Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 13.) (Den 30. Mart. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. DEr H. Bischoff Gothard/ von dem Tschudius schreibt/ ist vermuht- Höhe
N. 13.) (Den 30. Mart. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. DEr H. Biſchoff Gothard/ von dem Tſchudius ſchreibt/ iſt vermuht- Hoͤhe
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N. 13.)
(Den 30. Mart. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
DEr H. Biſchoff Gothard/ von dem Tſchudius ſchreibt/ iſt vermuht-
lich jener Graf von Scheyeren/ naher Blutsfreund Keyſer Hen-
rich des II. hernach Biſchoff zu Hildesheim/ welcher vorher Præ-
lat geweſen im Kloſter Altaych in Baͤyeren/ ſo auch zu Hersfelden/ Crems-
Muͤnſter/ und Tagernſee/ endlich An. 1131. von Papſt Innocentio II. in die
Zahl der Heiligen aufgenommen worden/ wie hiervon weiter nach zuleſen in
Surii de Vitis Sanct. Tom. 7. Lang Grundriß der Catholiſch. Welt Lib. I.
cap. 6. pag. 513. Es kan diſer Heilige ſich/ wann der Gothard Berg von ihme
ſeinen Nammen hat/ ruͤhmen/ daß er der hoͤchſte Heilige/ (gleich von dem
H. Chriſtophoro geſagt wird/ daß er der groͤſte) weilen er ſeinen Sitz hat
auf dem hoͤchſten Gipfel Europæ. Jch moͤchte aber wol wiſſen/ wie er von
Hildesheim in diſe rauhe Schweizeriſche Alpgebirge kommen ſeye. Wann
je daran etwas were/ ſo ſolte Lang es in ſeiner Catholiſchen Helvetia nicht ver-
geſſen haben. Jch uͤberlaſſe eine genaue Unterſuchung diſer Materi denen/
ſo die verehrung der Heiligen ihrer Religions uͤbungen einverleibet: und
ſchreite indeſſen fort zu einer anderen Woͤrterquell/ welche ſich findet bey
Simler. Lib. cit. pag. 500. b. und dahin gehet/ daß der Gotthard ſeinen
Nammen her habe von den Gothen/ welche An. 555, mit ihrem Koͤnig
Totila von dem edlen Ritter Narſete, welchen der Keiſer Juſtinianus auß
Griechenland in Jtalien geſandt/ auß diſen Landen vertrieben worden/ und
ſich bey den Lepontieren/ und Tauriſceren/ villeicht ins beſonder im Urſeren
Thal/ ſo zu naͤchſt am Gotthard liget/ nidergelaſſen. Stumpf. ſchreibet in
ſeiner Helvet. Chron. Lib. VI. cap. 26. p.. m. 508. b. daß die alten Hel-
vetiſchen Chronicken diſer Ankunft der vertriebenen Gothieren in unſere an
dem Gothard ligende Lande gemeinlich meldung tuͤhen/ und daß die Land-
leuhte/ nach uralter auf ſie ererbter Sag/ ſich ruͤhmen/ daß ſie guts theils von
Gothieren ſeyen abkom̃en/ und der meiſte Adel ſelbiger Landen ein Gothiſcher
Adel ſeye. Jch gewahre bey diſem Anlas/ daß wir Schweizer uͤberbleibſelen
ſeyn von den anſehenlichſten/ und dapferſten Nationen/ ſo jemahlen in der
Welt geweſen/ namlich der Gothen/ Roͤmeren/ denen wir zugeſellen uns
Schweizer ſelbs/ mit den Alemannieren. Was anbetrift die Senkelrechte
Hoͤhe
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