Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.An den überklugen Leser. JCh sehe es dir fast an dei- nen we-
An den uͤberklugen Leſer. JCh ſehe es dir faſt an dei- nen we-
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An den
uͤberklugen Leſer.
JCh ſehe es dir faſt an dei-
nen Augen an/ ſcharfſinniger Le-
ſer/ daß ich/ wegen meiner hieſi-
gen Roſen-Gepuͤſche Rechen-
ſchaft zu geben/ durch dein alzu-
zeitiges Urtheil veranlaſſet werde. Verziehe
ein wenig und hoͤre mich. Wie ich verſpuͤre/
ſo wolteſtu mich gerne beſchuldigen/ als weuͤ
ich unter den Roſen der Liebe einen grauſa-
men Dornenſtrauch verborgen haͤtte/ der ſei-
ne unverwarneten Spitzen der eitelen Thor-
heit und thoͤrichten Eitelkeit zimlich blick en
und ſehen lieſſe. Aber wiſſe hierauf mein ver-
antworten; Wenn ich mich bey ſo thummen
Sinnen befuͤnde/ als wie etwan du mit dei-
nen Tadelern/ ſo muͤſte ich freylich geſtehen/
daß das jenige/ was der Ehrliebenden Hoͤf-
ligkeit von dir zum Feinde gemachet werden
wil/ deinen anſchauen nach nicht allein un-
loͤblich/ ſondern auch gar verdamlich were;
Dieweil ich aber ſo viel Exempel vornehmer
und treflicher Leute (die auch noch ein geſun-
des Gehirn in jhrem Haupte tragen/ und de-
nen we-
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Zitationshilfe: | Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/16>, abgerufen am 03.03.2025. |