Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

Bild:
<< vorherige Seite
Der LI. Psalm. Ein Psalm Davids / vorzusingen / da der Prophet Nathan zu jhm kam / als er war zu Bath Seba eingangen.

DIeser Psalm / den David nach begangenem Ehebruch / vnd darauff erfolgeten Todschlag gemacht / ist ein hefftig Gebet vmb vergebung der Sünden / die bekennet David / vnd zeiget an / daß sie jhm von Hertzen leid seyn / ja er gehet auff dem grund her / vnd bekennet / daß jhm die Sünde angeboren sey / vnd er sie von Vater vnd Mutter geerbet habe: Aber er verzweiffelt nicht / sondern fasset ein Hertz / vnd tröstet sich der grossen Gnade vnd Barmhertzigkeit Gottes / vnd das Gott lust dazu hat / wenn man gleich zugehet / vnd die Sünde bekennet. Sonderlich aber erinnert er sich / daß Gott in seinem Wort die hohe Weißheit offenbahret hat / daß er vmb des Messiae willen / der für vns ein Opffer werden solt / die Sünde vergeben wolle / welches mit den Opffern des Alten Testaments / vnd durch besprengung des Hyssops büschlein bedeutet ist. Vnd wil gleich sagen / das besprenger / daß der Priester mit Hyssop vnd der Thiere Blut thut / wolle es jhm nicht thun / sondern Gott müsse jhn mit dem Blut Jesu Christi seines Sohns besprengen / vnd durch das Evangelium die Sünde vergeben. Er bittet auch ferner / daß Gott jhn wiederumb trösten vnd erfrewen wolle / denn er sehr betrübet / daß er sich nicht zufrieden geben könne / vnd bittet auch / daß Gott durch seinen heiligen Geist in jhm ein new Hertz schaffen wolle / daß er in warem Glauben sich solcher seiner gnädigen verheissung trösten möge. Er erbeut sich auch zur besserung / daß er auch andere zubekeren jhm wolle lassen angelegen seyn / dazu jhm Gott auch seine Gnade verleihen wolle. Denn er setze es nicht auff seine Werck vnd Opffer wie die Heuchler / er habe ein zerschlagen Hertz / vnd tröste sich der Gnade Gottes / die er denen die Busse thun / zugesagt: Vnd weil das die höchste Gnade die Gott seinem Volck erzeiget / daß er jhnen durch sein Wort seinen willen offenhahret / daß er denen die Busse thun / gnädig seyn vnd die Sünde vergeben

Der LI. Psalm. Ein Psalm Davids / vorzusingen / da der Prophet Nathan zu jhm kam / als er war zu Bath Seba eingangen.

DIeser Psalm / den David nach begangenem Ehebruch / vnd darauff erfolgeten Todschlag gemacht / ist ein hefftig Gebet vmb vergebung der Sünden / die bekennet David / vnd zeiget an / daß sie jhm von Hertzen leid seyn / ja er gehet auff dem grund her / vnd bekennet / daß jhm die Sünde angeboren sey / vnd er sie von Vater vnd Mutter geerbet habe: Aber er verzweiffelt nicht / sondern fasset ein Hertz / vnd tröstet sich der grossen Gnade vnd Barmhertzigkeit Gottes / vnd das Gott lust dazu hat / wenn man gleich zugehet / vnd die Sünde bekennet. Sonderlich aber erinnert er sich / daß Gott in seinem Wort die hohe Weißheit offenbahret hat / daß er vmb des Messiae willen / der für vns ein Opffer werden solt / die Sünde vergeben wolle / welches mit den Opffern des Alten Testaments / vnd durch besprengung des Hyssops büschlein bedeutet ist. Vnd wil gleich sagen / das besprenger / daß der Priester mit Hyssop vnd der Thiere Blut thut / wolle es jhm nicht thun / sondern Gott müsse jhn mit dem Blut Jesu Christi seines Sohns besprengen / vnd durch das Evangelium die Sünde vergeben. Er bittet auch ferner / daß Gott jhn wiederumb trösten vnd erfrewen wolle / denn er sehr betrübet / daß er sich nicht zufrieden geben könne / vnd bittet auch / daß Gott durch seinen heiligen Geist in jhm ein new Hertz schaffen wolle / daß er in warem Glauben sich solcher seiner gnädigen verheissung trösten möge. Er erbeut sich auch zur besserung / daß er auch andere zubekeren jhm wolle lassen angelegen seyn / dazu jhm Gott auch seine Gnade verleihen wolle. Denn er setze es nicht auff seine Werck vnd Opffer wie die Heuchler / er habe ein zerschlagen Hertz / vnd tröste sich der Gnade Gottes / die er denen die Busse thun / zugesagt: Vnd weil das die höchste Gnade die Gott seinem Volck erzeiget / daß er jhnen durch sein Wort seinen willen offenhahret / daß er denen die Busse thun / gnädig seyn vnd die Sünde vergeben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0232" n="204"/>
      </div>
      <div>
        <head>Der LI. Psalm. Ein Psalm Davids / vorzusingen / da der Prophet Nathan zu jhm kam / als er war zu Bath Seba eingangen.</head><lb/>
        <p>DIeser Psalm / den David nach begangenem Ehebruch / vnd darauff erfolgeten Todschlag gemacht / ist ein hefftig Gebet vmb vergebung der Sünden / die bekennet David / vnd zeiget an / daß sie jhm von Hertzen leid seyn / ja er gehet auff dem grund her / vnd bekennet / daß jhm die Sünde angeboren sey / vnd er sie von Vater vnd Mutter geerbet habe: Aber er verzweiffelt nicht / sondern fasset ein Hertz / vnd tröstet sich der grossen Gnade vnd Barmhertzigkeit Gottes / vnd das Gott lust dazu hat / wenn man gleich zugehet / vnd die Sünde bekennet. Sonderlich aber erinnert er sich / daß Gott in seinem Wort die hohe Weißheit offenbahret hat / daß er vmb des Messiae willen / der für vns ein Opffer werden solt / die Sünde vergeben wolle / welches mit den Opffern des Alten Testaments / vnd durch besprengung des Hyssops büschlein bedeutet ist. Vnd wil gleich sagen / das besprenger / daß der Priester mit Hyssop vnd der Thiere Blut thut / wolle es jhm nicht thun / sondern Gott müsse jhn mit dem Blut Jesu Christi seines Sohns besprengen / vnd durch das Evangelium die Sünde vergeben. Er bittet auch ferner / daß Gott jhn wiederumb trösten vnd erfrewen wolle / denn er sehr betrübet / daß er sich nicht zufrieden geben könne / vnd bittet auch / daß Gott durch seinen heiligen Geist in jhm ein new Hertz schaffen wolle / daß er in warem Glauben sich solcher seiner gnädigen verheissung trösten möge. Er erbeut sich auch zur besserung / daß er auch andere zubekeren jhm wolle lassen angelegen seyn / dazu jhm Gott auch seine Gnade verleihen wolle. Denn er setze es nicht auff seine Werck vnd Opffer wie die Heuchler / er habe ein zerschlagen Hertz / vnd tröste sich der Gnade Gottes / die er denen die Busse thun / zugesagt: Vnd weil das die höchste Gnade die Gott seinem Volck erzeiget / daß er jhnen durch sein Wort seinen willen offenhahret / daß er denen die Busse thun / gnädig seyn vnd die Sünde vergeben
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[204/0232] Der LI. Psalm. Ein Psalm Davids / vorzusingen / da der Prophet Nathan zu jhm kam / als er war zu Bath Seba eingangen. DIeser Psalm / den David nach begangenem Ehebruch / vnd darauff erfolgeten Todschlag gemacht / ist ein hefftig Gebet vmb vergebung der Sünden / die bekennet David / vnd zeiget an / daß sie jhm von Hertzen leid seyn / ja er gehet auff dem grund her / vnd bekennet / daß jhm die Sünde angeboren sey / vnd er sie von Vater vnd Mutter geerbet habe: Aber er verzweiffelt nicht / sondern fasset ein Hertz / vnd tröstet sich der grossen Gnade vnd Barmhertzigkeit Gottes / vnd das Gott lust dazu hat / wenn man gleich zugehet / vnd die Sünde bekennet. Sonderlich aber erinnert er sich / daß Gott in seinem Wort die hohe Weißheit offenbahret hat / daß er vmb des Messiae willen / der für vns ein Opffer werden solt / die Sünde vergeben wolle / welches mit den Opffern des Alten Testaments / vnd durch besprengung des Hyssops büschlein bedeutet ist. Vnd wil gleich sagen / das besprenger / daß der Priester mit Hyssop vnd der Thiere Blut thut / wolle es jhm nicht thun / sondern Gott müsse jhn mit dem Blut Jesu Christi seines Sohns besprengen / vnd durch das Evangelium die Sünde vergeben. Er bittet auch ferner / daß Gott jhn wiederumb trösten vnd erfrewen wolle / denn er sehr betrübet / daß er sich nicht zufrieden geben könne / vnd bittet auch / daß Gott durch seinen heiligen Geist in jhm ein new Hertz schaffen wolle / daß er in warem Glauben sich solcher seiner gnädigen verheissung trösten möge. Er erbeut sich auch zur besserung / daß er auch andere zubekeren jhm wolle lassen angelegen seyn / dazu jhm Gott auch seine Gnade verleihen wolle. Denn er setze es nicht auff seine Werck vnd Opffer wie die Heuchler / er habe ein zerschlagen Hertz / vnd tröste sich der Gnade Gottes / die er denen die Busse thun / zugesagt: Vnd weil das die höchste Gnade die Gott seinem Volck erzeiget / daß er jhnen durch sein Wort seinen willen offenhahret / daß er denen die Busse thun / gnädig seyn vnd die Sünde vergeben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/232
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/232>, abgerufen am 21.11.2024.