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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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N. 1.)



Natur-Geschichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.


Beschreibung des Walterschweiler Bads/
im Zuger-Gebiete.

DEr Güte Gottes haben wir zu danken nicht nur den reichen Wasser-
schaz der reinesten/ Christall-lauteren Brünnen/ Bächen und Flüs-
sen/ damit unser ganzes/ sonderlich aber das bergichte Schweizer-
land vor allen Länderen auß versehen/ wie solches in mehrerem gezeiget wor-
den Tom. I. N. 5. Bl. 19. etc. Sondern auch/ daß wir bald in allen Cantons/
Verbündeten Ohrten/ und gemeinen Graf- oder Herrschaften/ versehen seyn
mit kostbaren Heilbäderen/ deren enthaltene Mineralia, so sie recht gebraucht
werden/ denen Kranknen zu grossem Trost und Widerbringung ihrer Ge-
sundheit dienen können/ gleich wie die sonst reinen/ leichten und hell-lauteren
Brunnquellen zu Erhaltung derselben/ und anderem Haußgebrauche kön-
nen angewendet werden. Bey so vilen mineralischen Heilwasseren erzeiget
sich sonderbar auch die grosse Weisheit des Schöpfers; damit alle Einwoh-
nere unsrer Helvetischen Landen den edlen Nuzen derselben könten geniessen/ hat
es der weisen Güte Gottes gefallen/ die mineral Wasser nicht nur an ein Ort
unsers Lands zusetzen: Dann wie wolten sonderlich die armen/ oder schwa-
chen elenden Patienten sich über Berg und Tahl durch beschwerliche und
kostliche Reisen dahin erhebt haben?

Nun ein solches Bad ist in dem Hochlobl. Canton Zug/ zu Walter-
schwyl; Walterßwyl/
Villa Gualteriana, welcher Sitz mit allen Zuge-
hörden dem Lobl. Gottshauß Wettingen zustehet/ folglich zu underschei-
den ist von einem anderen Walterschwyl in den Freyämteren/ nahe bey
Bremgarten/ und einem dritten Walterschwyl/ welches Schloß zu un-
derst ligt im Emmentahl/ Bernergebiets. Dises Bads gedenket unser S.

Hr.
N. 1.)



Natur-Geſchichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.


Beſchreibung des Walterſchweiler Bads/
im Zuger-Gebiete.

DEr Guͤte Gottes haben wir zu danken nicht nur den reichen Waſſer-
ſchaz der reineſten/ Chriſtall-lauteren Bruͤnnen/ Baͤchen und Fluͤſ-
ſen/ damit unſer ganzes/ ſonderlich aber das bergichte Schweizer-
land vor allen Laͤnderen auß verſehen/ wie ſolches in mehrerem gezeiget wor-
den Tom. I. N. 5. Bl. 19. ꝛc. Sondern auch/ daß wir bald in allen Cantons/
Verbuͤndeten Ohrten/ und gemeinen Graf- oder Herꝛſchaften/ verſehen ſeyn
mit koſtbaren Heilbaͤderen/ deren enthaltene Mineralia, ſo ſie recht gebraucht
werden/ denen Kranknen zu groſſem Troſt und Widerbringung ihrer Ge-
ſundheit dienen koͤnnen/ gleich wie die ſonſt reinen/ leichten und hell-lauteren
Brunnquellen zu Erhaltung derſelben/ und anderem Haußgebrauche koͤn-
nen angewendet werden. Bey ſo vilen mineraliſchen Heilwaſſeren erzeiget
ſich ſonderbar auch die groſſe Weisheit des Schoͤpfers; damit alle Einwoh-
nere unſrer Helvetiſchen Landen den edlen Nuzen derſelben koͤnten genieſſẽ/ hat
es der weiſen Guͤte Gottes gefallen/ die mineral Waſſer nicht nur an ein Ort
unſers Lands zuſetzen: Dann wie wolten ſonderlich die armen/ oder ſchwa-
chen elenden Patienten ſich uͤber Berg und Tahl durch beſchwerliche und
koſtliche Reiſen dahin erhebt haben?

Nun ein ſolches Bad iſt in dem Hochlobl. Canton Zug/ zu Walter-
ſchwyl; Walterßwyl/
Villa Gualteriana, welcher Sitz mit allen Zuge-
hoͤrden dem Lobl. Gottshauß Wettingen zuſtehet/ folglich zu underſchei-
den iſt von einem anderen Walterſchwyl in den Freyaͤmteren/ nahe bey
Bremgarten/ und einem dritten Walterſchwyl/ welches Schloß zu un-
derſt ligt im Emmentahl/ Bernergebiets. Diſes Bads gedenket unſer S.

Hr.
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[1/0005] N. 1.) (Den 6. Jan. 1706. Natur-Geſchichten Des Schweizerlands. Zweyter Theil. Beſchreibung des Walterſchweiler Bads/ im Zuger-Gebiete. DEr Guͤte Gottes haben wir zu danken nicht nur den reichen Waſſer- ſchaz der reineſten/ Chriſtall-lauteren Bruͤnnen/ Baͤchen und Fluͤſ- ſen/ damit unſer ganzes/ ſonderlich aber das bergichte Schweizer- land vor allen Laͤnderen auß verſehen/ wie ſolches in mehrerem gezeiget wor- den Tom. I. N. 5. Bl. 19. ꝛc. Sondern auch/ daß wir bald in allen Cantons/ Verbuͤndeten Ohrten/ und gemeinen Graf- oder Herꝛſchaften/ verſehen ſeyn mit koſtbaren Heilbaͤderen/ deren enthaltene Mineralia, ſo ſie recht gebraucht werden/ denen Kranknen zu groſſem Troſt und Widerbringung ihrer Ge- ſundheit dienen koͤnnen/ gleich wie die ſonſt reinen/ leichten und hell-lauteren Brunnquellen zu Erhaltung derſelben/ und anderem Haußgebrauche koͤn- nen angewendet werden. Bey ſo vilen mineraliſchen Heilwaſſeren erzeiget ſich ſonderbar auch die groſſe Weisheit des Schoͤpfers; damit alle Einwoh- nere unſrer Helvetiſchen Landen den edlen Nuzen derſelben koͤnten genieſſẽ/ hat es der weiſen Guͤte Gottes gefallen/ die mineral Waſſer nicht nur an ein Ort unſers Lands zuſetzen: Dann wie wolten ſonderlich die armen/ oder ſchwa- chen elenden Patienten ſich uͤber Berg und Tahl durch beſchwerliche und koſtliche Reiſen dahin erhebt haben? Nun ein ſolches Bad iſt in dem Hochlobl. Canton Zug/ zu Walter- ſchwyl; Walterßwyl/ Villa Gualteriana, welcher Sitz mit allen Zuge- hoͤrden dem Lobl. Gottshauß Wettingen zuſtehet/ folglich zu underſchei- den iſt von einem anderen Walterſchwyl in den Freyaͤmteren/ nahe bey Bremgarten/ und einem dritten Walterſchwyl/ welches Schloß zu un- derſt ligt im Emmentahl/ Bernergebiets. Diſes Bads gedenket unſer S. Hr.

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/5>, abgerufen am 21.11.2024.