Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.N. 25.) 29. Jul. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schwetzer-Lands Wochentliche Erzehlung. Fortgesezte Beschreibung derer im Schweizerland befind- lichen überbleibselen der Sündflut. NJemand ist/ der nicht die Muschelstein/ steinerne Muschelen/ auf erha- Es theilen sich alle Scribenten in zwey Haubtlager/ in dem einten sind Robert Plot, und vil andere/ denen die so genanten Chymischen Grund- (wahr-
N. 25.) 29. Jul. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schwetzer-Lands Wochentliche Erzehlung. Fortgeſezte Beſchreibung derer im Schweizerland befind- lichen uͤberbleibſelen der Suͤndflut. NJemand iſt/ der nicht die Muſchelſtein/ ſteinerne Muſchelen/ auf erha- Es theilen ſich alle Scribenten in zwey Haubtlager/ in dem einten ſind Robert Plot, und vil andere/ denen die ſo genantẽ Chymiſchen Grund- (wahr-
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0124" n="(97)[97]"/> <fw place="top" type="header">N. 25.)</fw> <div n="1"> <dateline> <hi rendition="#et">29. <hi rendition="#aq">Jul.</hi> 1705.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head> <hi rendition="#b">Seltſamer Naturgeſchichten<lb/> Des Schwetzer-Lands<lb/> Wochentliche Erzehlung.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Fortgeſezte Beſchreibung derer im Schweizerland befind-</hi><lb/> lichen uͤberbleibſelen der Suͤndflut.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">N</hi>Jemand iſt/ der nicht die Muſchelſtein/ ſteinerne Muſchelen/ auf erha-<lb/> benen/ und nidrigen Ohrten/ auf aͤckeren/ in Felſen/ auf dem Laͤger-<lb/> Randen-<hi rendition="#aq">Pilatus-</hi>Aubrig- und anderen Bergen/ in der Grafſchaft<lb/> Neuenburg/ und anderen Ohrten des Schweizerlands/ mit verwunderenden<lb/> augen anſehe/ und ſowol bey ſich ſelbs nachdenke/ als von anderen zu wiſſen<lb/> begehre/ woher doch dergleichen den Meer- und Fluß-Muſcheln ganz gleiche/<lb/> Steine herkommen/ oder/ wie ſie gezeuget werden. Hoffe derowegen/ es werde<lb/> dem geehrten Leſer nicht beſchwerlich fallen/ wann ihme bey anlas der <hi rendition="#aq">VII.<lb/> Tab.</hi> die vornemſten uͤber diſe Materi waltenden Meinungen ganz kuͤrzlich<lb/> vorſtelle/ und nach habender Freyheit diejenige darauß erwehle/ welche mich<lb/> am wahrſcheinlichſten dunket.</p><lb/> <p>Es theilen ſich alle Scribenten in zwey Haubtlager/ in dem einten ſind<lb/> die/ welche darvor halten/ daß dergleichen Muſchel-Schnecken Stein in der<lb/> Erde gezeuget/ und geſtaltet werden; in dem anderen/ die ſie von dem Meer her<lb/> holen. Jn beyden Lageren ſind widerum verſchiedene abgetheilte <hi rendition="#aq">corps,</hi><lb/> welche wir abſoͤnderlich wollen durch die Muſterung paſſieren laſſen/ und von<lb/> jedem Generalen vernemmen ſeine beſondere Meinung.</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">Robert Plot,</hi> und vil andere/ denen die ſo genantẽ <hi rendition="#aq">Chymi</hi>ſchen Grund-<lb/> ſaͤtze vor anderen gefallen/ halten darvor/ daß die geſtaltung aller coͤrperen<lb/> herzunemmen ſeye von dem <hi rendition="#fr">Salz/</hi> welches hiemit auch in dem inneren Ein-<lb/> geweid der Erden nach verſchiedener ſeiner Art und Bewegung die lettichte/<lb/> ſandichte/ oder andere zu ſtein werdende Materi in die geſtalt einer Muſchel/<lb/> Schnecken/ oder anderen Thiers/ oder Krauts verwandle. Diſe Meinung<lb/> habe auch ich ehemals behaubtet/ und bin nicht nur auß Chymiſchen/ ſondern<lb/> auch <hi rendition="#aq">mechan</hi>iſchen/ Grundſaͤtzen ſo weit geſchritten/ daß eine (mir damals)<lb/> <fw place="bottom" type="catch">(wahr-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [(97)[97]/0124]
N. 25.)
29. Jul. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schwetzer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Fortgeſezte Beſchreibung derer im Schweizerland befind-
lichen uͤberbleibſelen der Suͤndflut.
NJemand iſt/ der nicht die Muſchelſtein/ ſteinerne Muſchelen/ auf erha-
benen/ und nidrigen Ohrten/ auf aͤckeren/ in Felſen/ auf dem Laͤger-
Randen-Pilatus-Aubrig- und anderen Bergen/ in der Grafſchaft
Neuenburg/ und anderen Ohrten des Schweizerlands/ mit verwunderenden
augen anſehe/ und ſowol bey ſich ſelbs nachdenke/ als von anderen zu wiſſen
begehre/ woher doch dergleichen den Meer- und Fluß-Muſcheln ganz gleiche/
Steine herkommen/ oder/ wie ſie gezeuget werden. Hoffe derowegen/ es werde
dem geehrten Leſer nicht beſchwerlich fallen/ wann ihme bey anlas der VII.
Tab. die vornemſten uͤber diſe Materi waltenden Meinungen ganz kuͤrzlich
vorſtelle/ und nach habender Freyheit diejenige darauß erwehle/ welche mich
am wahrſcheinlichſten dunket.
Es theilen ſich alle Scribenten in zwey Haubtlager/ in dem einten ſind
die/ welche darvor halten/ daß dergleichen Muſchel-Schnecken Stein in der
Erde gezeuget/ und geſtaltet werden; in dem anderen/ die ſie von dem Meer her
holen. Jn beyden Lageren ſind widerum verſchiedene abgetheilte corps,
welche wir abſoͤnderlich wollen durch die Muſterung paſſieren laſſen/ und von
jedem Generalen vernemmen ſeine beſondere Meinung.
Robert Plot, und vil andere/ denen die ſo genantẽ Chymiſchen Grund-
ſaͤtze vor anderen gefallen/ halten darvor/ daß die geſtaltung aller coͤrperen
herzunemmen ſeye von dem Salz/ welches hiemit auch in dem inneren Ein-
geweid der Erden nach verſchiedener ſeiner Art und Bewegung die lettichte/
ſandichte/ oder andere zu ſtein werdende Materi in die geſtalt einer Muſchel/
Schnecken/ oder anderen Thiers/ oder Krauts verwandle. Diſe Meinung
habe auch ich ehemals behaubtet/ und bin nicht nur auß Chymiſchen/ ſondern
auch mechaniſchen/ Grundſaͤtzen ſo weit geſchritten/ daß eine (mir damals)
(wahr-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |