Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608.Denn obwol es mit Lazaro ein sonders ist / so wird doch vnser Aufferstehung nicht schlimmer / sondern besser seyn. Er ist zu diesem mühseligen Leben erweckt / vnnd hat wieder sterben müssen / wir werden nicht wieder sterben / sondern zum ewigen Leben aufferstehen. Beschlus. WIr haben für dißmahl aber zu jrer Ruhestett gebracht eine Frawen vom Adel. Nun kompt es jetzt leyder auff / das man die Leut in den Leichpredigten rühmet fast auff den schlag / wie die Heyden gethan haben. Aber es taucht nicht / vnd ist ein Mißbrauch des Göttlichen Worts vnnd Predigampts / das man also den Leuten schmeichelt. Wir sollen vns für Gott nicht rühmen / sondern demütigen. Gnug ists / wenn man von dern / die in Christo entschlafen / Gottseligem Leben vnd Christlichem Abscheid / andern zur Nachfolge die Warheit zeuget. Derwegen wollen wir von dieser verstorbenen Frawen alten fürnehmen Geschlecht nicht sagen / denn das hilfft im Christenthumb nirgend zu / denn die Kinder Gottes werden nicht von den Geblüt / noch von dem Willen des Fleisches / noch von dem Willen des Mans / sondern aus Gott geborn. Aber dafür haben wir Gott zu dancken / das die Eltern diese Person haben zur Tauff geschickt / da sie Gott zu einem Kind auffgenommen / vnd das sie sie zu Gottes Wort gehalten / vnd in warem Erkendnus Christi erzogen haben. Darumb ist er- Denn obwol es mit Lazaro ein sonders ist / so wird doch vnser Aufferstehung nicht schlimmer / sondern besser seyn. Er ist zu diesem mühseligen Leben erweckt / vnnd hat wieder sterben müssen / wir werden nicht wieder sterben / sondern zum ewigen Leben aufferstehen. Beschlus. WIr haben für dißmahl aber zu jrer Ruhestett gebracht eine Frawen vom Adel. Nun kompt es jetzt leyder auff / das man die Leut in den Leichpredigten rühmet fast auff den schlag / wie die Heyden gethan haben. Aber es taucht nicht / vnd ist ein Mißbrauch des Göttlichen Worts vnnd Predigampts / das man also den Leuten schmeichelt. Wir sollen vns für Gott nicht rühmen / sondern demütigen. Gnug ists / wenn man von dern / die in Christo entschlafen / Gottseligem Leben vnd Christlichem Abscheid / andern zur Nachfolge die Warheit zeuget. Derwegen wollen wir von dieser verstorbenen Frawen alten fürnehmen Geschlecht nicht sagen / denn das hilfft im Christenthumb nirgend zu / denn die Kinder Gottes werden nicht von den Geblüt / noch von dem Willen des Fleisches / noch von dem Willen des Mans / sondern aus Gott geborn. Aber dafür haben wir Gott zu dancken / das die Eltern diese Person haben zur Tauff geschickt / da sie Gott zu einem Kind auffgenommen / vnd das sie sie zu Gottes Wort gehalten / vnd in warem Erkendnus Christi erzogen haben. Darumb ist er- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0039"/> <p>Denn obwol es mit Lazaro ein sonders ist / so wird doch vnser Aufferstehung nicht schlimmer / sondern besser seyn. Er ist zu diesem mühseligen Leben erweckt / vnnd hat wieder sterben müssen / wir werden nicht wieder sterben / sondern zum ewigen Leben aufferstehen.</p> </div> <div> <head>Beschlus.</head><lb/> <p>WIr haben für dißmahl aber zu jrer Ruhestett gebracht eine Frawen vom Adel.</p> <p>Nun kompt es jetzt leyder auff / das man die Leut in den Leichpredigten rühmet fast auff den schlag / wie die Heyden gethan haben.</p> <p>Aber es taucht nicht / vnd ist ein Mißbrauch des Göttlichen Worts vnnd Predigampts / das man also den Leuten schmeichelt. Wir sollen vns für Gott nicht rühmen / sondern demütigen. Gnug ists / wenn man von dern / die in Christo entschlafen / Gottseligem Leben vnd Christlichem Abscheid / andern zur Nachfolge die Warheit zeuget.</p> <p>Derwegen wollen wir von dieser verstorbenen Frawen alten fürnehmen Geschlecht nicht sagen / denn das hilfft im Christenthumb nirgend zu / denn die Kinder Gottes werden nicht von den Geblüt / noch von dem Willen des Fleisches / noch von dem Willen des Mans / sondern aus Gott geborn.</p> <p>Aber dafür haben wir Gott zu dancken / das die Eltern diese Person haben zur Tauff geschickt / da sie Gott zu einem Kind auffgenommen / vnd das sie sie zu Gottes Wort gehalten / vnd in warem Erkendnus Christi erzogen haben. Darumb ist er- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0039]
Denn obwol es mit Lazaro ein sonders ist / so wird doch vnser Aufferstehung nicht schlimmer / sondern besser seyn. Er ist zu diesem mühseligen Leben erweckt / vnnd hat wieder sterben müssen / wir werden nicht wieder sterben / sondern zum ewigen Leben aufferstehen.
Beschlus.
WIr haben für dißmahl aber zu jrer Ruhestett gebracht eine Frawen vom Adel.
Nun kompt es jetzt leyder auff / das man die Leut in den Leichpredigten rühmet fast auff den schlag / wie die Heyden gethan haben.
Aber es taucht nicht / vnd ist ein Mißbrauch des Göttlichen Worts vnnd Predigampts / das man also den Leuten schmeichelt. Wir sollen vns für Gott nicht rühmen / sondern demütigen. Gnug ists / wenn man von dern / die in Christo entschlafen / Gottseligem Leben vnd Christlichem Abscheid / andern zur Nachfolge die Warheit zeuget.
Derwegen wollen wir von dieser verstorbenen Frawen alten fürnehmen Geschlecht nicht sagen / denn das hilfft im Christenthumb nirgend zu / denn die Kinder Gottes werden nicht von den Geblüt / noch von dem Willen des Fleisches / noch von dem Willen des Mans / sondern aus Gott geborn.
Aber dafür haben wir Gott zu dancken / das die Eltern diese Person haben zur Tauff geschickt / da sie Gott zu einem Kind auffgenommen / vnd das sie sie zu Gottes Wort gehalten / vnd in warem Erkendnus Christi erzogen haben. Darumb ist er-
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