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Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800.

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Die Lieb' ist frey gegeben,
Und keine Trennung mehr.
Es wogt das volle Leben
Wie ein unendlich Meer.
Nur Eine Nacht der Wonne --
Ein ewiges Gedicht --
Und unser aller Sonne
Jst Gottes Angesicht.

6.
Sehnsucht nach dem Tode.
Hinunter in der Erde Schooß,
Weg aus des Lichtes Reichen,
Der Schmerzen Wuth und wilder Stoß
Jst froher Abfahrt Zeichen.
Wir kommen in dem engen Kahn
Geschwind am Himmelsufer an,
Gelobt sey uns die ewge Nacht,
Gelobt der ewge Schlummer.
Wohl hat der Tag uns warm gemacht,
Und welk der lange Kummer.
Die Lust der Fremde ging uns aus,
Zum Vater wollen wir nach Haus.
Was sollen wir auf dieser Welt
Mit unsrer Lieb' und Treue.
Das Alte wird hintangestellt,
Was soll uns dann das Neue.
O! einsam steht und tiefbetrübt,
Wer heiß und fromm die Vorzeit liebt.
Die Lieb' ist frey gegeben,
Und keine Trennung mehr.
Es wogt das volle Leben
Wie ein unendlich Meer.
Nur Eine Nacht der Wonne —
Ein ewiges Gedicht —
Und unser aller Sonne
Jst Gottes Angesicht.

6.
Sehnsucht nach dem Tode.
Hinunter in der Erde Schooß,
Weg aus des Lichtes Reichen,
Der Schmerzen Wuth und wilder Stoß
Jst froher Abfahrt Zeichen.
Wir kommen in dem engen Kahn
Geschwind am Himmelsufer an,
Gelobt sey uns die ewge Nacht,
Gelobt der ewge Schlummer.
Wohl hat der Tag uns warm gemacht,
Und welk der lange Kummer.
Die Lust der Fremde ging uns aus,
Zum Vater wollen wir nach Haus.
Was sollen wir auf dieser Welt
Mit unsrer Lieb' und Treue.
Das Alte wird hintangestellt,
Was soll uns dann das Neue.
O! einsam steht und tiefbetruͤbt,
Wer heiß und fromm die Vorzeit liebt.
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[202/0214] Die Lieb' ist frey gegeben, Und keine Trennung mehr. Es wogt das volle Leben Wie ein unendlich Meer. Nur Eine Nacht der Wonne — Ein ewiges Gedicht — Und unser aller Sonne Jst Gottes Angesicht. 6. Sehnsucht nach dem Tode. Hinunter in der Erde Schooß, Weg aus des Lichtes Reichen, Der Schmerzen Wuth und wilder Stoß Jst froher Abfahrt Zeichen. Wir kommen in dem engen Kahn Geschwind am Himmelsufer an, Gelobt sey uns die ewge Nacht, Gelobt der ewge Schlummer. Wohl hat der Tag uns warm gemacht, Und welk der lange Kummer. Die Lust der Fremde ging uns aus, Zum Vater wollen wir nach Haus. Was sollen wir auf dieser Welt Mit unsrer Lieb' und Treue. Das Alte wird hintangestellt, Was soll uns dann das Neue. O! einsam steht und tiefbetruͤbt, Wer heiß und fromm die Vorzeit liebt.

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Zitationshilfe: Schlegel, August Wilhelm von; Schlegel, Friedrich von (Hrsg.): Athenaeum. Bd. 3. Berlin, 1800, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schlegel_athenaeum_1800/214>, abgerufen am 21.12.2024.