Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.Streime ist über diß bezeichnet mit vilen subtileren Glaichen/ und auf dem Auf dem Berg Guppen findet sich auch hin und wider Einschwarzer Marmor mir weissen Aderen. Besser hinab traffen wir an alte Anzeigen einer Eisengrub/ welche vor disem gebauet worden/ nun aber öd liget. Das Eisen-Ertz/ Nicht nur aber ist diser Berg Eisen-sondern beneben Silberreich/ weilen Silbergruben/ von welchen oben Tom. II. pag. 26. Nach dem wir von unserer heutigen Berg-Reise zuruk in Schwan- Den Anfang des folgenden Tagwerks/ den 2. August. machten wir mit und
Streime iſt uͤber diß bezeichnet mit vilen ſubtileren Glaichen/ und auf dem Auf dem Berg Guppen findet ſich auch hin und wider Einſchwarzer Marmor mir weiſſen Aderen. Beſſer hinab traffen wir an alte Anzeigen einer Eiſengrub/ welche vor diſem gebauet worden/ nun aber oͤd liget. Das Eiſen-Ertz/ Nicht nur aber iſt diſer Berg Eiſen-ſondern beneben Silberꝛeich/ weilen Silbergruben/ von welchen oben Tom. II. pag. 26. Nach dem wir von unſerer heutigen Berg-Reiſe zuruk in Schwan- Den Anfang des folgenden Tagwerks/ den 2. Auguſt. machten wir mit und
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Streime iſt uͤber diß bezeichnet mit vilen ſubtileren Glaichen/ und auf dem
Grat des Streimens zuſamen lauffenden Linien. Jn mitten gehet der Laͤnge
nach eine Nat/ welche den ganzen Stein in zwey Theile unterſcheidet. Und
iſt noch uͤber diß zu bemerken eine mit Steinichter Materi angefüllte Hoͤle/
welche durch den ganzen Stein gehet/ und uns Anlas gibet zuvermuhten/ es
moͤchten diſere Stein überbleibſelen ſeyn eines Fiſch-Ruckgrats/ oder
Rochenſchwanzes/ dann ſie endlich in einen ſtumpfen Spitz ſich enden.
Sie ſein nicht rund/ ſondern breit/ zuſamen getrukt/ oben auß gebogen/ und
unten um etwas hol: Wer auß der Beſchreibung diſes Steins ſich nicht
wol finden kan/ der beſehe die 88. Figur. Tab. XI. Tom. I. und Specim.
Lithograph. Helvet. pag. 86. allwo ich ihne betitlet Caudæ Animalis cu-
jusdam Foſſilis fragmentum; Ein Stuck eines verſteinerten Thier-
ſchwantzes; und anbey angezeiget/ daß diſen Stein vor etwas rares auß
der Grafſchaft Neuenburg bekommen Seine Excell. Hr. Petrus Val-
kenier/ der Hochmoͤg. General Staaten vereinigter Niderlanden Extraor-
dinari Abgeſandter in die Eidgnoßſchaft/ welcher von dergleichen uralten
Seltenheiten der Natur ein vortrefflich ſchoͤn und groſſes Cabinet geſam-
let hat.
Auf dem Berg Guppen findet ſich auch hin und wider
Einſchwarzer Marmor mir weiſſen Aderen.
Beſſer hinab traffen wir an alte Anzeigen einer
Eiſengrub/
welche vor diſem gebauet worden/ nun aber oͤd liget. Das Eiſen-Ertz/
deſſen auch gedenket Wagner. Hiſt. Nat. Helvet. pag 351. iſt ſchwer/ und
zweifelsfrey reich. Der Ohrt ob Schwanden/ da die Gewerker das Ertz
geſchmolzen/ heiſſet jezund noch die Herꝛen Rüti.
Nicht nur aber iſt diſer Berg Eiſen-ſondern beneben Silberꝛeich/ weilen
auch daſelbſt An. 1525. und 1526. gebauet worden
Silbergruben/
von welchen oben Tom. II. pag. 26.
Nach dem wir von unſerer heutigen Berg-Reiſe zuruk in Schwan-
den angelanget/ ergezten wir unſere matten Leiber mit einem annemlichen
Nachteſſen/ welches uns unſere werthen Freunde und Gefehrten/ die Herꝛen
Tſchudin/ haben zurüſten laſſen.
Den Anfang des folgenden Tagwerks/ den 2. Auguſt. machten wir mit
unſerem Barometriſchen Wetter- und Maͤßſtab/ welcher uns das Quekſilber
zeigte im 23. Zoll/ und 9. Scrup. an gleichem Ohrt/ da es geſtern war zu
Glarus/ worauß ich aber nicht ſchlieſſen kan/ daß diſe beyde Flecken/ Glarus/
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