Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.8. Für solche güte / daß wir in nöthen erhalten vnd erlöset werden / sollen wir Gott mit frewden dancken. Der LIII. Psalm. Eine Vnterweisung Davids / im Chor vmb einander vorzusingen. IN diesem Psalm / wie auch im 14. strafft der heilige Geist alle Menschen / wegen jhrer Sünden vnd gottlosen wesens / sonderlich aber die Heuchler vnd falsche Lehrer / die vber die gläubigen gleich herrschen / vnd jhnen weiß machen wollen / man müsse durch die Werck selig werden / da sie denn mit solchem treiben vnd herrschen vber das Volck / wie man zusagen pfleget / jhren Weitzen eben wol schneiden / wie zur zeit Christi die Phariseer vnd Schrifftgelehrten thaten / vnd zu vnser zeit die Papisten thun. Aber er zeiget an / es sey eitel falschheit / vnd halten in jhrem Hertzen nichts von Gott / sie vertrawen jhm nicht / vnd ruffen jhn nicht von Hertzen an. Ihr Lehr sein falsch / denn alle Menschen seyn Sünder / vnd werden aus Gnaden gerecht / aber es sey jhnen vmb jhren eigen Nutzen zu thun / darumb plagen sie die Leute also mit jhren Gesetzen vnd Auffsätzen / aber Gott werde sie straffen. Vnd bittet / daß der Heyland Jesus Christus komme / vnd die seinen nicht allein von Sünden / Tod vnd Teuffel / sondern auch von diesen bösen Leuten / die sie gleich gefangen halten / durch das liebe Evangelium erlösen wolle. DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / Sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel worden in jhrem bösen wesen / Da ist keiner der gutes thut. Gott schawet vom Himmel auff der Men- 8. Für solche güte / daß wir in nöthen erhalten vnd erlöset werden / sollen wir Gott mit frewden dancken. Der LIII. Psalm. Eine Vnterweisung Davids / im Chor vmb einander vorzusingen. IN diesem Psalm / wie auch im 14. strafft der heilige Geist alle Menschen / wegen jhrer Sünden vnd gottlosen wesens / sonderlich aber die Heuchler vnd falsche Lehrer / die vber die gläubigen gleich herrschen / vnd jhnen weiß machen wollen / man müsse durch die Werck selig werden / da sie denn mit solchem treiben vnd herrschen vber das Volck / wie man zusagen pfleget / jhren Weitzen eben wol schneiden / wie zur zeit Christi die Phariseer vnd Schrifftgelehrten thaten / vnd zu vnser zeit die Papisten thun. Aber er zeiget an / es sey eitel falschheit / vnd halten in jhrem Hertzen nichts von Gott / sie vertrawen jhm nicht / vnd ruffen jhn nicht von Hertzen an. Ihr Lehr sein falsch / denn alle Menschen seyn Sünder / vnd werden aus Gnaden gerecht / aber es sey jhnen vmb jhren eigen Nutzen zu thun / darumb plagen sie die Leute also mit jhren Gesetzen vnd Auffsätzen / aber Gott werde sie straffen. Vnd bittet / daß der Heyland Jesus Christus komme / vnd die seinen nicht allein von Sünden / Tod vnd Teuffel / sondern auch von diesen bösen Leuten / die sie gleich gefangen halten / durch das liebe Evangelium erlösen wolle. DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / Sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel worden in jhrem bösen wesen / Da ist keiner der gutes thut. Gott schawet vom Himmel auff der Men- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0240" n="212"/> <p>8. Für solche güte / daß wir in nöthen erhalten vnd erlöset werden / sollen wir Gott mit frewden dancken.</p> </div> <div> <head>Der LIII. Psalm. Eine Vnterweisung Davids / im Chor vmb einander vorzusingen.</head><lb/> <p>IN diesem Psalm / wie auch im 14. strafft der heilige Geist alle Menschen / wegen jhrer Sünden vnd gottlosen wesens / sonderlich aber die Heuchler vnd falsche Lehrer / die vber die gläubigen gleich herrschen / vnd jhnen weiß machen wollen / man müsse durch die Werck selig werden / da sie denn mit solchem treiben vnd herrschen vber das Volck / wie man zusagen pfleget / jhren Weitzen eben wol schneiden / wie zur zeit Christi die Phariseer vnd Schrifftgelehrten thaten / vnd zu vnser zeit die Papisten thun. Aber er zeiget an / es sey eitel falschheit / vnd halten in jhrem Hertzen nichts von Gott / sie vertrawen jhm nicht / vnd ruffen jhn nicht von Hertzen an. Ihr Lehr sein falsch / denn alle Menschen seyn Sünder / vnd werden aus Gnaden gerecht / aber es sey jhnen vmb jhren eigen Nutzen zu thun / darumb plagen sie die Leute also mit jhren Gesetzen vnd Auffsätzen / aber Gott werde sie straffen. Vnd bittet / daß der Heyland Jesus Christus komme / vnd die seinen nicht allein von Sünden / Tod vnd Teuffel / sondern auch von diesen bösen Leuten / die sie gleich gefangen halten / durch das liebe Evangelium erlösen wolle.</p> <p>DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / Sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel worden in jhrem bösen wesen / Da ist keiner der gutes thut.</p> <p>Gott schawet vom Himmel auff der Men- </p> </div> </body> </text> </TEI> [212/0240]
8. Für solche güte / daß wir in nöthen erhalten vnd erlöset werden / sollen wir Gott mit frewden dancken.
Der LIII. Psalm. Eine Vnterweisung Davids / im Chor vmb einander vorzusingen.
IN diesem Psalm / wie auch im 14. strafft der heilige Geist alle Menschen / wegen jhrer Sünden vnd gottlosen wesens / sonderlich aber die Heuchler vnd falsche Lehrer / die vber die gläubigen gleich herrschen / vnd jhnen weiß machen wollen / man müsse durch die Werck selig werden / da sie denn mit solchem treiben vnd herrschen vber das Volck / wie man zusagen pfleget / jhren Weitzen eben wol schneiden / wie zur zeit Christi die Phariseer vnd Schrifftgelehrten thaten / vnd zu vnser zeit die Papisten thun. Aber er zeiget an / es sey eitel falschheit / vnd halten in jhrem Hertzen nichts von Gott / sie vertrawen jhm nicht / vnd ruffen jhn nicht von Hertzen an. Ihr Lehr sein falsch / denn alle Menschen seyn Sünder / vnd werden aus Gnaden gerecht / aber es sey jhnen vmb jhren eigen Nutzen zu thun / darumb plagen sie die Leute also mit jhren Gesetzen vnd Auffsätzen / aber Gott werde sie straffen. Vnd bittet / daß der Heyland Jesus Christus komme / vnd die seinen nicht allein von Sünden / Tod vnd Teuffel / sondern auch von diesen bösen Leuten / die sie gleich gefangen halten / durch das liebe Evangelium erlösen wolle.
DIe Thoren sprechen in jhrem Hertzen / es ist kein Gott / Sie tügen nichts / vnd sind ein Grewel worden in jhrem bösen wesen / Da ist keiner der gutes thut.
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