Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.N. 8.) 1. Apr. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von der Reise über den Wallenstatter-See. AN dem Fuß dises Bergs war vor disem ein Schloß Straleck ge- Auf rechter/ oder mittägiger seite des Sees ist erstlich/ unweit Wesen/ der können
N. 8.) 1. Apr. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von der Reiſe uͤber den Wallenſtatter-See. AN dem Fuß diſes Bergs war vor diſem ein Schloß Straleck ge- Auf rechter/ oder mittaͤgiger ſeite des Sees iſt erſtlich/ unweit Weſen/ der koͤnnen
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N. 8.)
1. Apr. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schweizer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Anhang von der Reiſe uͤber den Wallenſtatter-See.
AN dem Fuß diſes Bergs war vor diſem ein Schloß Straleck ge-
nant/ da jezund ein Capelle ſtehet. Weiters folget der Berg Seren/
zu deſſen anfang iſt der Beyerbach/ von deme die Anwohnere vorge-
ben/ daß er mit dem Rhein/ der doch weit von hinnen durch das Rheinthal
abflieſſet/ eine gemeinſchaft habe/ weilen die Waſſer diſes Bachs mit dem
Rhein wachſen/ und abnehmen/ welches aber wargenommen werden kan
an den meiſten Bergwaſſeren. Fuͤrterhin iſt der Quintnerberg/ alſo
genant von dem Dorff Quinten/ welches ſeinen Nahmen behalten von de-
nen Roͤmiſchen hier an diſen See verlegten Colonien/ gleich wie Tertz und
Quart/ welche drey Ohrt in Latein heiſſen Tertium, Quartum, Quin-
tum; in unſerer Sprach/ die dritte/ vierte/ fuͤnfte (Rott.) Beſſer hi-
nauf iſt Joſen/ da die Glatte/ oder hohe/ Steinwand/ welche ſenkelrecht uͤ-
ber den See aufſtehet/ und auch in denſelben in gleicher geraden Lini ſich ein-
ſenket/ wie dann der See diß ohrts ſol in die 300. klafter tieff ſeyn/ nach der
Schifferen auſſag. Endlich bis Wallenſtatt ſihet man folgende Berge/
Schwalbis; Schrynen; Tſchinglen; Buͤnz; Tſcherler Alp.
Auf rechter/ oder mittaͤgiger ſeite des Sees iſt erſtlich/ unweit Weſen/ der
Wallenberg; Britterwald/ von deme Tſchudius anmerket in Hel-
vet. Antiq. MSC. daß er geweſen ein Graͤnz- oder Marchſtein des Hel-
vetier Lands/ ins beſonder aber des alten Pagi Tigurini, Zuͤrichgeu/ ſo auch
der Biſtuͤmeren Chur/ und Coſtanz. Ein theil von diſem Berg heiſſet
Goffel-Stalden. An dem Fuß deſſelben gehet an dem See hin der Neue
Weg/ ſo mit groſſen unkoͤſten/ und fleiß/ oft in Felſen/ eingegraben worden
zum dienſt deren/ welche zu Schiff nicht wollen/ oder wegen ungeſtuͤme nicht
koͤnnen
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