Schlegel, Friedrich von: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Heidelberg, 1808.Viertes Kapitel. Die Lehre von zwei Principien. Wir nähern uns einer schönern Gestalt, der Viertes Kapitel. Die Lehre von zwei Principien. Wir naͤhern uns einer ſchoͤnern Geſtalt, der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0144" n="125"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#g">Viertes Kapitel.<lb/> Die Lehre von zwei Principien</hi>.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ir naͤhern uns einer ſchoͤnern Geſtalt, der<lb/> alten Religion des Lichts. Das Syſtem des<lb/> Dualismus, die orientaliſche Lehre von zwei<lb/> Principien und dem ewigen Kampf des Guten<lb/> und des Boͤſen, nimmt grade dieſe Stelle ein,<lb/> denn uͤberall, wo wir ihre Spuren antreffen, er-<lb/> ſcheint ſie im ſtrengen Gegenſatz und Widerſpruch<lb/> gegen die bisher geſchilderten Denkarten, als<lb/> Wiederherſtellung des urſpruͤnglichen erſt ſpaͤter<lb/> verlohren gegangenen Lichtes goͤttlicher Wahrheit.<lb/> Der Geiſt dieſes Syſtems iſt durchaus idealiſtiſch;<lb/> zwar der Begriff der ſelbſtthaͤtigen Ichheit iſt allen<lb/> indiſchen Syſtemen gemein, wie die Ableitung<lb/> aller materiellen Kraͤfte aus geiſtigen Weſen um<lb/> ſo mehr Statt findet, je hoͤher wir in der Ge-<lb/> ſchichte orientaliſcher Denkart hinauf ſteigen, ſo<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [125/0144]
Viertes Kapitel.
Die Lehre von zwei Principien.
Wir naͤhern uns einer ſchoͤnern Geſtalt, der
alten Religion des Lichts. Das Syſtem des
Dualismus, die orientaliſche Lehre von zwei
Principien und dem ewigen Kampf des Guten
und des Boͤſen, nimmt grade dieſe Stelle ein,
denn uͤberall, wo wir ihre Spuren antreffen, er-
ſcheint ſie im ſtrengen Gegenſatz und Widerſpruch
gegen die bisher geſchilderten Denkarten, als
Wiederherſtellung des urſpruͤnglichen erſt ſpaͤter
verlohren gegangenen Lichtes goͤttlicher Wahrheit.
Der Geiſt dieſes Syſtems iſt durchaus idealiſtiſch;
zwar der Begriff der ſelbſtthaͤtigen Ichheit iſt allen
indiſchen Syſtemen gemein, wie die Ableitung
aller materiellen Kraͤfte aus geiſtigen Weſen um
ſo mehr Statt findet, je hoͤher wir in der Ge-
ſchichte orientaliſcher Denkart hinauf ſteigen, ſo
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