eietiuva, eitua be-
deutet pecunia). Auch vor consonanten findet sich altoskisch
v, nämlich in uv (vgl. über das selbe als steigerungslaut von u
§. 67), z. b. tuvt-iks, towto, aber neuumbr. toutad, touticom
(stamm tuvta = umbr. tuta, tota; urbs).

Oskisch. Consonanten.
im lateinischen. Vor t geht p in f über, z. b. in scriftas =
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h vor t ist auß c entstanden wie im umbrischen, z. b.
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hortus, hipust = lat. habuerit u. a.

§. 165.
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lauten
.

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= (D)iovi; iu̇veis = Jovis.

s bleibt auch in lautend zwischen vocalen unverändert, z.
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nomens in r über, z. b. vincter = vincitur, sakarater =
sacratur.

Im inlaute zwischen vocalen nähert sich jedoch (wie im
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wird; diß tönende s wird in der oskischen schrift durch z be-
zeichnet, z. b. im genit. plural. der weiblichen a-stämme auf
-azum = lat. -arum urspr. -âsâm; censazet = *censa-sit (cen-
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Oskisches z hatte aber offenbar noch andre geltung, näm-
lich, wie im altumbrischen, die von ts und ferner die von dz;
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diecula).

v hält sich im altoskischen wie im altlateinischen und alt-
umbrischen nach u, z. b. su̇veis, suvad lis su̇vad = altlat.
sovi, sovad, im classischen latein sui, sua; eiͤtiuvad, eiͤtiu-
vam
; im neuoskischen schwindet dises v, wie in den schwester-
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deutet pecunia). Auch vor consonanten findet sich altoskisch
v, nämlich in u̇v (vgl. über das selbe als steigerungslaut von u
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[224/0238] Oskisch. Consonanten. im lateinischen. Vor t geht p in f über, z. b. in scriftas = lat. scriptae (nom. plur. femin). h vor t ist auß c entstanden wie im umbrischen, z. b. ehtrad = lat. extra, saahtu̇m = lat. sanctum; außerdem entspricht das oskische h dem lateinischen h, z. b. hu̇rz = lat. hortus, hipust = lat. habuerit u. a. Zu den ursprünglichen consonantischen dauer- lauten. j ist wol die geltung des i in worten wie diu̇veiͤ διουϝει = (D)iovi; iu̇veis = Jovis. s bleibt auch in lautend zwischen vocalen unverändert, z. b. aasas, aasaiͤ, vgl. altlat. asas, asai, später arae. Nur im passiv geht das ursprüngliche s des an gehängten reflexivpro- nomens in r über, z. b. vincter = vincitur, sakarater = sacratur. Im inlaute zwischen vocalen nähert sich jedoch (wie im gotischen, s. unten) s bisweilen dadurch dem r, daß es tönend wird; diß tönende s wird in der oskischen schrift durch z be- zeichnet, z. b. im genit. plural. der weiblichen a-stämme auf -azum = lat. -arum urspr. -âsâm; censazet = *censa-sit (cen- suerit) u. sonst. Oskisches z hatte aber offenbar noch andre geltung, näm- lich, wie im altumbrischen, die von ts und ferner die von dz; erstere ist an zu nemen in fällen wie hu̇rz = *hu̇rt-s = lat. hortus, vgl. altumbrisch pihaz = piatos; leztere in dem worte zicolom, ziculud (diem, die) = lat. *dieculum, dieculo (vgl. diecula). v hält sich im altoskischen wie im altlateinischen und alt- umbrischen nach u, z. b. su̇veis, suvad lis su̇vad = altlat. sovi, sovad, im classischen latein sui, sua; eiͤtiuvad, eiͤtiu- vam; im neuoskischen schwindet dises v, wie in den schwester- sprachen, z. b. eituam, eituas (der stamm eiͤtiuva, eitua be- deutet pecunia). Auch vor consonanten findet sich altoskisch v, nämlich in u̇v (vgl. über das selbe als steigerungslaut von u §. 67), z. b. tu̇vt-iks, τωϝτο, aber neuumbr. toutad, touticom (stamm tu̇vta = umbr. tuta, tota; urbs).

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Zitationshilfe: Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schleicher_indogermanische01_1861/238>, abgerufen am 22.12.2024.