Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.
Zum Zeichen und zum Symbole, dass Gott die ewige Gerechtigkeit sei, trägt bei den Maurern der Meister vom Stuhl, als das Symbol des allmächtigen Weltschöpfers, des allmächtigen Baumeisters der Welt, das Winkelmass, woran jedem Br. nach seinem Verdienen der Lohn zugemessen werden soll. Das Winkelmass ist mithin ein menschliches und göttliches Werkzeug, das Symbol der Menschheit und der Gottheit. Der Mensch soll nach dem Winkelmasse, d. i. gerecht, leben und bauen, damit ihn Gott auch gerecht richten und lohnen könne; durch das rechte Mass auf Erden soll der Mensch sich das rechte Mass im Himmel erwerben, sich gleichsam die Erde zum Himmel bauen. Der Maurer soll das Winkelmass gebrauchen, sich zum cubischen Steine formen, um als solcher in den unsichtbaren Bau der Menschheit und der Gottheit eingefügt zu werden. Die Bausteine wählt und verwirft der allmächtige Baumeister, denn er allein hat das Mass. Lass nicht deinen Unmuth fragen, welch' Bewohners Ungeschmack XXVI. Das Gewissen als das Winkelmass des Gesellen. Eine Gesellenansprache. Meine sehr lieben neu aufgenommenen Gesellen! , In dem ersten Grade ertheilte Ihnen die Maurerei das Licht als das Symbol des ewigen Lichtes, der Gottheit, und verkündete damit, dass ein ewiger und einziger Gott sei, welcher Himmel und Erde und mit ihnen die Menschheit geschaffen habe und regiere. Wer die Welten und Weltsysteme in dem unendlichen Himmelsraume erblickt, ahnet
Zum Zeichen und zum Symbole, dass Gott die ewige Gerechtigkeit sei, trägt bei den Maurern der Meister vom Stuhl, als das Symbol des allmächtigen Weltschöpfers, des allmächtigen Baumeisters der Welt, das Winkelmass, woran jedem Br. nach seinem Verdienen der Lohn zugemessen werden soll. Das Winkelmass ist mithin ein menschliches und göttliches Werkzeug, das Symbol der Menschheit und der Gottheit. Der Mensch soll nach dem Winkelmasse, d. i. gerecht, leben und bauen, damit ihn Gott auch gerecht richten und lohnen könne; durch das rechte Mass auf Erden soll der Mensch sich das rechte Mass im Himmel erwerben, sich gleichsam die Erde zum Himmel bauen. Der Maurer soll das Winkelmass gebrauchen, sich zum cubischen Steine formen, um als solcher in den unsichtbaren Bau der Menschheit und der Gottheit eingefügt zu werden. Die Bausteine wählt und verwirft der allmächtige Baumeister, denn er allein hat das Mass. Lass nicht deinen Unmuth fragen, welch’ Bewohners Ungeschmack XXVI. Das Gewissen als das Winkelmass des Gesellen. Eine Gesellenansprache. Meine sehr lieben neu aufgenommenen Gesellen! , In dem ersten Grade ertheilte Ihnen die Maurerei das Licht als das Symbol des ewigen Lichtes, der Gottheit, und verkündete damit, dass ein ewiger und einziger Gott sei, welcher Himmel und Erde und mit ihnen die Menschheit geschaffen habe und regiere. Wer die Welten und Weltsysteme in dem unendlichen Himmelsraume erblickt, ahnet <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p> <pb facs="#f0400" n="384"/> <cit rendition="#et"> <quote> Denn gerecht ist der Ewige,<lb/> Gerechte Werke liebt er:<lb/> Auf die Rechtschaffenen schauet sein Antlitz.</quote> </cit> </p> <p> Zum Zeichen und zum Symbole, dass Gott die ewige Gerechtigkeit sei, trägt bei den Maurern der Meister vom Stuhl, als das Symbol des allmächtigen Weltschöpfers, des allmächtigen Baumeisters der Welt, das Winkelmass, woran jedem Br. nach seinem Verdienen der Lohn zugemessen werden soll. Das Winkelmass ist mithin ein menschliches und göttliches Werkzeug, das Symbol der Menschheit und der Gottheit. Der Mensch soll nach dem Winkelmasse, d. i. gerecht, leben und bauen, damit ihn Gott auch gerecht richten und lohnen könne; durch das rechte Mass auf Erden soll der Mensch sich das rechte Mass im Himmel erwerben, sich gleichsam die Erde zum Himmel bauen. Der Maurer soll das Winkelmass gebrauchen, sich zum cubischen Steine formen, um als solcher in den unsichtbaren Bau der Menschheit und der Gottheit eingefügt zu werden. Die Bausteine wählt und verwirft der allmächtige Baumeister, denn er allein hat das Mass.</p> <cit rendition="#et"> <quote> Lass nicht deinen Unmuth fragen, welch’ Bewohners Ungeschmack<lb/> Künftig die von dir gebaute Wand entstelle, baue recht!<lb/> Mache deinem Meister Ehre, o Geselle, baue recht!</quote> </cit> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head>XXVI.<lb/> Das Gewissen als das Winkelmass des Gesellen.</head><lb/> <argument> <p>Eine Gesellenansprache.</p> </argument> <p>Meine sehr lieben neu aufgenommenen Gesellen! , In dem ersten Grade ertheilte Ihnen die Maurerei das Licht als das Symbol des ewigen Lichtes, der Gottheit, und verkündete damit, dass ein ewiger und einziger Gott sei, welcher Himmel und Erde und mit ihnen die Menschheit geschaffen habe und regiere. Wer die Welten und Weltsysteme in dem unendlichen Himmelsraume erblickt, ahnet </p> </div> </body> </text> </TEI> [384/0400]
Denn gerecht ist der Ewige,
Gerechte Werke liebt er:
Auf die Rechtschaffenen schauet sein Antlitz.
Zum Zeichen und zum Symbole, dass Gott die ewige Gerechtigkeit sei, trägt bei den Maurern der Meister vom Stuhl, als das Symbol des allmächtigen Weltschöpfers, des allmächtigen Baumeisters der Welt, das Winkelmass, woran jedem Br. nach seinem Verdienen der Lohn zugemessen werden soll. Das Winkelmass ist mithin ein menschliches und göttliches Werkzeug, das Symbol der Menschheit und der Gottheit. Der Mensch soll nach dem Winkelmasse, d. i. gerecht, leben und bauen, damit ihn Gott auch gerecht richten und lohnen könne; durch das rechte Mass auf Erden soll der Mensch sich das rechte Mass im Himmel erwerben, sich gleichsam die Erde zum Himmel bauen. Der Maurer soll das Winkelmass gebrauchen, sich zum cubischen Steine formen, um als solcher in den unsichtbaren Bau der Menschheit und der Gottheit eingefügt zu werden. Die Bausteine wählt und verwirft der allmächtige Baumeister, denn er allein hat das Mass.
Lass nicht deinen Unmuth fragen, welch’ Bewohners Ungeschmack
Künftig die von dir gebaute Wand entstelle, baue recht!
Mache deinem Meister Ehre, o Geselle, baue recht!
XXVI.
Das Gewissen als das Winkelmass des Gesellen.
Eine Gesellenansprache.
Meine sehr lieben neu aufgenommenen Gesellen! , In dem ersten Grade ertheilte Ihnen die Maurerei das Licht als das Symbol des ewigen Lichtes, der Gottheit, und verkündete damit, dass ein ewiger und einziger Gott sei, welcher Himmel und Erde und mit ihnen die Menschheit geschaffen habe und regiere. Wer die Welten und Weltsysteme in dem unendlichen Himmelsraume erblickt, ahnet
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |