Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.N. 22.) 8. Jul. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von den Elementen des Schweizerlands. JCh finde insonderheit zwey ursachen/ dardurch ein mehrere wärme in bekant/
N. 22.) 8. Jul. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von den Elementen des Schweizerlands. JCh finde inſonderheit zwey urſachen/ dardurch ein mehrere waͤrme in bekant/
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N. 22.)
8. Jul. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schweizer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Anhang von den Elementen des Schweizerlands.
JCh finde inſonderheit zwey urſachen/ dardurch ein mehrere waͤrme in
unſeren Helvetiſchen Landen erwecket/ und die Kaͤlte abgehalten wird:
Die einte beſtehet in der Bergen ſituation, und vilfaͤltiger/ oben be-
reits erklaͤrter/ zuruckprellung der Sonnenſtralen: die andere in einer un-
terirꝛdiſchen Waͤrme/ welche in unſeren Berg-kluften und verborgenen hoͤ-
linen ſich kan aufhalten/ und die auſſere Erdenrinde unſerer Helvetiſchen Lan-
den beſtaͤndig/ ſo vil als noͤtig iſt/ erwaͤrmen. Ein ſolches unterirꝛdiſche Feuer
oder waͤrme/ zeigen genugſam an ſo vil warme Waſſer quellen/ und Erdbi-
dem/ denen alle bergichte/ und ſonderlich auch unſere Schweizeriſche Lande
unterworffen/ wie ins beſonder hiervon zeugen kan der lobliche Canton
Glarus/ welcher A. 1654. 15. und A. 1701. uͤber die 30. Erdbidem ge-
ſpuͤrt/ ſo auch die Lobl. Statt Baſel/ der Lobliche Canton Zuͤrich/ die
Grafſchaft Baden/ und andere Ohrte mehr/ von deren Erſchuͤtterungen
anderſtwo zu reden ſeyn wird. Von diſer unterirꝛdiſchen/ in allen Berg-
werken zuſpuͤrenden/ und etwan in wuͤrkliches Feuer außbrechenden waͤrme
werden unſere Berge/ Felſen/ Waͤlder/ Wieſen/ Alpen/ dero Gewaͤchſe/ und
ohnmittelbar aufligende Luft eiswaͤrmet/ der Nehrſaft in die Baͤume/ Stau-
den und Kraͤuter getrieben/ ja ſelbs hinterhaltet der beſtaͤndige Berg-
Schnee die innere Waͤrme/ daß ſie nicht leicht außfliegen kan/ wie wir auch
in unſeren ebenen Landen gewahren/ daß der auf der Saat ligende Schnee
dieſelbe erhaltet/ und auf denen hoͤchſten Alpgebirgen mit verwunderung
zubemerken/ wie nahe an dem Schnee und Eis/ ja unter demſelben die ſchoͤn-
ſten/ und rareſten Kraͤuter gruͤnen und bluͤhen. Diſe wunderbare guͤte Got-
tes/ welche ſich zeiget in weiſeſter außtheil- und miſchung der Waͤrme und
Kaͤlte/ genieſſet gleich unſerem Schweizerland die Jnſel Jsland/ von deren
bekant/
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