Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.9. Wir sollen wol bedencken das schreckliche Exempel / das vns Gott an dem Jüdischen Volck fürgestellet / deren 600000. gewesen / in der Wüsten aber / weil sie Gott nicht gläubten vnd jhn versuchten / seind sie nidergeschlagen / vnd nur 2. Personen Josua vnd Caleb ins gelobte Land kommen / derowegen wir nicht vngläubig seyn / vnd nicht wider Gott murren noch jhn versuchen sollen / 1. Cor. 10. 10. Gleich wie die Gläubigen im Jüdischen Volck aus vnd durch die Wüsten ins gelobte Land kommen seind / also werden die Gläubigen durch die Wüsten dieser Welt endlich zur Ruhe vnd ins ewige Leben kommen / vnd wie Gott seinen Eyd den Gottlosen gehalten / so wil er auch den Eyd halten / da er schweret / die sich bekeren sollen nicht sterben / sondern leben. Der XCVI. Psalm. IST ein frölicher Danckpsalm / darin alle Welt vermahnet wird / Gott mit Frewden zu dancken vnd frölich zu singen / nicht das Alte Lied Mofis / das Gesetz / sondern das Newe Lied / das liebe Evangelium / vnd das nicht einen / sondern alle Tag / nicht an einem / sondern an allen Orten / in der gantzen Welt / vnter allen Völckern / auch den Heyden / denn es mit vnserm Gott nicht eine gelegenheit habe wie mit der Heyden vermeinten Göttern vnd Götzen / sondern er sey der rechte wahre Gott / der es mit der That bewiesen / grosse Wunder thut / der rath funden / daß er die Menschen so alle verdampt waren / erlösete. Es ist zwar statlich vnd herrlich zugangen im Alten Testament / in der Hütten des Stiffts vnd im Heiligthumb / da Gott mit den Menschen selber geredt / vnd man jhm geopffert vnd gedienet. Aber jetzt im Newen Testament gehets viel gewaltiger zu / da werden die Menschen durch das heilige Evangelium erleuchtet / bekehret / geheiliget vnd selig gemacht / 9. Wir sollen wol bedencken das schreckliche Exempel / das vns Gott an dem Jüdischen Volck fürgestellet / deren 600000. gewesen / in der Wüsten aber / weil sie Gott nicht gläubten vnd jhn versuchten / seind sie nidergeschlagen / vnd nur 2. Personen Josua vnd Caleb ins gelobte Land kommen / derowegen wir nicht vngläubig seyn / vnd nicht wider Gott murren noch jhn versuchen sollen / 1. Cor. 10. 10. Gleich wie die Gläubigen im Jüdischen Volck aus vnd durch die Wüsten ins gelobte Land kommen seind / also werden die Gläubigen durch die Wüsten dieser Welt endlich zur Ruhe vnd ins ewige Leben kommen / vnd wie Gott seinen Eyd den Gottlosen gehalten / so wil er auch den Eyd halten / da er schweret / die sich bekeren sollen nicht sterben / sondern leben. Der XCVI. Psalm. IST ein frölicher Danckpsalm / darin alle Welt vermahnet wird / Gott mit Frewden zu dancken vnd frölich zu singen / nicht das Alte Lied Mofis / das Gesetz / sondern das Newe Lied / das liebe Evangelium / vnd das nicht einen / sondern alle Tag / nicht an einem / sondern an allen Orten / in der gantzen Welt / vnter allen Völckern / auch den Heyden / denn es mit vnserm Gott nicht eine gelegenheit habe wie mit der Heyden vermeinten Göttern vnd Götzen / sondern er sey der rechte wahre Gott / der es mit der That bewiesen / grosse Wunder thut / der rath funden / daß er die Menschen so alle verdampt waren / erlösete. Es ist zwar statlich vnd herrlich zugangen im Alten Testament / in der Hütten des Stiffts vnd im Heiligthumb / da Gott mit den Menschen selber geredt / vnd man jhm geopffert vnd gedienet. 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9. Wir sollen wol bedencken das schreckliche Exempel / das vns Gott an dem Jüdischen Volck fürgestellet / deren 600000. gewesen / in der Wüsten aber / weil sie Gott nicht gläubten vnd jhn versuchten / seind sie nidergeschlagen / vnd nur 2. Personen Josua vnd Caleb ins gelobte Land kommen / derowegen wir nicht vngläubig seyn / vnd nicht wider Gott murren noch jhn versuchen sollen / 1. Cor. 10.
10. Gleich wie die Gläubigen im Jüdischen Volck aus vnd durch die Wüsten ins gelobte Land kommen seind / also werden die Gläubigen durch die Wüsten dieser Welt endlich zur Ruhe vnd ins ewige Leben kommen / vnd wie Gott seinen Eyd den Gottlosen gehalten / so wil er auch den Eyd halten / da er schweret / die sich bekeren sollen nicht sterben / sondern leben.
Der XCVI. Psalm.
IST ein frölicher Danckpsalm / darin alle Welt vermahnet wird / Gott mit Frewden zu dancken vnd frölich zu singen / nicht das Alte Lied Mofis / das Gesetz / sondern das Newe Lied / das liebe Evangelium / vnd das nicht einen / sondern alle Tag / nicht an einem / sondern an allen Orten / in der gantzen Welt / vnter allen Völckern / auch den Heyden / denn es mit vnserm Gott nicht eine gelegenheit habe wie mit der Heyden vermeinten Göttern vnd Götzen / sondern er sey der rechte wahre Gott / der es mit der That bewiesen / grosse Wunder thut / der rath funden / daß er die Menschen so alle verdampt waren / erlösete. Es ist zwar statlich vnd herrlich zugangen im Alten Testament / in der Hütten des Stiffts vnd im Heiligthumb / da Gott mit den Menschen selber geredt / vnd man jhm geopffert vnd gedienet. Aber jetzt im Newen Testament gehets viel gewaltiger zu / da werden die Menschen durch das heilige Evangelium erleuchtet / bekehret / geheiliget vnd selig gemacht /
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/429>, abgerufen am 22.02.2025. |