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Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

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mit Freunden verbrüdert für die Ewig-
keit zu handeln.

Das ist meine Tugend; so ziemt
es mir, den Göttern ähnlich zu wer-
den. Die deinige ist es, gleich der
Natur als Priesterin der Freude das
Geheimniß der Liebe leise zu offen-
baren und in der Mitte würdiger
Söhne und Töchter das schöne Le-
ben zu einem heiligen Fest zu weihen.



Ich mache mir oft Sorge über
deine Gesundheit. Du kleidest dich
gar zu leicht und liebst die Abend-
luft! Das sind gefährliche Gewohn-
heiten, die du wie manche andre
ablegen mußt.

Denke, daß eine neue Ordnung

der

mit Freunden verbrüdert für die Ewig-
keit zu handeln.

Das iſt meine Tugend; ſo ziemt
es mir, den Göttern ähnlich zu wer-
den. Die deinige iſt es, gleich der
Natur als Prieſterin der Freude das
Geheimniß der Liebe leiſe zu offen-
baren und in der Mitte würdiger
Söhne und Töchter das ſchöne Le-
ben zu einem heiligen Feſt zu weihen.



Ich mache mir oft Sorge über
deine Geſundheit. Du kleideſt dich
gar zu leicht und liebſt die Abend-
luft! Das ſind gefährliche Gewohn-
heiten, die du wie manche andre
ablegen mußt.

Denke, daß eine neue Ordnung

der
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[240/0245] mit Freunden verbrüdert für die Ewig- keit zu handeln. Das iſt meine Tugend; ſo ziemt es mir, den Göttern ähnlich zu wer- den. Die deinige iſt es, gleich der Natur als Prieſterin der Freude das Geheimniß der Liebe leiſe zu offen- baren und in der Mitte würdiger Söhne und Töchter das ſchöne Le- ben zu einem heiligen Feſt zu weihen. Ich mache mir oft Sorge über deine Geſundheit. Du kleideſt dich gar zu leicht und liebſt die Abend- luft! Das ſind gefährliche Gewohn- heiten, die du wie manche andre ablegen mußt. Denke, daß eine neue Ordnung der

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Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/245>, abgerufen am 26.04.2024.