Schleicher, August: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Bd. 1. Weimar, 1861.Altbaktrisch. Consonantische lautgesetze. Inlaut. Vor k, p wird r durch vor geseztes h aspiriert, z. b. stamm Consonantische lautgesetze.§. 139. Inlaut. 1. Assimilation. Das gebiet der assimilation ist im Vor s stehen nur stumme consonanten, z. b. drukh-s nom. z wird vor dem stummen t zu s, c, z. b. von wurz. verez Altbaktrisch. Consonantische lautgesetze. Inlaut. Vor k, p wird r durch vor geseztes h aspiriert, z. b. stamm Consonantische lautgesetze.§. 139. Inlaut. 1. Assimilation. Das gebiet der assimilation ist im Vor s stehen nur stumme consonanten, z. b. drukh-s nom. z wird vor dem stummen t zu s, ç, z. b. von wurz. verez <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <div n="5"> <pb facs="#f0183" n="169"/> <fw place="top" type="header">Altbaktrisch. Consonantische lautgesetze. Inlaut.</fw><lb/> <p><hi rendition="#g">Vor</hi><hi rendition="#i">k, p</hi> wird <hi rendition="#i">r</hi> durch vor geseztes <hi rendition="#i">h</hi> aspiriert, z. b. stamm<lb/><hi rendition="#i">kerep</hi> (masc. corpus), acc. <hi rendition="#i">kehrp-em;</hi> stamm <hi rendition="#i">vehrka</hi> = altind.<lb/><hi rendition="#i">vŕka</hi> (lupus). Wird nach <hi rendition="#i">r</hi> das im gewönlich bei gegebene <hi rendition="#i">e</hi><lb/> ein geschalten, so tritt natürlich kein <hi rendition="#i">h</hi> vor <hi rendition="#i">r</hi> ein: <hi rendition="#i">kerepem,<lb/> vereka</hi>.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head>Consonantische lautgesetze.</head> <note place="right">§. 139.</note><lb/> <div n="5"> <head><hi rendition="#g">Inlaut</hi>.</head><lb/> <p>1. <hi rendition="#g">Assimilation</hi>. Das gebiet der assimilation ist im<lb/> altbaktrischen noch ein verhältnismäßig beschränktes. Es komt<lb/> sogar die verbindung von stummen mit tönenden consonanten<lb/> vor, z. b. <hi rendition="#i">ukhdha</hi> für und neben <hi rendition="#i">ukhta</hi> auß *<hi rendition="#i">uk-ta</hi> part. praet.<lb/> pass. zu wurz. <hi rendition="#i">vaḱ</hi> (loqui, dicere); darneben finden sich aller-<lb/> dings beispile wie <hi rendition="#i">vâghżbjô</hi>, dat. pl. zu stamm <hi rendition="#i">vâḱ</hi>, für *<hi rendition="#i">vấkhś-<lb/> bjô</hi> und diß auß *<hi rendition="#i">vâks-bjas</hi> (mag man den sibilanten erklären<lb/> wie man wolle, sicherlich ist er als urspr. <hi rendition="#i">s</hi> an zu setzen); das<lb/> tönende <hi rendition="#i">b</hi> hat hier die vorher gehenden consonanten ebenfals<lb/> in tönende gewandelt.</p><lb/> <p>Vor <hi rendition="#i">s</hi> stehen nur stumme consonanten, z. b. <hi rendition="#i">drukh-s</hi> nom.<lb/> sg. des stammes <hi rendition="#i">druǵ</hi> (dea mala); eben so vor <hi rendition="#i">t</hi>, z. b. stamm<lb/><hi rendition="#i">drukhta</hi> (laesus), part. praet. pass. zu wurz. <hi rendition="#i">druǵ</hi> (odisse, nocere).</p><lb/> <p><hi rendition="#i">z</hi> wird vor dem stummen <hi rendition="#i">t</hi> zu <hi rendition="#i">s</hi>, <hi rendition="#i">ç</hi>, z. b. von wurz. <hi rendition="#i">verez</hi><lb/> (griech. <hi rendition="#i">ϝεϱγ;</hi> agere, facere) wird stamm <hi rendition="#i">vares-ta</hi>, part. praet.<lb/> pass., gebildet; von wurzel <hi rendition="#i">jaz</hi> (deos colere, sacrificare), <hi rendition="#i">jaç-ta</hi>,<lb/> ebenfals part. praet. pass. (apporté pour le sacrifice). Auch vor<lb/><hi rendition="#i">n</hi> und <hi rendition="#i">m,</hi> die doch tönend sind, wird <hi rendition="#i">z</hi> zu <hi rendition="#i">ç,</hi> z. b. stamm <hi rendition="#i">jaç-na</hi><lb/> (sacrifice avec prières) von wurz. <hi rendition="#i">jaz;</hi> stamm <hi rendition="#i">maêç-man</hi> (urina)<lb/> von wurz. <hi rendition="#i">miz</hi> (mingere). Es zeigt sich jedoch im algemeinen<lb/> als gesetz, daß <hi rendition="#i">z</hi> und <hi rendition="#i">ź</hi> vor tönenden lauten mit <hi rendition="#i">s, ç</hi> und <hi rendition="#i">ś</hi><lb/> vor stummen wechseln (vgl. auch über die dissimilation unter 3);<lb/> so steht <hi rendition="#i">ź</hi> als außlaut der mit dem folgenden worte verschmel-<lb/> zenden adverbien <hi rendition="#i">nis</hi> (ex) und <hi rendition="#i">dus</hi> (male) vor tönenden lauten,<lb/> z. b. <hi rendition="#i">niź-baraiti</hi> (effert), <hi rendition="#i">duź-ûkhte-m</hi> (ntr. male dictum)<hi rendition="#i">, ś</hi> da-<lb/> gegen vor stummen, z. b. <hi rendition="#i">duś-skhjaothna</hi> (adj. qui fait le mal)<hi rendition="#i">,<lb/> duś-mata</hi> (adj. male cogitatus), da <hi rendition="#i">m</hi> im altbaktr. als stummer<lb/> laut behandelt wird; <hi rendition="#i">ç</hi> wechselt mit <hi rendition="#i">z</hi> als außlaut von <hi rendition="#i">uç</hi>, <hi rendition="#i">uz</hi><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [169/0183]
Altbaktrisch. Consonantische lautgesetze. Inlaut.
Vor k, p wird r durch vor geseztes h aspiriert, z. b. stamm
kerep (masc. corpus), acc. kehrp-em; stamm vehrka = altind.
vŕka (lupus). Wird nach r das im gewönlich bei gegebene e
ein geschalten, so tritt natürlich kein h vor r ein: kerepem,
vereka.
Consonantische lautgesetze.
Inlaut.
1. Assimilation. Das gebiet der assimilation ist im
altbaktrischen noch ein verhältnismäßig beschränktes. Es komt
sogar die verbindung von stummen mit tönenden consonanten
vor, z. b. ukhdha für und neben ukhta auß *uk-ta part. praet.
pass. zu wurz. vaḱ (loqui, dicere); darneben finden sich aller-
dings beispile wie vâghżbjô, dat. pl. zu stamm vâḱ, für *vấkhś-
bjô und diß auß *vâks-bjas (mag man den sibilanten erklären
wie man wolle, sicherlich ist er als urspr. s an zu setzen); das
tönende b hat hier die vorher gehenden consonanten ebenfals
in tönende gewandelt.
Vor s stehen nur stumme consonanten, z. b. drukh-s nom.
sg. des stammes druǵ (dea mala); eben so vor t, z. b. stamm
drukhta (laesus), part. praet. pass. zu wurz. druǵ (odisse, nocere).
z wird vor dem stummen t zu s, ç, z. b. von wurz. verez
(griech. ϝεϱγ; agere, facere) wird stamm vares-ta, part. praet.
pass., gebildet; von wurzel jaz (deos colere, sacrificare), jaç-ta,
ebenfals part. praet. pass. (apporté pour le sacrifice). Auch vor
n und m, die doch tönend sind, wird z zu ç, z. b. stamm jaç-na
(sacrifice avec prières) von wurz. jaz; stamm maêç-man (urina)
von wurz. miz (mingere). Es zeigt sich jedoch im algemeinen
als gesetz, daß z und ź vor tönenden lauten mit s, ç und ś
vor stummen wechseln (vgl. auch über die dissimilation unter 3);
so steht ź als außlaut der mit dem folgenden worte verschmel-
zenden adverbien nis (ex) und dus (male) vor tönenden lauten,
z. b. niź-baraiti (effert), duź-ûkhte-m (ntr. male dictum), ś da-
gegen vor stummen, z. b. duś-skhjaothna (adj. qui fait le mal),
duś-mata (adj. male cogitatus), da m im altbaktr. als stummer
laut behandelt wird; ç wechselt mit z als außlaut von uç, uz
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