Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

nicht ganz abzuschwören. -- Wenn
sie sich nur immer so schön und so
witzig äußerte wie heute bey dir! --
Findest du das? Nun wenn du das
nächstemal schön und witzig auf-
fährst, werde ich dir's auch sagen
und dich loben. -- Sind wir nun
nicht würdig, die beleidigten Götter
zu versöhnen? -- Ja, wenn dein
Diskurs ganz zu Ende ist, sonst
sage noch das übrige. --

Lehrjahre der Männlichkeit.

Pharao zu spielen mit dem An-
scheine der heftigsten Leidenschaft
und doch zerstreut und abwesend zu
seyn; in einem Augenblicke von Hitze
alles zu wagen und sobald es ver-
loren war, sich gleichgültig wegzu-

nicht ganz abzuſchwören. — Wenn
ſie ſich nur immer ſo ſchön und ſo
witzig äußerte wie heute bey dir! —
Findeſt du das? Nun wenn du das
nächſtemal ſchön und witzig auf-
fährſt, werde ich dir's auch ſagen
und dich loben. — Sind wir nun
nicht würdig, die beleidigten Götter
zu verſöhnen? — Ja, wenn dein
Diskurs ganz zu Ende iſt, ſonſt
ſage noch das übrige. —

Lehrjahre der Männlichkeit.

Pharao zu ſpielen mit dem An-
ſcheine der heftigſten Leidenſchaft
und doch zerſtreut und abweſend zu
ſeyn; in einem Augenblicke von Hitze
alles zu wagen und ſobald es ver-
loren war, ſich gleichgültig wegzu-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0124" n="119"/>
nicht ganz abzu&#x017F;chwören. &#x2014; Wenn<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;ich nur immer &#x017F;o &#x017F;chön und &#x017F;o<lb/>
witzig äußerte wie heute bey dir! &#x2014;<lb/>
Finde&#x017F;t du das? Nun wenn du das<lb/>
näch&#x017F;temal &#x017F;chön und witzig auf-<lb/>
fähr&#x017F;t, werde ich dir's auch &#x017F;agen<lb/>
und dich loben. &#x2014; Sind wir nun<lb/>
nicht würdig, die beleidigten Götter<lb/>
zu ver&#x017F;öhnen? &#x2014; Ja, wenn dein<lb/>
Diskurs ganz zu Ende i&#x017F;t, &#x017F;on&#x017F;t<lb/>
&#x017F;age noch das übrige. &#x2014;</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Lehrjahre der Männlichkeit.</hi> </head><lb/>
            <p>Pharao zu &#x017F;pielen mit dem An-<lb/>
&#x017F;cheine der heftig&#x017F;ten Leiden&#x017F;chaft<lb/>
und doch zer&#x017F;treut und abwe&#x017F;end zu<lb/>
&#x017F;eyn; in einem Augenblicke von Hitze<lb/>
alles zu wagen und &#x017F;obald es ver-<lb/>
loren war, &#x017F;ich gleichgültig wegzu-<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[119/0124] nicht ganz abzuſchwören. — Wenn ſie ſich nur immer ſo ſchön und ſo witzig äußerte wie heute bey dir! — Findeſt du das? Nun wenn du das nächſtemal ſchön und witzig auf- fährſt, werde ich dir's auch ſagen und dich loben. — Sind wir nun nicht würdig, die beleidigten Götter zu verſöhnen? — Ja, wenn dein Diskurs ganz zu Ende iſt, ſonſt ſage noch das übrige. — Lehrjahre der Männlichkeit. Pharao zu ſpielen mit dem An- ſcheine der heftigſten Leidenſchaft und doch zerſtreut und abweſend zu ſeyn; in einem Augenblicke von Hitze alles zu wagen und ſobald es ver- loren war, ſich gleichgültig wegzu-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Darüber hinaus sind keine weiteren Teile erschien… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/124
Zitationshilfe: Schlegel, Friedrich von: Lucinde. Berlin, 1799, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_lucinde_1799/124>, abgerufen am 03.12.2024.