Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
N. 47.)
(Den 24. Nov. 1706.

Natur-Geschichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.

Anhang von der Hon-Hilch.

NUn folget eine ordentliche Verzeichnuß aller der jenigen Ohrten des
Schweizerlands/ da die Monmilch gefunden wird.

Jn dem Canton Bern findet sich die Monmilch bey dem
Weissenburger Bad/ welches villeicht auch daher seine Kräfte herholet.
So auch auf dem Stockhorn/ nach dem Bericht Gessner. de Fig. Lap.
pag 50.

Jn dem Canton Lucern ist sonderlich berühmt auf dem Pilatus-
berg das so genante Monloch/ Moonloch/ welches von der Monmilch
her seinen Nammen hat/ oder villeicht eher der Monmilch den Nammen ge-
geben/ weilen dort alle Monmilch vor Zeiten geholet/ und anderstwo hin-
geführt worden/ so daß sich unser Schweizerland/ ins besonder aber diser
Lobliche Canton Lucern/ rühmen kan des Ursprungs dises nun in ganz Euro-
pa gemeinüblichen Nammens. Es liget dise Höle an einer sehr hohen/ gäch-
stotzigen Fluh/ nicht weit unter den obersten Spitzen der Berge auf der Sei-
ten gegen Alpnach: Bey ihrem Eingang ist sie hoch 16. Schuh/ breit 9.
und fliesset immer auß ihro hervor ein klares Wasser mit einem angenehmen
Geräusch. Wann man ungefehr 10. Schritt hineingehet/ so öffnet sie sich
in eine grössere Weite/ sonderlich aber/ nach dem man in die 300. Schritte
fort gewandlet/ solle sie sich merklich weit in dem Eingeweid des Bergs auf-
tuhn. Wer ein mehrers von diser Höle zu wissen verlanget/ der lese Gessne-
rum in Descript. Montis Fracti, pag. 66. und de Fig. Lapid. l. c. sonderlich
aber Hrn. D. Lang von Lucern Ideam Historiae Naturalis Lapid. Figura-
tor. Helvet. cap. 3.

Jn einer anderen Höle des Bergs Wallenstock/ welche auch beschrei-
bet Lang l. c.

Jn
N. 47.)
(Den 24. Nov. 1706.

Natur-Geſchichten
Des
Schweizerlands.
Zweyter Theil.

Anhang von der Hon-Hilch.

NUn folget eine ordentliche Verzeichnuß aller der jenigen Ohrten des
Schweizerlands/ da die Monmilch gefunden wird.

Jn dem Canton Bern findet ſich die Monmilch bey dem
Weiſſenburger Bad/ welches villeicht auch daher ſeine Kraͤfte herholet.
So auch auf dem Stockhorn/ nach dem Bericht Geſſner. de Fig. Lap.
pag 50.

Jn dem Canton Lucern iſt ſonderlich beruͤhmt auf dem Pilatus-
berg das ſo genante Monloch/ Moonloch/ welches von der Monmilch
her ſeinen Nammen hat/ oder villeicht eher der Monmilch den Nammen ge-
geben/ weilen dort alle Monmilch vor Zeiten geholet/ und anderſtwo hin-
gefuͤhrt worden/ ſo daß ſich unſer Schweizerland/ ins beſonder aber diſer
Lobliche Canton Lucern/ ruͤhmen kan des Urſprungs diſes nun in ganz Euro-
pa gemeinuͤblichen Nammens. Es liget diſe Hoͤle an einer ſehr hohen/ gaͤch-
ſtotzigen Fluh/ nicht weit unter den oberſten Spitzen der Berge auf der Sei-
ten gegen Alpnach: Bey ihrem Eingang iſt ſie hoch 16. Schuh/ breit 9.
und flieſſet immer auß ihro hervor ein klares Waſſer mit einem angenehmen
Geraͤuſch. Wann man ungefehr 10. Schritt hineingehet/ ſo oͤffnet ſie ſich
in eine groͤſſere Weite/ ſonderlich aber/ nach dem man in die 300. Schritte
fort gewandlet/ ſolle ſie ſich merklich weit in dem Eingeweid des Bergs auf-
tuhn. Wer ein mehrers von diſer Hoͤle zu wiſſen verlanget/ der leſe Geſſne-
rum in Deſcript. Montis Fracti, pag. 66. und de Fig. Lapid. l. c. ſonderlich
aber Hrn. D. Lang von Lucern Ideam Hiſtoriæ Naturalis Lapid. Figura-
tor. Helvet. cap. 3.

Jn einer anderen Hoͤle des Bergs Wallenſtock/ welche auch beſchrei-
bet Lang l. c.

Jn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0198" n="185"/>
      <fw place="top" type="header">N. 47.)</fw>
      <div n="1">
        <dateline> <hi rendition="#et">(Den 24. <hi rendition="#aq">Nov.</hi> 1706.</hi> </dateline><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <head> <hi rendition="#fr">Natur-Ge&#x017F;chichten<lb/>
Des<lb/>
Schweizerlands.<lb/>
Zweyter Theil.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Anhang von der Hon-Hilch.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">N</hi>Un folget eine ordentliche Verzeichnuß aller der jenigen Ohrten des<lb/>
Schweizerlands/ da die Monmilch gefunden wird.</p><lb/>
          <p>Jn dem Canton <hi rendition="#fr">Bern</hi> findet &#x017F;ich die Monmilch bey dem<lb/><hi rendition="#fr">Wei&#x017F;&#x017F;enburger Bad/</hi> welches villeicht auch daher &#x017F;eine Kra&#x0364;fte herholet.<lb/>
So auch auf dem <hi rendition="#fr">Stockhorn/</hi> nach dem Bericht <hi rendition="#aq">Ge&#x017F;&#x017F;ner. de Fig. Lap.<lb/>
pag</hi> 50.</p><lb/>
          <p>Jn dem Canton <hi rendition="#fr">Lucern</hi> i&#x017F;t &#x017F;onderlich beru&#x0364;hmt auf dem <hi rendition="#fr">Pilatus-<lb/>
berg</hi> das &#x017F;o genante <hi rendition="#fr">Monloch/ Moonloch/</hi> welches von der Monmilch<lb/>
her &#x017F;einen Nammen hat/ oder villeicht eher der Monmilch den Nammen ge-<lb/>
geben/ weilen dort alle Monmilch vor Zeiten geholet/ und ander&#x017F;two hin-<lb/>
gefu&#x0364;hrt worden/ &#x017F;o daß &#x017F;ich un&#x017F;er Schweizerland/ ins be&#x017F;onder aber di&#x017F;er<lb/>
Lobliche Canton Lucern/ ru&#x0364;hmen kan des Ur&#x017F;prungs di&#x017F;es nun in ganz Euro-<lb/>
pa gemeinu&#x0364;blichen Nammens. Es liget di&#x017F;e Ho&#x0364;le an einer &#x017F;ehr hohen/ ga&#x0364;ch-<lb/>
&#x017F;totzigen Fluh/ nicht weit unter den ober&#x017F;ten Spitzen der Berge auf der Sei-<lb/>
ten gegen Alpnach: Bey ihrem Eingang i&#x017F;t &#x017F;ie hoch 16. Schuh/ breit 9.<lb/>
und flie&#x017F;&#x017F;et immer auß ihro hervor ein klares Wa&#x017F;&#x017F;er mit einem angenehmen<lb/>
Gera&#x0364;u&#x017F;ch. Wann man ungefehr 10. Schritt hineingehet/ &#x017F;o o&#x0364;ffnet &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
in eine gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Weite/ &#x017F;onderlich aber/ nach dem man in die 300. Schritte<lb/>
fort gewandlet/ &#x017F;olle &#x017F;ie &#x017F;ich merklich weit in dem Eingeweid des Bergs auf-<lb/>
tuhn. Wer ein mehrers von di&#x017F;er Ho&#x0364;le zu wi&#x017F;&#x017F;en verlanget/ der le&#x017F;e <hi rendition="#aq">Ge&#x017F;&#x017F;ne-<lb/>
rum in De&#x017F;cript. Montis Fracti, pag.</hi> 66. und <hi rendition="#aq">de Fig. Lapid. l. c.</hi> &#x017F;onderlich<lb/>
aber Hrn. D. Lang von Lucern <hi rendition="#aq">Ideam Hi&#x017F;toriæ Naturalis Lapid. Figura-<lb/>
tor. Helvet. cap.</hi> 3.</p><lb/>
          <p>Jn einer anderen Ho&#x0364;le des Bergs <hi rendition="#fr">Wallen&#x017F;tock/</hi> welche auch be&#x017F;chrei-<lb/>
bet Lang <hi rendition="#aq">l. c.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Jn</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[185/0198] N. 47.) (Den 24. Nov. 1706. Natur-Geſchichten Des Schweizerlands. Zweyter Theil. Anhang von der Hon-Hilch. NUn folget eine ordentliche Verzeichnuß aller der jenigen Ohrten des Schweizerlands/ da die Monmilch gefunden wird. Jn dem Canton Bern findet ſich die Monmilch bey dem Weiſſenburger Bad/ welches villeicht auch daher ſeine Kraͤfte herholet. So auch auf dem Stockhorn/ nach dem Bericht Geſſner. de Fig. Lap. pag 50. Jn dem Canton Lucern iſt ſonderlich beruͤhmt auf dem Pilatus- berg das ſo genante Monloch/ Moonloch/ welches von der Monmilch her ſeinen Nammen hat/ oder villeicht eher der Monmilch den Nammen ge- geben/ weilen dort alle Monmilch vor Zeiten geholet/ und anderſtwo hin- gefuͤhrt worden/ ſo daß ſich unſer Schweizerland/ ins beſonder aber diſer Lobliche Canton Lucern/ ruͤhmen kan des Urſprungs diſes nun in ganz Euro- pa gemeinuͤblichen Nammens. Es liget diſe Hoͤle an einer ſehr hohen/ gaͤch- ſtotzigen Fluh/ nicht weit unter den oberſten Spitzen der Berge auf der Sei- ten gegen Alpnach: Bey ihrem Eingang iſt ſie hoch 16. Schuh/ breit 9. und flieſſet immer auß ihro hervor ein klares Waſſer mit einem angenehmen Geraͤuſch. Wann man ungefehr 10. Schritt hineingehet/ ſo oͤffnet ſie ſich in eine groͤſſere Weite/ ſonderlich aber/ nach dem man in die 300. Schritte fort gewandlet/ ſolle ſie ſich merklich weit in dem Eingeweid des Bergs auf- tuhn. Wer ein mehrers von diſer Hoͤle zu wiſſen verlanget/ der leſe Geſſne- rum in Deſcript. Montis Fracti, pag. 66. und de Fig. Lapid. l. c. ſonderlich aber Hrn. D. Lang von Lucern Ideam Hiſtoriæ Naturalis Lapid. Figura- tor. Helvet. cap. 3. Jn einer anderen Hoͤle des Bergs Wallenſtock/ welche auch beſchrei- bet Lang l. c. Jn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/198
Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/198>, abgerufen am 21.11.2024.