Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. III. Entstehung und Untergang. Ein complicirterer Fall ist der, wenn A dem B, und Wer Bürgschaft leistet, schenkt dadurch niemals dem §. 158. V. Schenkung. -- Einzelne Rechtsgeschäfte. 3. Liberare. Jede Befreyung von einer Schuld ist wahre Bereiche- (w) L. 2 § 2 L. 33 § 3 de don. (39 5.), L. 41 pr. de re jud. (42. 1.). Wenn daher C ge- gen A aus dem Versprechen klagt, so kann sich A auf das benefi- cium competentiae nicht berufen. (a) L. 115 pr. de R. J. (50 17.), L. 20 quod. metus (4. 2.), L. 11 pr. de acceptil. (46 4). (b) L. 31 § 1. 4 de mortis
causa don. (39. 6.), L. 22 § 3 L. 82 ad L. Falcid. (35. 2.): "ipse sibi solvendo videtur, et, quod ad se attinet, dives est." Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang. Ein complicirterer Fall iſt der, wenn A dem B, und Wer Bürgſchaft leiſtet, ſchenkt dadurch niemals dem §. 158. V. Schenkung. — Einzelne Rechtsgeſchäfte. 3. Liberare. Jede Befreyung von einer Schuld iſt wahre Bereiche- (w) L. 2 § 2 L. 33 § 3 de don. (39 5.), L. 41 pr. de re jud. (42. 1.). Wenn daher C ge- gen A aus dem Verſprechen klagt, ſo kann ſich A auf das benefi- cium competentiae nicht berufen. (a) L. 115 pr. de R. J. (50 17.), L. 20 quod. metus (4. 2.), L. 11 pr. de acceptil. (46 4). (b) L. 31 § 1. 4 de mortis
causa don. (39. 6.), L. 22 § 3 L. 82 ad L. Falcid. (35. 2.): „ipse sibi solvendo videtur, et, quod ad se attinet, dives est.” <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0140" n="126"/> <fw place="top" type="header">Buch <hi rendition="#aq">II.</hi> Rechtsverhältniſſe. Kap. <hi rendition="#aq">III.</hi> Entſtehung und Untergang.</fw><lb/> <p>Ein complicirterer Fall iſt der, wenn <hi rendition="#aq">A</hi> dem <hi rendition="#aq">B</hi>, und<lb/> eben ſo <hi rendition="#aq">B</hi> dem <hi rendition="#aq">C</hi> 1000 ſchenken will, nun aber <hi rendition="#aq">B</hi> den <hi rendition="#aq">A</hi><lb/> auffordert, dieſe 1000 dem <hi rendition="#aq">C</hi> zu promittiren; hier iſt eine<lb/> Schenkung zwiſchen <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">B</hi>, desgleichen zwiſchen <hi rendition="#aq">B</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">C</hi>, aber nicht zwiſchen <hi rendition="#aq">A</hi> und <hi rendition="#aq">C</hi>, das heißt gerade zwi-<lb/> ſchen den einzigen Perſonen, zwiſchen welchen jetzt über-<lb/> haupt ein Schuldverhältniß beſteht <note place="foot" n="(w)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L</hi>. 2 § 2 <hi rendition="#i">L</hi>. 33 § 3 <hi rendition="#i">de<lb/> don</hi>. (39 5.), <hi rendition="#i">L</hi>. 41 <hi rendition="#i">pr. de re<lb/> jud</hi>.</hi> (42. 1.). Wenn daher <hi rendition="#aq">C</hi> ge-<lb/> gen <hi rendition="#aq">A</hi> aus dem Verſprechen klagt,<lb/> ſo kann ſich <hi rendition="#aq">A</hi> auf das <hi rendition="#aq">benefi-<lb/> cium competentiae</hi> nicht berufen.</note>.</p><lb/> <p>Wer Bürgſchaft leiſtet, ſchenkt dadurch niemals dem<lb/> Glaubiger, da deſſen Vermögen durch keinen neuen Be-<lb/> ſtandtheil erweitert, ſondern nur in einem ſchon vorhan-<lb/> denen Theil geſichert wird (§ 149. <hi rendition="#aq">d</hi>).</p> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 158.<lb/><hi rendition="#aq">V.</hi> <hi rendition="#g">Schenkung. — Einzelne Rechtsgeſchäfte. 3. <hi rendition="#aq">Liberare.</hi></hi></head><lb/> <p>Jede Befreyung von einer Schuld iſt wahre Bereiche-<lb/> rung des Schuldners <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L</hi>. 115 <hi rendition="#i">pr. de R. J</hi>. (50<lb/> 17.), <hi rendition="#i">L</hi>. 20 <hi rendition="#i">quod. metus</hi> (4. 2.),<lb/><hi rendition="#i">L</hi>. 11 <hi rendition="#i">pr. de acceptil</hi>.</hi> (46 4).</note>. Sind nun auch die übrigen Er-<lb/> forderniſſe einer Schenkung dabey vorhanden, ſo liegt darin<lb/> eine wahre Schenkung. Der Betrag derſelben iſt ſtets<lb/> gleich dem Betrag der aufgehobenen Schuld, ſelbſt wenn<lb/> der Schuldner inſolvent geweſen ſeyn ſollte <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L</hi>. 31 § 1. 4 <hi rendition="#i">de mortis<lb/> causa don</hi>. (39. 6.), <hi rendition="#i">L</hi>. 22 § 3<lb/><hi rendition="#i">L</hi>. 82 <hi rendition="#i">ad L. Falcid</hi>. (35. 2.):<lb/> „ipse sibi solvendo videtur, et,<lb/> quod ad se attinet, dives est.”</hi></note>. Denn<lb/> obgleich hier die Befreyung von einer einzelnen Schuld,<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [126/0140]
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang.
Ein complicirterer Fall iſt der, wenn A dem B, und
eben ſo B dem C 1000 ſchenken will, nun aber B den A
auffordert, dieſe 1000 dem C zu promittiren; hier iſt eine
Schenkung zwiſchen A und B, desgleichen zwiſchen B und
C, aber nicht zwiſchen A und C, das heißt gerade zwi-
ſchen den einzigen Perſonen, zwiſchen welchen jetzt über-
haupt ein Schuldverhältniß beſteht (w).
Wer Bürgſchaft leiſtet, ſchenkt dadurch niemals dem
Glaubiger, da deſſen Vermögen durch keinen neuen Be-
ſtandtheil erweitert, ſondern nur in einem ſchon vorhan-
denen Theil geſichert wird (§ 149. d).
§. 158.
V. Schenkung. — Einzelne Rechtsgeſchäfte. 3. Liberare.
Jede Befreyung von einer Schuld iſt wahre Bereiche-
rung des Schuldners (a). Sind nun auch die übrigen Er-
forderniſſe einer Schenkung dabey vorhanden, ſo liegt darin
eine wahre Schenkung. Der Betrag derſelben iſt ſtets
gleich dem Betrag der aufgehobenen Schuld, ſelbſt wenn
der Schuldner inſolvent geweſen ſeyn ſollte (b). Denn
obgleich hier die Befreyung von einer einzelnen Schuld,
(w) L. 2 § 2 L. 33 § 3 de
don. (39 5.), L. 41 pr. de re
jud. (42. 1.). Wenn daher C ge-
gen A aus dem Verſprechen klagt,
ſo kann ſich A auf das benefi-
cium competentiae nicht berufen.
(a) L. 115 pr. de R. J. (50
17.), L. 20 quod. metus (4. 2.),
L. 11 pr. de acceptil. (46 4).
(b) L. 31 § 1. 4 de mortis
causa don. (39. 6.), L. 22 § 3
L. 82 ad L. Falcid. (35. 2.):
„ipse sibi solvendo videtur, et,
quod ad se attinet, dives est.”
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