Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 4.) (Den 26. Jan. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. OBgedachte Charte setzet Bettschwanden/ ein Dorff/ das an der Jn begleit obbelobten Herren/ und seines Herren Bruders/ welcher Was wir auf heutiger Berg-Reise verrichtet/ wird jezt der Ordnung Ob Schwanden traffen wir an einen sehr kalten Brunnen/ oder Meybrünnen gezellet/ weilen er den Winter durch sich verbirget/ und im Meymonat wide- warme
N. 4.) (Den 26. Jan. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. OBgedachte Charte ſetzet Bettſchwanden/ ein Dorff/ das an der Jn begleit obbelobten Herꝛen/ und ſeines Herꝛen Bruders/ welcher Was wir auf heutiger Berg-Reiſe verꝛichtet/ wird jezt der Ordnung Ob Schwanden traffen wir an einen ſehr kalten Brunnen/ oder Meybrünnen gezellet/ weilen er den Winter durch ſich verbirget/ und im Meymonat wide- warme
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N. 4.)
(Den 26. Jan. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
OBgedachte Charte ſetzet Bettſchwanden/ ein Dorff/ das an der
Linth liget hinder Schwanden/ an dem Zuſamenfluß der Sernft/
und Linth/ da aber diſer Ohrt zuſtehet dem Flecken Schwanden.
Allhier iſt uns groſſe Ehr und Freundſchaft bezeigt worden von dem
Ehrw. Herꝛen Henrich Tſchudi/ Diacono des Ohrts/ welcher zu ſeinem
und des Landes Ruhm auß arbeitet eine Hiſtoriſche Beſchreibung des
Glarnerlands/ deſſen Situation, der Einwohneren Sitten/ Regiment/
und erzellung aller Geſchichten/ welche das Vatterland angehen/ in Chro-
nologiſcher Ordnung/ erneueret alſo die Gedaͤchtnuß Gilg Tſchudis/
eines vornemmen und hochgelehrten Herꝛen ſeines Geſchlechts/ welcher einer
der beſten Geſchichtſchreiberen/ ſo iemahls in unſeren Landen gelebet.
Jn begleit obbelobten Herꝛen/ und ſeines Herꝛen Bruders/ welcher
des Ohrts Richter/ haben wir beſtiegen den Berg Guppen/ welches der
letſte Anhang iſt des Weltberuͤhmten/ und hohen Glarniſch Bergs/
der von dem Flecken Glarus ſich rechter ſeits erſtreket bis hieher/ und auf
der anderen ſeiten bis zum end des Cloͤnthals.
Was wir auf heutiger Berg-Reiſe verꝛichtet/ wird jezt der Ordnung
nach folgen.
Ob Schwanden traffen wir an einen ſehr kalten Brunnen/ oder
Bach/ welchen oben Tom. II. p. 105. under die
Meybrünnen
gezellet/ weilen er den Winter durch ſich verbirget/ und im Meymonat wide-
rum auß der Erden hervor quillet/ von welcher Begebenheit an jezt ange-
zogenem Ohrt mit mehrerem geſchrieben worden. Es gewahren die An-
wohnere von diſem Bach/ daß er nicht anfangt flieſſen/ bis der Winter voͤl-
lig voruͤber/ und keine rauhe Winterkaͤlte mehr dahinden/ daß daher der
Fluß diſes Waſſers angeſehen wird als
Ein Zeichen der vorſtehenden Fruͤhlingswaͤrme/
uͤber welche Begebenheit alſo urtheile/ daß der jenige Waſſer gehalter/ auß
welchem der Brunn flieſſet/ nicht mag angefüllet werden/ bis durch beſtaͤndig
warme
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