Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.N. 34.) (Den 24. Aug. 1707. Schweizerische Berg-Reisen. HJemit wird dises Leucker-Wasser dienlich seyn allen Krankheiten/ neren
N. 34.) (Den 24. Aug. 1707. Schweizeriſche Berg-Reiſen. HJemit wird diſes Leucker-Waſſer dienlich ſeyn allen Krankheiten/ neren
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0164" n="133"/> <fw place="top" type="header">N. 34.)</fw> <div n="1"> <dateline> <hi rendition="#et">(Den 24. <hi rendition="#aq">Aug.</hi> 1707.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Schweizeriſche</hi><lb/> Berg-Reiſen.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">H</hi>Jemit wird diſes Leucker-Waſſer dienlich ſeyn allen Krankheiten/<lb/> welche herkommen von einem feuchten kalten Gehirn/ den Schnup-<lb/> pen/ und allen Haubtflüſſen/ (welche die alten ſich vorgeſtellet/ als ei-<lb/> nen aus dem Hirn in den Rachen/ Naſen/ auf die Bruſt/ und Magen ab-<lb/> fallenden Regen) denen fluͤſſigen/ dunklen Augen/ allerhand Zuſtaͤnden der<lb/> Ohren/ des Rachens/ und daſelbſt ligender Theilen; dem ſchwachen/ nicht<lb/> wol daͤuenden Magen/ und ſchlechten Eßluſt: denen Engbruͤſtigen/ und mit<lb/> ſchwachen Lungen verſehenen/ Miltzſuͤchtigen/ denen ſo dem Grimmen/ und<lb/> Nieren- Wehe unterworffen/ und auch denen Waſſerſuͤchtigen; wie ſolte<lb/> man aber wol koͤnnen diſere aus dem Rodel der Badgaͤſten außſchlieſſen?<lb/> Es beſtehet ja vornemlich ihr Anligen in der Kaͤlte/ und Feuchte/ zweyen in<lb/> den Leib des Menſchen einbrechenden Feinden/ welche beſſer nicht/ als mit der<lb/> Waͤrme und Troͤkne ſich abtreiben laſſen/ nach der Gemeinen Grundregel<lb/> des groſſen <hi rendition="#aq">Hippocratis,</hi> und aller Kunſtbefliſſenen/ <hi rendition="#aq">contraria contrariis cu-<lb/> rantur?</hi> Sehet wie man die armen Waſſerſuͤchtigen Patienten/ denen ge-<lb/> meinlich alle Baͤder mehr ſchaͤdlich/ als nutzlich ſeyn/ weißt nach denen Reg-<lb/> len der Kunſt und Wiſſenſchaft <hi rendition="#aq">en forme,</hi> wie jener <hi rendition="#aq">Moliere</hi> gepflegt zu reden/<lb/> in das Grab zu lieferen? Sehet/ wie man ohne einen Unterſcheid der Krank-<lb/> heit/ dero Urſachen/ zumachen, <hi rendition="#aq">Hydropicis omnibus,</hi> allen Waſſerſuͤchtigen/<lb/> zu Leuck die letſte Oehlung gibt? oder/ beſſer zuſagen/ den Krankheiten ab-<lb/> zuhelffen weißt/ ſolte es auch geſchehen mit aufopferung der Patienten. Jch<lb/> laͤugne nicht/ daß etwann eine allgemeine/ ſonderlich in denen aͤuſſeren Gli-<lb/> deren ſteckende Waſſerſucht/ welche die Kunſtverſtaͤndigen <hi rendition="#aq">Anaſarcam</hi> nen-<lb/> nen/ koͤñen durch die zuſamen zeuhende Waͤrme des Bads/ und erfolgende<lb/> entledigung der Waſſer-gefaͤſſen von ihrem außdehnenden Laſt des ſtillſte-<lb/> henden Fließwaſſers zum troſt der Kranknen weggehoben werden. Wo<lb/> wil man aber hin mit denen im holen unteren Leib/ oder der Bruſt ligenden<lb/> Waſſeren/ in der gemeinen Bauch- und Bruſt-Waſſerſucht/ ſonderlich wann<lb/> die bereits ſo lang angeſtanden/ daß ſie begleitet mit Engbruͤſtigkeit/ Abneh-<lb/> men des Leibs/ hartgeſchwuͤlſtiger Verſtopfung der Leber/ und anderer in-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">neren</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [133/0164]
N. 34.)
(Den 24. Aug. 1707.
Schweizeriſche
Berg-Reiſen.
HJemit wird diſes Leucker-Waſſer dienlich ſeyn allen Krankheiten/
welche herkommen von einem feuchten kalten Gehirn/ den Schnup-
pen/ und allen Haubtflüſſen/ (welche die alten ſich vorgeſtellet/ als ei-
nen aus dem Hirn in den Rachen/ Naſen/ auf die Bruſt/ und Magen ab-
fallenden Regen) denen fluͤſſigen/ dunklen Augen/ allerhand Zuſtaͤnden der
Ohren/ des Rachens/ und daſelbſt ligender Theilen; dem ſchwachen/ nicht
wol daͤuenden Magen/ und ſchlechten Eßluſt: denen Engbruͤſtigen/ und mit
ſchwachen Lungen verſehenen/ Miltzſuͤchtigen/ denen ſo dem Grimmen/ und
Nieren- Wehe unterworffen/ und auch denen Waſſerſuͤchtigen; wie ſolte
man aber wol koͤnnen diſere aus dem Rodel der Badgaͤſten außſchlieſſen?
Es beſtehet ja vornemlich ihr Anligen in der Kaͤlte/ und Feuchte/ zweyen in
den Leib des Menſchen einbrechenden Feinden/ welche beſſer nicht/ als mit der
Waͤrme und Troͤkne ſich abtreiben laſſen/ nach der Gemeinen Grundregel
des groſſen Hippocratis, und aller Kunſtbefliſſenen/ contraria contrariis cu-
rantur? Sehet wie man die armen Waſſerſuͤchtigen Patienten/ denen ge-
meinlich alle Baͤder mehr ſchaͤdlich/ als nutzlich ſeyn/ weißt nach denen Reg-
len der Kunſt und Wiſſenſchaft en forme, wie jener Moliere gepflegt zu reden/
in das Grab zu lieferen? Sehet/ wie man ohne einen Unterſcheid der Krank-
heit/ dero Urſachen/ zumachen, Hydropicis omnibus, allen Waſſerſuͤchtigen/
zu Leuck die letſte Oehlung gibt? oder/ beſſer zuſagen/ den Krankheiten ab-
zuhelffen weißt/ ſolte es auch geſchehen mit aufopferung der Patienten. Jch
laͤugne nicht/ daß etwann eine allgemeine/ ſonderlich in denen aͤuſſeren Gli-
deren ſteckende Waſſerſucht/ welche die Kunſtverſtaͤndigen Anaſarcam nen-
nen/ koͤñen durch die zuſamen zeuhende Waͤrme des Bads/ und erfolgende
entledigung der Waſſer-gefaͤſſen von ihrem außdehnenden Laſt des ſtillſte-
henden Fließwaſſers zum troſt der Kranknen weggehoben werden. Wo
wil man aber hin mit denen im holen unteren Leib/ oder der Bruſt ligenden
Waſſeren/ in der gemeinen Bauch- und Bruſt-Waſſerſucht/ ſonderlich wann
die bereits ſo lang angeſtanden/ daß ſie begleitet mit Engbruͤſtigkeit/ Abneh-
men des Leibs/ hartgeſchwuͤlſtiger Verſtopfung der Leber/ und anderer in-
neren
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |