Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.nen muß gezellet werden/ weilen es mehrmahlen im Majo hervor quillet/ und Eine halbe Stund von Vettis/ fliessen ohnmittelbar auß zweyen Fel- Pündten. Ein Meyquell findet sich zu Tamins/ einem Dorff im Oberen Grauen Wallis. Auf dem Leüker Gebirg/ 200. Schritt ohngefehr von dem berühmten Einem Naturforscher ist nicht genug eine bis hieher gebrachte Hist ori- gen
nen muß gezellet werden/ weilen es mehrmahlen im Majo hervor quillet/ und Eine halbe Stund von Vettis/ flieſſen ohnmittelbar auß zweyen Fel- Pündten. Ein Meyquell findet ſich zu Tamins/ einem Dorff im Oberen Grauen Wallis. Auf dem Leüker Gebirg/ 200. Schritt ohngefehr von dem beruͤhmten Einem Naturforſcher iſt nicht genug eine bis hieher gebrachte Hiſt ori- gen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0117" n="106"/> nen muß gezellet werden/ weilen es mehrmahlen im Majo hervor quillet/ und<lb/> im Weinmonat widerum verſchwindet; ich ſage/ mehr mahl/ weilen ſo wol<lb/> deſſen Ankunft/ als Verlierung ganz ungewuͤß; etwann komt es fruͤher/ im<lb/> Aprel/ wie An. 1631. in welchem das vordere jezige Badhauß unter Abt<lb/><hi rendition="#aq">Jodoco</hi> gebauet/ und die kunſtliche Waſſerleitung angeleget worden: etwañ<lb/> flieſſet es den ganzen Winter hindurch/ wie An. 1628. Jm 1596. Jahr iſt<lb/> es im April noch in voͤlliger Menge gefloſſen/ hernach verſchwunden/ und im<lb/> Julio widerum ankommen. Merkwuͤrdig iſt/ was hier von ins gemein ſchrei-<lb/> bet <hi rendition="#aq">Joh. Kolvveck. Tract.</hi> <hi rendition="#fr">vom Pfeffers-Bad</hi> <hi rendition="#aq">pag.</hi> 126. <hi rendition="#fr">Daß im Fall<lb/> der Winter rauch und truken/ ſich alsdann die Quellen voͤllig<lb/> verberge und kom̃e nicht vor mitten/ oder zu ende des Monats<lb/> Mey. Jm Fall aber im Gegentheil der Winter leicht und ge-<lb/> ring/ ſo flieſſe zwar die Quelle/ aber in keiner Menge/ und nur<lb/> etwas laulecht/ daß auch wie ſpaͤter ſein Abzug/ je ſpaͤter auch ſein<lb/> Ankunft.</hi></p><lb/> <p>Eine halbe Stund von <hi rendition="#fr">Vettis/</hi> flieſſen ohnmittelbar auß zweyen Fel-<lb/> ſen/ ſo ohngefahr 25. Schuhe von einander ſtehen/ mit zimlichem Geraͤuſch<lb/> zwey Baͤche/ die <hi rendition="#fr">Gorbsbrünnen/</hi> oder <hi rendition="#fr">Gorbsbaͤche</hi> genant/ welche ſich<lb/> in das Thal herab ſtuͤrtzen/ und auch im Meyen ankommen/ im Herbſt aber<lb/> ſich widerum verlieren.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Pündten.</hi> </head><lb/> <p>Ein Meyquell findet ſich zu <hi rendition="#fr">Tamins/</hi> einem Dorff im Oberen Grauen<lb/> Pundt: wie mich deſſen berichtet der Woledle und Gelehrte Jkr. R. R.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Wallis.</hi> </head><lb/> <p>Auf dem <hi rendition="#fr">Leüker</hi> Gebirg/ 200. Schritt ohngefehr von dem beruͤhmten<lb/> natuͤrlich warmen <hi rendition="#fr">Leuker Bad/</hi> iſt der <hi rendition="#fr">Lieben Frauen Brunn/</hi> ein<lb/> eiskalte Quell/ welche auch unter die Meybrünnen gehoͤrt. <hi rendition="#aq">Joſ. Simler de<lb/> Alp. & Vallef. p. 20. 145. Wagner. Helv. Cur. p.</hi> 134.</p><lb/> <p>Einem Naturforſcher iſt nicht genug eine bis hieher gebrachte Hiſt ori-<lb/> ſche Erzehlung: (welche der <hi rendition="#aq">curioſe</hi> Liebhaber hier und da zuvermehren ge-<lb/> betten wird) erſucht uͤber diß die natuͤrlichen Urſachen ſolcher Wunder-<lb/> brünnen auß zuſinnen/ und vor jedermanns Augen zu legen. Wer unſers<lb/> Landes Beſchaffenheit nur ein wenig kennet/ der wird bald ſeine Gedanken<lb/> dahin richten/ daß die Sommerlichen zu- und Winterlichen abnemmungen<lb/> der Waſſeren daher kommen/ weilen der Schnee auf unſeren hohen Gebir-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0117]
nen muß gezellet werden/ weilen es mehrmahlen im Majo hervor quillet/ und
im Weinmonat widerum verſchwindet; ich ſage/ mehr mahl/ weilen ſo wol
deſſen Ankunft/ als Verlierung ganz ungewuͤß; etwann komt es fruͤher/ im
Aprel/ wie An. 1631. in welchem das vordere jezige Badhauß unter Abt
Jodoco gebauet/ und die kunſtliche Waſſerleitung angeleget worden: etwañ
flieſſet es den ganzen Winter hindurch/ wie An. 1628. Jm 1596. Jahr iſt
es im April noch in voͤlliger Menge gefloſſen/ hernach verſchwunden/ und im
Julio widerum ankommen. Merkwuͤrdig iſt/ was hier von ins gemein ſchrei-
bet Joh. Kolvveck. Tract. vom Pfeffers-Bad pag. 126. Daß im Fall
der Winter rauch und truken/ ſich alsdann die Quellen voͤllig
verberge und kom̃e nicht vor mitten/ oder zu ende des Monats
Mey. Jm Fall aber im Gegentheil der Winter leicht und ge-
ring/ ſo flieſſe zwar die Quelle/ aber in keiner Menge/ und nur
etwas laulecht/ daß auch wie ſpaͤter ſein Abzug/ je ſpaͤter auch ſein
Ankunft.
Eine halbe Stund von Vettis/ flieſſen ohnmittelbar auß zweyen Fel-
ſen/ ſo ohngefahr 25. Schuhe von einander ſtehen/ mit zimlichem Geraͤuſch
zwey Baͤche/ die Gorbsbrünnen/ oder Gorbsbaͤche genant/ welche ſich
in das Thal herab ſtuͤrtzen/ und auch im Meyen ankommen/ im Herbſt aber
ſich widerum verlieren.
Pündten.
Ein Meyquell findet ſich zu Tamins/ einem Dorff im Oberen Grauen
Pundt: wie mich deſſen berichtet der Woledle und Gelehrte Jkr. R. R.
Wallis.
Auf dem Leüker Gebirg/ 200. Schritt ohngefehr von dem beruͤhmten
natuͤrlich warmen Leuker Bad/ iſt der Lieben Frauen Brunn/ ein
eiskalte Quell/ welche auch unter die Meybrünnen gehoͤrt. Joſ. Simler de
Alp. & Vallef. p. 20. 145. Wagner. Helv. Cur. p. 134.
Einem Naturforſcher iſt nicht genug eine bis hieher gebrachte Hiſt ori-
ſche Erzehlung: (welche der curioſe Liebhaber hier und da zuvermehren ge-
betten wird) erſucht uͤber diß die natuͤrlichen Urſachen ſolcher Wunder-
brünnen auß zuſinnen/ und vor jedermanns Augen zu legen. Wer unſers
Landes Beſchaffenheit nur ein wenig kennet/ der wird bald ſeine Gedanken
dahin richten/ daß die Sommerlichen zu- und Winterlichen abnemmungen
der Waſſeren daher kommen/ weilen der Schnee auf unſeren hohen Gebir-
gen
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