Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.Brennende Häuser im Luft. An. 1581. den 14. Novemb. auf den Abend zwischen 7. und 8. Uhren Feuerfall vom Himmel. An. 1582. den 28. Octob. sahe man zu Zürich/ und anderen Ohr- An. 1583. den 10. Hornung bey angehender Nacht. MSC. Bibl. Tig. Feuerig Schwert/ Spieß/ und Heerzeug. An. 1583. den 13. Merz hat man zu Genff gesehen Feuer vom Him- Den 2. Aprelen/ zu Nacht hat man zu Zürich und in selbiger Refier am
Brennende Haͤuſer im Luft. An. 1581. den 14. Novemb. auf den Abend zwiſchen 7. und 8. Uhren Feuerfall vom Himmel. An. 1582. den 28. Octob. ſahe man zu Zürich/ und anderen Ohr- An. 1583. den 10. Hornung bey angehender Nacht. MSC. Bibl. Tig. Feuerig Schwert/ Spieß/ und Heerzeug. An. 1583. den 13. Merz hat man zu Genff geſehen Feuer vom Him- Den 2. Aprelen/ zu Nacht hat man zu Zürich und in ſelbiger Refier am
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0071" n="62"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Brennende Haͤuſer im Luft.</hi> </head><lb/> <p>An. 1581. den 14. Novemb. auf den Abend zwiſchen 7. und 8. Uhren<lb/> ſahe man zu <hi rendition="#fr">Zürich</hi> einsmahl eine Heitere an dem Himmel/ alſo daß man<lb/> anfangs meinte/ es were ein Brunſt/ hernach aber lieſſe ſich in derſelbigen her-<lb/> fuͤr eine Statt/ in Form und Geſtalt mit Thürnen/ Haͤuſeren/ doch alles/<lb/> als ob ſie brunne/ wie Sodoma/ und Gomorꝛa; iſt nach einer Stund wi-<lb/> derum vergangen. <hi rendition="#aq">Haller. l. c.</hi> Es iſt die Einbildungskraft der Menſchen<lb/> ſo reich/ und vilfaltig/ daß ſie auß einer jeden ungewohnten Begebenheit kan<lb/> dem Gemuͤht vormahlen allerhand geſtalten. Bald ſihet ſie einen feurigen<lb/> Spieß/ bald eine Feur-Saul/ bald Feurige Balken/ bald ganze brennende<lb/> Haͤuſer/ und Staͤtte. Bey außarbeitung ſolcher Feurgemaͤhlden iſt der<lb/> Mahler die Natur/ der Penſel eine jede Bewegung in der Luft/ die Farben<lb/> die angezündte/ ſchwefelichte Dünſte ſelbs/ und beſtehet die Schattierung in<lb/> verſchiedener dichte/ und duͤnne der Materi.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Feuerfall vom Himmel.</hi> </head><lb/> <p>An. 1582. den 28. Octob. ſahe man zu <hi rendition="#fr">Zürich/</hi> und anderen Ohr-<lb/> ten nach dem Undergang der Sonnen das Feuer vom Himmel fallen. Diß<lb/> gewahrete man auch</p><lb/> <p>An. 1583. den 10. Hornung bey angehender Nacht. <hi rendition="#aq">MSC. Bibl. Tig.<lb/> n.</hi> 52. Villeicht iſt diſer Feuerfall ein Zeichen geweſen der groſſen An. 1582.<lb/> von Papſt Gregorio <hi rendition="#aq">XIII.</hi> angeſehenen Kalender Reformation/ und dar-<lb/> bey außgeſchoſſenen feuerigen Bann-Stralen uͤber alle die jenige/ welche<lb/> diſen neuen hernach alſo genanten Gregorianiſchen Kalender anzunemmen<lb/> ſich weigeren wurden? Jch meines Ohrts halte dergleichen nach der Son-<lb/> nen Untergang ſich erzeigende Feuerfalle/ wo ſie nicht begleitet ſein mit ſchwe-<lb/> rem Ungewitter/ vor einen bloſſen Geſichts-Betrug/ welcher herꝛuͤhret von<lb/> denen in die dicke Abend-Luft ſpielenden Sonnenſtralen/ deren vilfaltige<lb/> Brechungen allerhand/ auch feuerꝛohte/ Farben dem Geſicht vorſtellen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Feuerig Schwert/ Spieß/ und Heerzeug.</hi> </head><lb/> <p>An. 1583. den 13. Merz hat man zu <hi rendition="#fr">Genff</hi> geſehen Feuer vom Him-<lb/> mel fallen: So ſahe man auch zwey geruͤſtete Heerzeug am Himmel.</p><lb/> <p>Den 2. Aprelen/ zu Nacht hat man zu <hi rendition="#fr">Zürich</hi> und in ſelbiger Refier<lb/> geſehen ein zimlich Schwert mit zwitzerenden Streimen/ und einem langen<lb/> Spieß/ gelb von Farb/ die haben ihre Spitzen gegen der Statt gewendet/ daß<lb/> hat drey viertheil Stund gewaͤhret; anderſtwo hat man auch eine Schlang<lb/> <fw place="bottom" type="catch">am</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [62/0071]
Brennende Haͤuſer im Luft.
An. 1581. den 14. Novemb. auf den Abend zwiſchen 7. und 8. Uhren
ſahe man zu Zürich einsmahl eine Heitere an dem Himmel/ alſo daß man
anfangs meinte/ es were ein Brunſt/ hernach aber lieſſe ſich in derſelbigen her-
fuͤr eine Statt/ in Form und Geſtalt mit Thürnen/ Haͤuſeren/ doch alles/
als ob ſie brunne/ wie Sodoma/ und Gomorꝛa; iſt nach einer Stund wi-
derum vergangen. Haller. l. c. Es iſt die Einbildungskraft der Menſchen
ſo reich/ und vilfaltig/ daß ſie auß einer jeden ungewohnten Begebenheit kan
dem Gemuͤht vormahlen allerhand geſtalten. Bald ſihet ſie einen feurigen
Spieß/ bald eine Feur-Saul/ bald Feurige Balken/ bald ganze brennende
Haͤuſer/ und Staͤtte. Bey außarbeitung ſolcher Feurgemaͤhlden iſt der
Mahler die Natur/ der Penſel eine jede Bewegung in der Luft/ die Farben
die angezündte/ ſchwefelichte Dünſte ſelbs/ und beſtehet die Schattierung in
verſchiedener dichte/ und duͤnne der Materi.
Feuerfall vom Himmel.
An. 1582. den 28. Octob. ſahe man zu Zürich/ und anderen Ohr-
ten nach dem Undergang der Sonnen das Feuer vom Himmel fallen. Diß
gewahrete man auch
An. 1583. den 10. Hornung bey angehender Nacht. MSC. Bibl. Tig.
n. 52. Villeicht iſt diſer Feuerfall ein Zeichen geweſen der groſſen An. 1582.
von Papſt Gregorio XIII. angeſehenen Kalender Reformation/ und dar-
bey außgeſchoſſenen feuerigen Bann-Stralen uͤber alle die jenige/ welche
diſen neuen hernach alſo genanten Gregorianiſchen Kalender anzunemmen
ſich weigeren wurden? Jch meines Ohrts halte dergleichen nach der Son-
nen Untergang ſich erzeigende Feuerfalle/ wo ſie nicht begleitet ſein mit ſchwe-
rem Ungewitter/ vor einen bloſſen Geſichts-Betrug/ welcher herꝛuͤhret von
denen in die dicke Abend-Luft ſpielenden Sonnenſtralen/ deren vilfaltige
Brechungen allerhand/ auch feuerꝛohte/ Farben dem Geſicht vorſtellen.
Feuerig Schwert/ Spieß/ und Heerzeug.
An. 1583. den 13. Merz hat man zu Genff geſehen Feuer vom Him-
mel fallen: So ſahe man auch zwey geruͤſtete Heerzeug am Himmel.
Den 2. Aprelen/ zu Nacht hat man zu Zürich und in ſelbiger Refier
geſehen ein zimlich Schwert mit zwitzerenden Streimen/ und einem langen
Spieß/ gelb von Farb/ die haben ihre Spitzen gegen der Statt gewendet/ daß
hat drey viertheil Stund gewaͤhret; anderſtwo hat man auch eine Schlang
am
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |