Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.(N. 5.) 11. Mart. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von abmessung der Berghöhenen. JN vorgehendem Blatt habe einiche Schwerigkeiten eröffnet/ welche Vom
(N. 5.) 11. Mart. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von abmeſſung der Berghoͤhenen. JN vorgehendem Blatt habe einiche Schwerigkeiten eroͤffnet/ welche Vom
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(N. 5.)
11. Mart. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schweizer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Anhang von abmeſſung der Berghoͤhenen.
JN vorgehendem Blatt habe einiche Schwerigkeiten eroͤffnet/ welche
bey der Geometriſchen Manier/ die Berghoͤhenen abzumeſſen vorfal-
len/ und hat mich hierinn geſtaͤrket ein ſehr wehrter Freund/ und Hoch-
gelehrter Mathematicus von Baſel/ welcher in verſchiedenen an mich abge-
laſſenen Schreiben/ durch ſubtile Rechnungs-art zeiget/ das obenbemeldte
krumme Lini der Sonnenſtralen (ſo von den Bergſpitzen gehet in die Thaͤ-
ler) wol koͤnne ſeyn ein Logarithmiſche Lini. Hieruͤber erſuche ich auch an-
dere Gelehrte/ ihre Meinungen an den tag zugeben. Jndeſſen bediene mich/
bey ſich eraͤugender unſicherheit der Feldmeſſeriſchen Manier/ zu abmeſſung
der Berghoͤhenen/ ja auch deren uͤber einander ligenden Thaͤleren/ Staͤtten/
Flecken/ Doͤrfferen/ des ſo genanten Barometri/ oder Wetterglaſes; nach
anleitung deſſen/ was ſchon A. 1648. bey Clermont in Auvergne an dem
hohen Berg Puy de Domme probiert hat Hr. Perier/ hernach auch A. 1661
1665. und 1666. Sinclarus in Schottland; und beſtehet diſe nutzliche Meſ-
ſungs-art darinn/ daß die hoͤhe des Queckſilbers bezeichnet werde/ wie ſie ſich
findet erſtlich an dem Fuß/ hernach an der Mitte/ oder auf der Spitze des
Bergs; da leicht zuerachten/ daß oben auf dem Berg das Queckſilber muß
tieffer abſinken/ weilen keine ſo hohe Luft aufliget/ als auf dem Thal/ folglich
nicht ſo ſtark kan dort auf das Queckſilber trucken/ oder daſſelbe nicht ſo hoch
treiben/ als hier. Jch verhoffe hierdurch nach und nach in erfahrung zu-
bringen alle reſpective hoͤhenen aller beruͤhmten Bergen/ Thaͤleren/ Fle-
ken/ Doͤrferen/ und erſuche andere curioſe/ oder gelehrte Gemuͤter/ auch ſelbs
hand anzulegen/ die wahrheit diſer Prob auch mit augen zuſehen/ ja mit
Haͤnden/ wo ſie es nicht glauben wolten/ zu greiffen/ damit die Geographiſche
Beſchreibung unſerer Landen/ ſonderbar auch die hohe urſpruͤng unſerer Fluͤſ-
ſen/ nicht nur uns/ ſondern der ganzen Welt bekant gemachet werden.
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