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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Die Vier und Fünfftzigste geistliche Lection
Leyd über alle deine begangene Sünden empfangen mögest. Auch daß du
dein Leben also einrichtest/ daß du vor dem Göttlichen Gericht dermahlen
eins wohl bestehest. Zum dritten: Für alle Wohlthäter so Lebendige als
Todte/ so deinem Orden/ oder dir besonderes Guts thuen/ oder Guts ge-
than haben/ so wohl in geist- als weltlichen Dingen. Jtem zu Erlangung
der Gnaden für alle Brüder und Schwester deines Ordens: auff daß sie
deren Güter/ so ihnen GOtt allhier zeitlich verliehen hat/ nicht zum Ver-
derben/ sondern zu ihrem selbst eigenen Heyl sich gebrauchen mögen. Und
schließlich zu Außbreitung der Verehrung deß Hochheiligen Sacraments
bey allen Glaubigen.

Am Freytag.

ERstlich: Zur Dancksagung/ und einiger möglichen Vergeltung
aller Schmertzen und Bitterkeiten/ so dein Heyland und Seelig-
macher in seinem Leyden/ für das gantze menschliche Geschlecht/
und sonderbahr für dich grossen Sünder hat außgestanden. Zum andern:
Zu Erhaltung der Gnade/ krafft deren du die bittere Passion deines HErrn
immer mit wahrem Mitleiden und Empfindligkeit betrachten/ und so viel dir
möglich ist/ nachfolgen; auch andere zur Nachfolg mit ersprießlichem Nach-
druck auffmuntern könnest: und daß du dein Leben also einrichten mögest/
daß du der Früchten deß Leydens Christi niemahls mit Freuden zu geniessen
gewürdiget würdest. Zum dritten: Für alle hohen Stands-Persohnen:
als nemblich für den wahren Stadthalter Christi/ den Römischen Pabst; für
den Römischen Kayser; für die Christliche König und Fürsten; für die Obrig-
keiten der geistlichen Ordens-Leuthe; zum meisten aber für deines Ordens
Obrigkeiten: für andere gemeine Nöthen/ und für alle die jenige/ welche
umb die Verehrung deß bittern Leydens Christi fortzupflantzen sich bemühen;
und auch für die jenige Abgestorbene/ die sich in ihren Leb Zeiten zu gemeldtem
End bemühet haben.

Am Sambstag.

ERrstlich: Zur Dancksagung für alle Gnaden und Wohlthaten/
so GOtt seiner gebenedeyten Mutter/ und allen Marianischen
Liebhabern vormahls auff Erden/ und anjetzo im Himmel droben
mitgetheilt hat. Zum andern: Zu Erlangung der Gnade/ vermög
deren du unter die eifferigste Verehrer der Allerseligsten Jungfrauen gezeh-

let/

Die Vier und Fuͤnfftzigſte geiſtliche Lection
Leyd uͤber alle deine begangene Suͤnden empfangen moͤgeſt. Auch daß du
dein Leben alſo einrichteſt/ daß du vor dem Goͤttlichen Gericht dermahlen
eins wohl beſteheſt. Zum dritten: Fuͤr alle Wohlthaͤter ſo Lebendige als
Todte/ ſo deinem Orden/ oder dir beſonderes Guts thuen/ oder Guts ge-
than haben/ ſo wohl in geiſt- als weltlichen Dingen. Jtem zu Erlangung
der Gnaden fuͤr alle Bruͤder und Schweſter deines Ordens: auff daß ſie
deren Guͤter/ ſo ihnen GOtt allhier zeitlich verliehen hat/ nicht zum Ver-
derben/ ſondern zu ihrem ſelbſt eigenen Heyl ſich gebrauchen moͤgen. Und
ſchließlich zu Außbreitung der Verehrung deß Hochheiligen Sacraments
bey allen Glaubigen.

Am Freytag.

ERſtlich: Zur Danckſagung/ und einiger moͤglichen Vergeltung
aller Schmertzen und Bitterkeiten/ ſo dein Heyland und Seelig-
macher in ſeinem Leyden/ fuͤr das gantze menſchliche Geſchlecht/
und ſonderbahr fuͤr dich groſſen Suͤnder hat außgeſtanden. Zum andern:
Zu Erhaltung der Gnade/ krafft deren du die bittere Paſſion deines HErrn
immer mit wahrem Mitleiden und Empfindligkeit betrachten/ und ſo viel dir
moͤglich iſt/ nachfolgen; auch andere zur Nachfolg mit erſprießlichem Nach-
druck auffmuntern koͤnneſt: und daß du dein Leben alſo einrichten moͤgeſt/
daß du der Fruͤchten deß Leydens Chriſti niemahls mit Freuden zu genieſſen
gewuͤrdiget wuͤrdeſt. Zum dritten: Fuͤr alle hohen Stands-Perſohnen:
als nemblich fuͤr den wahren Stadthalter Chriſti/ den Roͤmiſchen Pabſt; fuͤr
den Roͤmiſchen Kayſer; fuͤr die Chriſtliche Koͤnig und Fuͤrſten; fuͤr die Obrig-
keiten der geiſtlichen Ordens-Leuthe; zum meiſten aber fuͤr deines Ordens
Obrigkeiten: fuͤr andere gemeine Noͤthen/ und fuͤr alle die jenige/ welche
umb die Verehrung deß bittern Leydens Chriſti fortzupflantzen ſich bemuͤhen;
und auch fuͤr die jenige Abgeſtorbene/ die ſich in ihren Leb Zeiten zu gemeldtem
End bemuͤhet haben.

Am Sambſtag.

ERrſtlich: Zur Danckſagung fuͤr alle Gnaden und Wohlthaten/
ſo GOtt ſeiner gebenedeyten Mutter/ und allen Marianiſchen
Liebhabern vormahls auff Erden/ und anjetzo im Himmel droben
mitgetheilt hat. Zum andern: Zu Erlangung der Gnade/ vermoͤg
deren du unter die eifferigſte Verehrer der Allerſeligſten Jungfrauen gezeh-

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[738/0766] Die Vier und Fuͤnfftzigſte geiſtliche Lection Leyd uͤber alle deine begangene Suͤnden empfangen moͤgeſt. Auch daß du dein Leben alſo einrichteſt/ daß du vor dem Goͤttlichen Gericht dermahlen eins wohl beſteheſt. Zum dritten: Fuͤr alle Wohlthaͤter ſo Lebendige als Todte/ ſo deinem Orden/ oder dir beſonderes Guts thuen/ oder Guts ge- than haben/ ſo wohl in geiſt- als weltlichen Dingen. Jtem zu Erlangung der Gnaden fuͤr alle Bruͤder und Schweſter deines Ordens: auff daß ſie deren Guͤter/ ſo ihnen GOtt allhier zeitlich verliehen hat/ nicht zum Ver- derben/ ſondern zu ihrem ſelbſt eigenen Heyl ſich gebrauchen moͤgen. Und ſchließlich zu Außbreitung der Verehrung deß Hochheiligen Sacraments bey allen Glaubigen. Am Freytag. ERſtlich: Zur Danckſagung/ und einiger moͤglichen Vergeltung aller Schmertzen und Bitterkeiten/ ſo dein Heyland und Seelig- macher in ſeinem Leyden/ fuͤr das gantze menſchliche Geſchlecht/ und ſonderbahr fuͤr dich groſſen Suͤnder hat außgeſtanden. Zum andern: Zu Erhaltung der Gnade/ krafft deren du die bittere Paſſion deines HErrn immer mit wahrem Mitleiden und Empfindligkeit betrachten/ und ſo viel dir moͤglich iſt/ nachfolgen; auch andere zur Nachfolg mit erſprießlichem Nach- druck auffmuntern koͤnneſt: und daß du dein Leben alſo einrichten moͤgeſt/ daß du der Fruͤchten deß Leydens Chriſti niemahls mit Freuden zu genieſſen gewuͤrdiget wuͤrdeſt. Zum dritten: Fuͤr alle hohen Stands-Perſohnen: als nemblich fuͤr den wahren Stadthalter Chriſti/ den Roͤmiſchen Pabſt; fuͤr den Roͤmiſchen Kayſer; fuͤr die Chriſtliche Koͤnig und Fuͤrſten; fuͤr die Obrig- keiten der geiſtlichen Ordens-Leuthe; zum meiſten aber fuͤr deines Ordens Obrigkeiten: fuͤr andere gemeine Noͤthen/ und fuͤr alle die jenige/ welche umb die Verehrung deß bittern Leydens Chriſti fortzupflantzen ſich bemuͤhen; und auch fuͤr die jenige Abgeſtorbene/ die ſich in ihren Leb Zeiten zu gemeldtem End bemuͤhet haben. Am Sambſtag. ERrſtlich: Zur Danckſagung fuͤr alle Gnaden und Wohlthaten/ ſo GOtt ſeiner gebenedeyten Mutter/ und allen Marianiſchen Liebhabern vormahls auff Erden/ und anjetzo im Himmel droben mitgetheilt hat. Zum andern: Zu Erlangung der Gnade/ vermoͤg deren du unter die eifferigſte Verehrer der Allerſeligſten Jungfrauen gezeh- let/

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 738. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/766>, abgerufen am 21.12.2024.