Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.verstossen bin / Ich leide dein schrecken / daß ich schier verzage. Dein Grim gehet vber mich / Dein schrecken drücket mich. Sie vmbgeben mich täglich wie Wasser / Vnd vmbringen mich mit einander. Du machest daß meine Freunde vnd Nehesten / vnd meine verwandten sich ferne von mir thun / Vmb solchs Elends willen. Lehr aus diesem Psalm. 1. Gott lest es mit den seinen eben weit kommen / daß sie gleich keinen Trost mehr fühlen / vnd jhnen nicht anders zu sinnen ist / als wenn sie schon Tod weren / vnd in der Hell legen / Gott hette die Hand gar abgezogen / daß komme jhnen von Gott vnd seinem Zorn her / der vberschwemme sie gleich mit Vnglück / daß sie ersauffen müssen / lege sie gleich gefangen / vnd wolle sie nimmermehr loß lassen. 1. Sam. 2. Der HErr tödtet vnd führet in die Helle. Daß es andern auch also gangen / des sollen wir vns trösten. 2. Daß der Psalm vber Gottes Grim klaget / daß sol vns ein Nachdencken machen / welch ein schrecklich Ding es vmb die Sünde sey / darüber auch jhrer viel verzweifflen / andere in die höchste Anfechtung kommen: Derowegen sollen wir die Sünde nicht / wie leider geschicht / in den Wind schlagen / verstossen bin / Ich leide dein schrecken / daß ich schier verzage. Dein Grim gehet vber mich / Dein schrecken drücket mich. Sie vmbgeben mich täglich wie Wasser / Vnd vmbringen mich mit einander. Du machest daß meine Freunde vnd Nehesten / vnd meine verwandten sich ferne von mir thun / Vmb solchs Elends willen. Lehr aus diesem Psalm. 1. Gott lest es mit den seinen eben weit kommen / daß sie gleich keinen Trost mehr fühlen / vñ jhnen nicht anders zu sinnen ist / als wenn sie schon Tod weren / vnd in der Hell legen / Gott hette die Hand gar abgezogen / daß komme jhnen von Gott vnd seinem Zorn her / der vberschwemme sie gleich mit Vnglück / daß sie ersauffen müssen / lege sie gleich gefangen / vnd wolle sie nimmermehr loß lassen. 1. Sam. 2. Der HErr tödtet vnd führet in die Helle. Daß es andern auch also gangen / des sollen wir vns trösten. 2. Daß der Psalm vber Gottes Grim klaget / daß sol vns ein Nachdencken machen / welch ein schrecklich Ding es vmb die Sünde sey / darüber auch jhrer viel verzweifflen / andere in die höchste Anfechtung kom̃en: Derowegen sollen wir die Sünde nicht / wie leider geschicht / in den Wind schlagen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0394" n="366"/> verstossen bin / Ich leide dein schrecken / daß ich schier verzage.</p> <p>Dein Grim gehet vber mich / Dein schrecken drücket mich.</p> <p>Sie vmbgeben mich täglich wie Wasser / Vnd vmbringen mich mit einander.</p> <p>Du machest daß meine Freunde vnd Nehesten / vnd meine verwandten sich ferne von mir thun / Vmb solchs Elends willen.</p> </div> <div> <head>Lehr aus diesem Psalm.</head><lb/> <p>1. Gott lest es mit den seinen eben weit kommen / daß sie gleich keinen Trost mehr fühlen / vñ jhnen nicht anders zu sinnen ist / als wenn sie schon Tod weren / vnd in der Hell legen / Gott hette die Hand gar abgezogen / daß komme jhnen von Gott vnd seinem Zorn her / der vberschwemme sie gleich mit Vnglück / daß sie ersauffen müssen / lege sie gleich gefangen / vnd wolle sie nimmermehr loß lassen. 1. Sam. 2. Der HErr tödtet vnd führet in die Helle. Daß es andern auch also gangen / des sollen wir vns trösten.</p> <p>2. Daß der Psalm vber Gottes Grim klaget / daß sol vns ein Nachdencken machen / welch ein schrecklich Ding es vmb die Sünde sey / darüber auch jhrer viel verzweifflen / andere in die höchste Anfechtung kom̃en: Derowegen sollen wir die Sünde nicht / wie leider geschicht / in den Wind schlagen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [366/0394]
verstossen bin / Ich leide dein schrecken / daß ich schier verzage.
Dein Grim gehet vber mich / Dein schrecken drücket mich.
Sie vmbgeben mich täglich wie Wasser / Vnd vmbringen mich mit einander.
Du machest daß meine Freunde vnd Nehesten / vnd meine verwandten sich ferne von mir thun / Vmb solchs Elends willen.
Lehr aus diesem Psalm.
1. Gott lest es mit den seinen eben weit kommen / daß sie gleich keinen Trost mehr fühlen / vñ jhnen nicht anders zu sinnen ist / als wenn sie schon Tod weren / vnd in der Hell legen / Gott hette die Hand gar abgezogen / daß komme jhnen von Gott vnd seinem Zorn her / der vberschwemme sie gleich mit Vnglück / daß sie ersauffen müssen / lege sie gleich gefangen / vnd wolle sie nimmermehr loß lassen. 1. Sam. 2. Der HErr tödtet vnd führet in die Helle. Daß es andern auch also gangen / des sollen wir vns trösten.
2. Daß der Psalm vber Gottes Grim klaget / daß sol vns ein Nachdencken machen / welch ein schrecklich Ding es vmb die Sünde sey / darüber auch jhrer viel verzweifflen / andere in die höchste Anfechtung kom̃en: Derowegen sollen wir die Sünde nicht / wie leider geschicht / in den Wind schlagen /
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/394>, abgerufen am 03.07.2024. |