Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

Bild:
<< vorherige Seite

7. Die Feinde Christi werden endlich gerichtet vnd gestrafft werden / vnd jhren verdienten Lohn empfangen.

Der XLII. Psalm. Ein vnterweisung der Kinder Korah / vorzusingen.

WIe David im Elend vmbher zeucht / vnd zu der Hütten des Stiffts / darin der Gottesdienst verrichtet wird / nicht kommen kan / ist er hochbetrübet / dazu kompt auch / daß er der Gottlosen Spott seyn muß. Es schlegt auch das innerlich Leiden dazu / daß in solchem zustand nicht pflegt außzubleiben / daß jhm zusinnen ist / als wenn Gott seiner vergessen hette / ja jhm zu wider were / vnd jhn gleich erseuffen vnd vntergehen lassen wolte. Die Fluth rauschen daher / spricht er: Da bittet er nun / daß Gott doch jhn wolte wieder lassen ins Land vnd zum Gottsdienst kommen / darnach jhn so hertzlich verlange. Ob jhm nun wol / wie in solchen nöthen zugeschehen pfleget / etlich mal gar schwere Gedancken kommen / dazu auch böse Leute helffen / die mit dem besten nicht zu kommen / sondern es dahin deuten / Gott wolle sich sein nicht annemen. Item / die innerliche Angst des Hertzens auch eben groß ist / daß er gleich den vntergang für Augen sihet / so erholet er sich doch allezeit wieder / vnd helt sich an Gottes Güte vnd Zusage / daß er sein Gebet erhören vnd jhm helffen wolle / vnd gibt sich zu frieden / vnd ist gewiß / es werde einmal wieder gut werden / daß er Gott für seine gnädige Hülffe dancken werde / gibt sich also endlich wol zu frieden.

WIe der Hirsch schreyet nach frischem Wasser / so schreyet meine Seele Gott zu dir.

Meine Seele dürstet nach Gott / nach dem

7. Die Feinde Christi werden endlich gerichtet vnd gestrafft werden / vnd jhren verdienten Lohn empfangen.

Der XLII. Psalm. Ein vnterweisung der Kinder Korah / vorzusingen.

WIe David im Elend vmbher zeucht / vnd zu der Hütten des Stiffts / darin der Gottesdienst verrichtet wird / nicht kommen kan / ist er hochbetrübet / dazu kompt auch / daß er der Gottlosen Spott seyn muß. Es schlegt auch das innerlich Leiden dazu / daß in solchem zustand nicht pflegt außzubleiben / daß jhm zusinnen ist / als wenn Gott seiner vergessen hette / ja jhm zu wider were / vnd jhn gleich erseuffen vnd vntergehen lassen wolte. Die Fluth rauschen daher / spricht er: Da bittet er nun / daß Gott doch jhn wolte wieder lassen ins Land vnd zum Gottsdienst kommen / darnach jhn so hertzlich verlange. Ob jhm nun wol / wie in solchen nöthen zugeschehen pfleget / etlich mal gar schwere Gedancken kommen / dazu auch böse Leute helffen / die mit dem besten nicht zu kommen / sondern es dahin deuten / Gott wolle sich sein nicht annemen. Item / die innerliche Angst des Hertzens auch eben groß ist / daß er gleich den vntergang für Augen sihet / so erholet er sich doch allezeit wieder / vnd helt sich an Gottes Güte vnd Zusage / daß er sein Gebet erhören vnd jhm helffen wolle / vnd gibt sich zu frieden / vnd ist gewiß / es werde einmal wieder gut werden / daß er Gott für seine gnädige Hülffe dancken werde / gibt sich also endlich wol zu frieden.

WIe der Hirsch schreyet nach frischem Wasser / so schreyet meine Seele Gott zu dir.

Meine Seele dürstet nach Gott / nach dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0194" n="166"/>
        <p>7. Die Feinde Christi werden endlich gerichtet vnd gestrafft werden / vnd jhren verdienten Lohn empfangen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Der XLII. Psalm. Ein vnterweisung der Kinder Korah / vorzusingen.</head><lb/>
        <p>WIe David im Elend vmbher zeucht / vnd zu der Hütten des Stiffts / darin der Gottesdienst verrichtet wird / nicht kommen kan / ist er hochbetrübet / dazu kompt auch / daß er der Gottlosen Spott seyn muß. Es schlegt auch das innerlich Leiden dazu / daß in solchem zustand nicht pflegt außzubleiben / daß jhm zusinnen ist / als wenn Gott seiner vergessen hette / ja jhm zu wider were / vnd jhn gleich erseuffen vnd vntergehen lassen wolte. Die Fluth rauschen daher / spricht er: Da bittet er nun / daß Gott doch jhn wolte wieder lassen ins Land vnd zum Gottsdienst kommen / darnach jhn so hertzlich verlange. Ob jhm nun wol / wie in solchen nöthen zugeschehen pfleget / etlich mal gar schwere Gedancken kommen / dazu auch böse Leute helffen / die mit dem besten nicht zu kommen / sondern es dahin deuten / Gott wolle sich sein nicht annemen. Item / die innerliche Angst des Hertzens auch eben groß ist / daß er gleich den vntergang für Augen sihet / so erholet er sich doch allezeit wieder / vnd helt sich an Gottes Güte vnd Zusage / daß er sein Gebet erhören vnd jhm helffen wolle / vnd gibt sich zu frieden / vnd ist gewiß / es werde einmal wieder gut werden / daß er Gott für seine gnädige Hülffe dancken werde / gibt sich also endlich wol zu frieden.</p>
        <p>WIe der Hirsch schreyet nach frischem Wasser / so schreyet meine Seele Gott zu dir.</p>
        <p>Meine Seele dürstet nach Gott / nach dem
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0194] 7. Die Feinde Christi werden endlich gerichtet vnd gestrafft werden / vnd jhren verdienten Lohn empfangen. Der XLII. Psalm. Ein vnterweisung der Kinder Korah / vorzusingen. WIe David im Elend vmbher zeucht / vnd zu der Hütten des Stiffts / darin der Gottesdienst verrichtet wird / nicht kommen kan / ist er hochbetrübet / dazu kompt auch / daß er der Gottlosen Spott seyn muß. Es schlegt auch das innerlich Leiden dazu / daß in solchem zustand nicht pflegt außzubleiben / daß jhm zusinnen ist / als wenn Gott seiner vergessen hette / ja jhm zu wider were / vnd jhn gleich erseuffen vnd vntergehen lassen wolte. Die Fluth rauschen daher / spricht er: Da bittet er nun / daß Gott doch jhn wolte wieder lassen ins Land vnd zum Gottsdienst kommen / darnach jhn so hertzlich verlange. Ob jhm nun wol / wie in solchen nöthen zugeschehen pfleget / etlich mal gar schwere Gedancken kommen / dazu auch böse Leute helffen / die mit dem besten nicht zu kommen / sondern es dahin deuten / Gott wolle sich sein nicht annemen. Item / die innerliche Angst des Hertzens auch eben groß ist / daß er gleich den vntergang für Augen sihet / so erholet er sich doch allezeit wieder / vnd helt sich an Gottes Güte vnd Zusage / daß er sein Gebet erhören vnd jhm helffen wolle / vnd gibt sich zu frieden / vnd ist gewiß / es werde einmal wieder gut werden / daß er Gott für seine gnädige Hülffe dancken werde / gibt sich also endlich wol zu frieden. WIe der Hirsch schreyet nach frischem Wasser / so schreyet meine Seele Gott zu dir. Meine Seele dürstet nach Gott / nach dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/194
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/194>, abgerufen am 21.12.2024.