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Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625.

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Verlas mich nicht HErr / mein Gott / Sey nicht ferne von mir.

Eile mir beyzustehen / HErr meine Hülffe.

Lehr aus diesem Psalm.

1. Gottes Straffe an den Menschen ist zweyerley: Die seinen züchtiget er als ein Vater seine Kinder / die Gottlosen vnd vnbußfertigen aber strafft er als ein gerechter Richter in seinem Zorn.

2. Die höchste Anfechtung ist / wenn einem Menschen das Gewissen auffwachet / vnd jhn die Sünde die des Todes Stachel ist / anficht / da drücket einen gleich Gottes Hand. Es ist als wenn einer geschossen / vnd tödlich verwundet were / als wenn eine schwere Last jhm auff dem Leib lege / darunter er vergehen müste / daß er gar kein Ruhe haben kan.

3. Weil es so ein schrecklicher schade vmb die Sünde ist / ob es schon anfenglich sich ansehen lest / als habe es nichts auff sich / aber hernach befind es sich viel anders / wenn das Gewissen auffwachet / wie Gen. 41. an Josephs Brüdern zu sehen / sol vns solches von Sünden abschrecken / vnd vns ein Vermanung seyn / daß wir solchen grausamen schaden nicht verseumen / sondern vns helffen lassen.

4. Es gehet gemeinlich mit den Frommen wie Paulus 2. Cor. 7. schreibet / inwendig furcht / außwendig streit / das ist / außwendig setzen die Feinde den Frommen zu / die Freunde verlassen sie / inwendig haben sie grosse Hertzens Angst.

5. Also nimpt Gott die seinen hart mit in diesem Leben /

Verlas mich nicht HErr / mein Gott / Sey nicht ferne von mir.

Eile mir beyzustehen / HErr meine Hülffe.

Lehr aus diesem Psalm.

1. Gottes Straffe an den Menschen ist zweyerley: Die seinen züchtiget er als ein Vater seine Kinder / die Gottlosen vnd vnbußfertigen aber strafft er als ein gerechter Richter in seinem Zorn.

2. Die höchste Anfechtung ist / wenn einem Menschen das Gewissen auffwachet / vnd jhn die Sünde die des Todes Stachel ist / anficht / da drücket einen gleich Gottes Hand. Es ist als wenn einer geschossen / vnd tödlich verwundet were / als wenn eine schwere Last jhm auff dem Leib lege / darunter er vergehen müste / daß er gar kein Ruhe haben kan.

3. Weil es so ein schrecklicher schade vmb die Sünde ist / ob es schon anfenglich sich ansehen lest / als habe es nichts auff sich / aber hernach befind es sich viel anders / wenn das Gewissen auffwachet / wie Gen. 41. an Josephs Brüdern zu sehen / sol vns solches von Sünden abschrecken / vnd vns ein Vermanung seyn / daß wir solchen grausamen schaden nicht verseumen / sondern vns helffen lassen.

4. Es gehet gemeinlich mit den Frommen wie Paulus 2. Cor. 7. schreibet / inwendig furcht / außwendig streit / das ist / außwendig setzen die Feinde den Frommen zu / die Freunde verlassen sie / inwendig haben sie grosse Hertzens Angst.

5. Also nimpt Gott die seinen hart mit in diesem Leben /

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[152/0180] Verlas mich nicht HErr / mein Gott / Sey nicht ferne von mir. Eile mir beyzustehen / HErr meine Hülffe. Lehr aus diesem Psalm. 1. Gottes Straffe an den Menschen ist zweyerley: Die seinen züchtiget er als ein Vater seine Kinder / die Gottlosen vnd vnbußfertigen aber strafft er als ein gerechter Richter in seinem Zorn. 2. Die höchste Anfechtung ist / wenn einem Menschen das Gewissen auffwachet / vnd jhn die Sünde die des Todes Stachel ist / anficht / da drücket einen gleich Gottes Hand. Es ist als wenn einer geschossen / vnd tödlich verwundet were / als wenn eine schwere Last jhm auff dem Leib lege / darunter er vergehen müste / daß er gar kein Ruhe haben kan. 3. Weil es so ein schrecklicher schade vmb die Sünde ist / ob es schon anfenglich sich ansehen lest / als habe es nichts auff sich / aber hernach befind es sich viel anders / wenn das Gewissen auffwachet / wie Gen. 41. an Josephs Brüdern zu sehen / sol vns solches von Sünden abschrecken / vnd vns ein Vermanung seyn / daß wir solchen grausamen schaden nicht verseumen / sondern vns helffen lassen. 4. Es gehet gemeinlich mit den Frommen wie Paulus 2. Cor. 7. schreibet / inwendig furcht / außwendig streit / das ist / außwendig setzen die Feinde den Frommen zu / die Freunde verlassen sie / inwendig haben sie grosse Hertzens Angst. 5. Also nimpt Gott die seinen hart mit in diesem Leben /

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Medulla Davidica das ist Gründliche und summarische Außlegung uber die Psalmen des Königlichen Propheten Davids. Wolfenbüttel, 1625, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_medulla_1625/180>, abgerufen am 21.11.2024.