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Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699.

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Von dem Allerheiligsten Saerament deß Altars.
Nach diesem kanstu diese Wirckungen deß Glau-
bens und der Lieb erwecken.

Mein liebster HErr JEsu/ ich glaube vestiglich und bin versichert/ daß
allhier in solcher Macht und Herrligkeit zu gegen seyest/ wie du auch im
Himmel bist. Darüber erfreue ich mich so hertzlich/ daß ich mein Leben/
und wann ich noch tausend/ ja hundert tausend Leben hätte/ gern wolte
dargeben zu Verthätigung dieser Warheit/ und das eintzig und allein dir zu
lieb/ mein gütigster JEsu. Weilen ich aber dieses alles nicht vermag zu
thun/ so bitte ich dich/ nehme doch diese Begierd und guten Willen deines
demüthigen Dieners/ oder Dienerin zu deiner Ehren und Wohlgefal-
len an.

Diesem nach kanstu Geistlicher - Weiß commu-
niciren auff diese oder dergleichen Art.

O mein liebster JEsu/ ich sage dir unendlichen Danck/ und wünsche
von Hertzen/ daß dir alle deine Außerwählte/ neben andern ihren Lob-
Sprüchen/ auch absonderlichen unendlichen Danck sagten für deine so gros-
se Wohlthat/ daß du dich würdigest verborgen zu seyn im Allerheiligsten Sa-
erament/ und daß du so grosser und mächtiger GOtt uns armseelige Men-
schen zu dir einladest/ und so gar auch nöthigest/ daß wir Dich als das
eintzige Heyl unserer Seelen in unser Hertz auffnehmen. Jch gestehe gern/
mein Heyland/ daß ich sehr gröblich gesündiget hab; es ist mir aber von
Grund meiner Seelen leyd/ und das derhalben allein/ weilen du/ mein
Gott und Herr/ dadurch beleydiget bist: Ach hätte ich doch niemahl ge-
sündiget! ich verspreche dir aber/ mein JCsu/ so viel mir deine Gnad zu
Hülff wird kommen/ daß ich alle Sünden bessern will. O wie gern
wolte ich dich/ mein Erlöser und eintziges höchstes und liebstes Gut anjetzo
unter mein Dach nehmen! wie gern wolte ich dich heut diesen Tag beher-
bergen; ich weiß aber/ daß hierzu eine Englische Reinigkeit gehöre: ich
wünschte mir selbige wohl/ wann wünschen Platz hat; wolte auch wohl gern
haben ein so reines und Jungfräuliches Hertz/ wie deine gebenedeyte Mut-
ter gehabt/ und aller Heiligen Verdiensten und gute Werck zu deiner höch-
ster Ehren/ und meiner bessern Disposition. Nun aber hab ich von diesem
allem nichts; und derhalben darff ich zu dir nicht kommen. Nimm an/

mein
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Von dem Allerheiligſten Saerament deß Altars.
Nach dieſem kanſtu dieſe Wirckungen deß Glau-
bens und der Lieb erwecken.

Mein liebſter HErr JEſu/ ich glaube veſtiglich und bin verſichert/ daß
allhier in ſolcher Macht und Herrligkeit zu gegen ſeyeſt/ wie du auch im
Himmel biſt. Daruͤber erfreue ich mich ſo hertzlich/ daß ich mein Leben/
und wann ich noch tauſend/ ja hundert tauſend Leben haͤtte/ gern wolte
dargeben zu Verthaͤtigung dieſer Warheit/ und das eintzig und allein dir zu
lieb/ mein guͤtigſter JEſu. Weilen ich aber dieſes alles nicht vermag zu
thun/ ſo bitte ich dich/ nehme doch dieſe Begierd und guten Willen deines
demuͤthigen Dieners/ oder Dienerin zu deiner Ehren und Wohlgefal-
len an.

Dieſem nach kanſtu Geiſtlicher - Weiß commu-
niciren auff dieſe oder dergleichen Art.

O mein liebſter JEſu/ ich ſage dir unendlichen Danck/ und wuͤnſche
von Hertzen/ daß dir alle deine Außerwaͤhlte/ neben andern ihren Lob-
Spruͤchen/ auch abſonderlichen unendlichen Danck ſagten fuͤr deine ſo groſ-
ſe Wohlthat/ daß du dich wuͤrdigeſt verborgen zu ſeyn im Allerheiligſten Sa-
erament/ und daß du ſo groſſer und maͤchtiger GOtt uns armſeelige Men-
ſchen zu dir einladeſt/ und ſo gar auch noͤthigeſt/ daß wir Dich als das
eintzige Heyl unſerer Seelen in unſer Hertz auffnehmen. Jch geſtehe gern/
mein Heyland/ daß ich ſehr groͤblich geſuͤndiget hab; es iſt mir aber von
Grund meiner Seelen leyd/ und das derhalben allein/ weilen du/ mein
Gott und Herr/ dadurch beleydiget biſt: Ach haͤtte ich doch niemahl ge-
ſuͤndiget! ich verſpreche dir aber/ mein JCſu/ ſo viel mir deine Gnad zu
Huͤlff wird kommen/ daß ich alle Suͤnden beſſern will. O wie gern
wolte ich dich/ mein Erloͤſer und eintziges hoͤchſtes und liebſtes Gut anjetzo
unter mein Dach nehmen! wie gern wolte ich dich heut dieſen Tag beher-
bergen; ich weiß aber/ daß hierzu eine Engliſche Reinigkeit gehoͤre: ich
wuͤnſchte mir ſelbige wohl/ wann wuͤnſchen Platz hat; wolte auch wohl gern
haben ein ſo reines und Jungfraͤuliches Hertz/ wie deine gebenedeyte Mut-
ter gehabt/ und aller Heiligen Verdienſten und gute Werck zu deiner hoͤch-
ſter Ehren/ und meiner beſſern Diſpoſition. Nun aber hab ich von dieſem
allem nichts; und derhalben darff ich zu dir nicht kommen. Nimm an/

mein
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[533/0561] Von dem Allerheiligſten Saerament deß Altars. Nach dieſem kanſtu dieſe Wirckungen deß Glau- bens und der Lieb erwecken. Mein liebſter HErr JEſu/ ich glaube veſtiglich und bin verſichert/ daß allhier in ſolcher Macht und Herrligkeit zu gegen ſeyeſt/ wie du auch im Himmel biſt. Daruͤber erfreue ich mich ſo hertzlich/ daß ich mein Leben/ und wann ich noch tauſend/ ja hundert tauſend Leben haͤtte/ gern wolte dargeben zu Verthaͤtigung dieſer Warheit/ und das eintzig und allein dir zu lieb/ mein guͤtigſter JEſu. Weilen ich aber dieſes alles nicht vermag zu thun/ ſo bitte ich dich/ nehme doch dieſe Begierd und guten Willen deines demuͤthigen Dieners/ oder Dienerin zu deiner Ehren und Wohlgefal- len an. Dieſem nach kanſtu Geiſtlicher - Weiß commu- niciren auff dieſe oder dergleichen Art. O mein liebſter JEſu/ ich ſage dir unendlichen Danck/ und wuͤnſche von Hertzen/ daß dir alle deine Außerwaͤhlte/ neben andern ihren Lob- Spruͤchen/ auch abſonderlichen unendlichen Danck ſagten fuͤr deine ſo groſ- ſe Wohlthat/ daß du dich wuͤrdigeſt verborgen zu ſeyn im Allerheiligſten Sa- erament/ und daß du ſo groſſer und maͤchtiger GOtt uns armſeelige Men- ſchen zu dir einladeſt/ und ſo gar auch noͤthigeſt/ daß wir Dich als das eintzige Heyl unſerer Seelen in unſer Hertz auffnehmen. Jch geſtehe gern/ mein Heyland/ daß ich ſehr groͤblich geſuͤndiget hab; es iſt mir aber von Grund meiner Seelen leyd/ und das derhalben allein/ weilen du/ mein Gott und Herr/ dadurch beleydiget biſt: Ach haͤtte ich doch niemahl ge- ſuͤndiget! ich verſpreche dir aber/ mein JCſu/ ſo viel mir deine Gnad zu Huͤlff wird kommen/ daß ich alle Suͤnden beſſern will. O wie gern wolte ich dich/ mein Erloͤſer und eintziges hoͤchſtes und liebſtes Gut anjetzo unter mein Dach nehmen! wie gern wolte ich dich heut dieſen Tag beher- bergen; ich weiß aber/ daß hierzu eine Engliſche Reinigkeit gehoͤre: ich wuͤnſchte mir ſelbige wohl/ wann wuͤnſchen Platz hat; wolte auch wohl gern haben ein ſo reines und Jungfraͤuliches Hertz/ wie deine gebenedeyte Mut- ter gehabt/ und aller Heiligen Verdienſten und gute Werck zu deiner hoͤch- ſter Ehren/ und meiner beſſern Diſpoſition. Nun aber hab ich von dieſem allem nichts; und derhalben darff ich zu dir nicht kommen. Nimm an/ mein X x x 3

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Zitationshilfe: Santa Clara, Abraham a: Grammatica Religiosa, Oder Geistliche Tugend-Schul. Köln, 1699, S. 533. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/santaclara_grammatica_1699/561>, abgerufen am 21.12.2024.