Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch] die schöne Creuztragung in der Kälbergaßen zu Seine Werke. Amsterdam/ bey dem Kunstliebenden Herrn Johann de Bruyn/ ausweiset/ neben einer Bauren-Kirchweyh/ worinnen er unterschiedliche Pferde/ Wägen/ Häuser/ Bäume/ Gewehr/ und andere Artigkeiten angebracht. Mehr ist zu Frankfurt von seiner Hand die Historie/ wie Christus den Blinden am Weg sehend macht/ und andere fast[Spaltenumbruch] unzahlbare Landschaften/ dern sehr viel durch Nicola de Breun in Kupfer gebracht worden/ damit er dieses Meisters Kunst verewigen möchte/ und zwar ware deßen Geist (der ihme neben der Mahlerey/ auch das Kupferstechen und Glasmahlen/ ohne fernere Handleitung/ angegeben) eines solchen unsterblichen Lobs auch wol würdig. Innhalt.Antorf ist glückseliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf: Sein Lehrmeister: Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienst: Von dar nach Rom: Seine Werke zu Rom: Komt wieder zuruck in Niderland/ und daselbst in großes Ansehen: Seine Werke: Besucht die Künstlere in Holland: Sein Urtheil über die Holländische Mahlere: Seine Art/ die Discipel zu unterrichten: Seine Erfindung reich zu werden: Abraham Janson neidet sein Glück an: Komt als ein Königlicher Gesandter in Engelland/ und wegen vertraute Staats Geschäfte in Ungelegenheit: Samlet einen großen Schatz von Kunststucken: Seine Werke in Ober-Teutschland: Seine Leichbegängniß. C X X V I I. Philipp Uffenbach/ Mahler von Frankfurt: Seine Arbeit. C X X V I I I. Adam Elzheimer/ Mahler von Frankfurt: Komt nach Rom: Begibt sich auf die kleine Werke/ und mahlet die Reis des jungen Tobias: Eine Latona/ und andere seine Werke: Seine Nacht-Stücke: Sein Werk zu Frankfurt/ die Vergnügung: Die Flucht Christi in Egypten: Unterscheid der Kupferstecher- und Mahl-Kunst: Seine Tiefsinnigkeit/ und Lebenswandel. CXXIX. Jacob Ernst Thoman/ von Hagelstein: Ist ein köstlicher Landschaft Mahler: wird Käyserlicher Kriegs Commissarius und Proviant-Meister. Antorf ist glückseeliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere.ES ist Welt-kündig/ daß schon von hundert Jahren her/ und darüber/ die berühmte Niderländische Stadt Antorf/ vor allen andern der Welt/ in Erziehung und Herfürbringung der Kunst-reichen Geister/ in der Edlen Mahl-Kunst der Ruhm/ Lob und Preiß gehabt/ daß sich auch Rom selbst ihr nicht dörfen entgegen setzen/ weil fast alle/ die daselbst gemahlt und Lob-würdige Werk hinterlaßen/ fremd/ und entweder von Urbino/ Florenz/ Venedig/ oder meistentheils von Bolognen waren. Also daß Antorf sich dißfals billich herfür thun/ und vor andere glückselig schätzen kan. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von AntorfUNter andern nun der aus ihr entsproßenen/ ist auch Peter Paul Rubens/ der fürtreffliche Künstler/ so alda Anno 1577. den 28. Junii, von fürnehmen Eltern gebohren worden. Nachdem er dann zu allen der Jugend nöthigen Exercitien angehalten worden/ ließ er in den Studien alsobald ein sonderbares Ingenium, Witz und Verstand verspüren/ also daß seine Lehrmeister ihn zu einer Advocatur auf künftige Zeit tauglich geschätzet/ nicht ohne große Freude seiner Eltern; weil aber[Spaltenumbruch] benebens in ihme immerzu eine Begierde zu der edlen Mahlkunst glimmete/ vermittelst welcher er unterschiedliche herrliche Zeichnungen zuwegen gebracht/ hat er durch solches seine Eltern dahin bewogen/ Seine Lehrmeistere. daß sie ihn dieselbe zu erlernen/ bey Tobias Ver Hoch/ damals ermeldter Stadt berühmten Künstler/ aufgedinget/ nach diesem ersten Anfang auch zu Octavio von Veen gethan/ da er sich alsbald in den ersten Jahren dergestalt berühmt gemacht/ daß männiglich sich seines schönen Geists verwundert/ weil er mit Geschwindigkeit alle nöhtige Reglen ergriffen/ und vermittelst seines überflüßigen Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienste. Geists seinen guten Ruff so weit befördert/ daß ihn Erz-Herzog Albertus aus Oesterreich/ damalen allergnädigster Lands-Fürst/ in Dienst genommen/ und für sich mannigfältige Geist-reiche Werke machen laßen/ auch hernach zu dem Herzogen von Mantua in Italien gesandt/ um alda in deßelben Pallast die allerfürtrefflichste Gemälde und Statuen (dergleichen in Europa selbiger Zeiten nicht anzutreffen) zu sehen/ und nach selbigen sich zu perfectioniren/ wie er dann solche auch sich trefflich zu Nutzen gemacht/ und alle seine Studien darnach gerichtet/ sonderlich aber nach der Venediger Manier/ so ihme am meisten beliebt. Hierauf hat er sich nach Rom gemacht/ und [Spaltenumbruch] die schöne Creuztragung in der Kälbergaßen zu Seine Werke. Amsterdam/ bey dem Kunstliebenden Herrn Johann de Bruyn/ ausweiset/ neben einer Bauren-Kirchweyh/ worinnen er unterschiedliche Pferde/ Wägen/ Häuser/ Bäume/ Gewehr/ und andere Artigkeiten angebracht. Mehr ist zu Frankfurt von seiner Hand die Historie/ wie Christus den Blinden am Weg sehend macht/ und andere fast[Spaltenumbruch] unzahlbare Landschaften/ dern sehr viel durch Nicola de Breun in Kupfer gebracht worden/ damit er dieses Meisters Kunst verewigen möchte/ und zwar ware deßen Geist (der ihme neben der Mahlerey/ auch das Kupferstechen und Glasmahlen/ ohne fernere Handleitung/ angegeben) eines solchen unsterblichen Lobs auch wol würdig. Innhalt.Antorf ist glückseliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf: Sein Lehrmeister: Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienst: Von dar nach Rom: Seine Werke zu Rom: Komt wieder zuruck in Niderland/ und daselbst in großes Ansehen: Seine Werke: Besucht die Künstlere in Holland: Sein Urtheil über die Holländische Mahlere: Seine Art/ die Discipel zu unterrichten: Seine Erfindung reich zu werden: Abraham Janson neidet sein Glück an: Komt als ein Königlicher Gesandter in Engelland/ und wegen vertraute Staats Geschäfte in Ungelegenheit: Samlet einen großen Schatz von Kunststucken: Seine Werke in Ober-Teutschland: Seine Leichbegängniß. C X X V I I. Philipp Uffenbach/ Mahler von Frankfurt: Seine Arbeit. C X X V I I I. Adam Elzheimer/ Mahler von Frankfurt: Komt nach Rom: Begibt sich auf die kleine Werke/ und mahlet die Reis des jungen Tobias: Eine Latona/ und andere seine Werke: Seine Nacht-Stücke: Sein Werk zu Frankfurt/ die Vergnügung: Die Flucht Christi in Egypten: Unterscheid der Kupferstecher- und Mahl-Kunst: Seine Tiefsinnigkeit/ und Lebenswandel. CXXIX. Jacob Ernst Thoman/ von Hagelstein: Ist ein köstlicher Landschaft Mahler: wird Käyserlicher Kriegs Commissarius und Proviant-Meister. Antorf ist glückseeliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere.ES ist Welt-kündig/ daß schon von hundert Jahren her/ und darüber/ die berühmte Niderländische Stadt Antorf/ vor allen andern der Welt/ in Erziehung und Herfürbringung der Kunst-reichen Geister/ in der Edlen Mahl-Kunst der Ruhm/ Lob und Preiß gehabt/ daß sich auch Rom selbst ihr nicht dörfen entgegen setzen/ weil fast alle/ die daselbst gemahlt und Lob-würdige Werk hinterlaßen/ fremd/ und entweder von Urbino/ Florenz/ Venedig/ oder meistentheils von Bolognen waren. Also daß Antorf sich dißfals billich herfür thun/ und vor andere glückselig schätzen kan. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von AntorfUNter andern nun der aus ihr entsproßenen/ ist auch Peter Paul Rubens/ der fürtreffliche Künstler/ so alda Anno 1577. den 28. Junii, von fürnehmen Eltern gebohren worden. Nachdem er dann zu allen der Jugend nöthigen Exercitien angehalten worden/ ließ er in den Studien alsobald ein sonderbares Ingenium, Witz und Verstand verspüren/ also daß seine Lehrmeister ihn zu einer Advocatur auf künftige Zeit tauglich geschätzet/ nicht ohne große Freude seiner Eltern; weil aber[Spaltenumbruch] benebens in ihme immerzu eine Begierde zu der edlen Mahlkunst glimmete/ vermittelst welcher er unterschiedliche herrliche Zeichnungen zuwegen gebracht/ hat er durch solches seine Eltern dahin bewogen/ Seine Lehrmeistere. daß sie ihn dieselbe zu erlernen/ bey Tobias Ver Hoch/ damals ermeldter Stadt berühmten Künstler/ aufgedinget/ nach diesem ersten Anfang auch zu Octavio von Veen gethan/ da er sich alsbald in den ersten Jahren dergestalt berühmt gemacht/ daß männiglich sich seines schönen Geists verwundert/ weil er mit Geschwindigkeit alle nöhtige Reglen ergriffen/ und vermittelst seines überflüßigen Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienste. Geists seinen guten Ruff so weit befördert/ daß ihn Erz-Herzog Albertus aus Oesterreich/ damalen allergnädigster Lands-Fürst/ in Dienst genommen/ und für sich mannigfältige Geist-reiche Werke machen laßen/ auch hernach zu dem Herzogen von Mantua in Italien gesandt/ um alda in deßelben Pallast die allerfürtrefflichste Gemälde und Statuen (dergleichen in Europa selbiger Zeiten nicht anzutreffen) zu sehen/ und nach selbigen sich zu perfectioniren/ wie er dann solche auch sich trefflich zu Nutzen gemacht/ und alle seine Studien darnach gerichtet/ sonderlich aber nach der Venediger Manier/ so ihme am meisten beliebt. Hierauf hat er sich nach Rom gemacht/ und <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <p xml:id="p512.4"><pb facs="#f0096" xml:id="pb-513" n="[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 290]"/><cb/> die schöne Creuztragung in der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1611">Kälbergaßen</placeName> zu <note place="right">Seine Werke.</note> <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-13 http://www.geonames.org/2759794/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7006952">Amsterdam</placeName>/ bey dem Kunstliebenden Herrn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4136">Johann de Bruyn</persName>/ ausweiset/ neben einer Bauren-Kirchweyh/ worinnen er unterschiedliche Pferde/ Wägen/ Häuser/ Bäume/ Gewehr/ und andere Artigkeiten angebracht. Mehr ist zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7005293">Frankfurt</placeName> von seiner Hand die Historie/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christus</persName> den Blinden am Weg sehend macht/ und andere fast<cb/> unzahlbare Landschaften/ dern sehr viel durch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2331 http://d-nb.info/gnd/10006096X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500013601 http://viaf.org/viaf/19953479"><hi rendition="#aq">Nicola de Breun</hi></persName> in Kupfer gebracht worden/ damit er dieses Meisters Kunst verewigen möchte/ und zwar ware deßen Geist (der ihme neben der Mahlerey/ auch das Kupferstechen und Glasmahlen/ ohne fernere Handleitung/ angegeben) eines solchen unsterblichen Lobs auch wol würdig.</p> </div> <div> <head xml:id="h513.1">Das <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Capitel.<lb/><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Paul Rubens</persName>/ und noch drey<lb/> andere Mahlere.</head><lb/> <argument> <head xml:id="h513.2">Innhalt.</head><lb/> <p xml:id="p513.2"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName> ist glückseliger dann <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>/ in Aufziehung der Mahlere. <hi rendition="#aq">CXXVI</hi>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Paul Rubens</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName>: Sein Lehrmeister: Komt zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2302 http://d-nb.info/gnd/11864436X http://viaf.org/viaf/32789913">Erz-Herzog Alberto</persName> in Dienst: Von dar nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>: Seine Werke zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>: Komt wieder zuruck in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-127 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7016845">Niderland</placeName>/ und daselbst in großes Ansehen: Seine Werke: Besucht die Künstlere in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-126 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1003759">Holland</placeName>: Sein Urtheil über die Holländische Mahlere: Seine Art/ die Discipel zu unterrichten: Seine Erfindung reich zu werden: <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2338 http://d-nb.info/gnd/122723856 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500033089 http://viaf.org/viaf/95885342">Abraham Janson</persName> neidet sein Glück an: Komt als ein Königlicher Gesandter in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-355 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7002445">Engelland</placeName>/ und wegen vertraute Staats Geschäfte in Ungelegenheit: Samlet einen großen Schatz von Kunststucken: Seine Werke in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-924">Ober-Teutschland</placeName>: Seine Leichbegängniß. <hi rendition="#aq">C X X V I I</hi>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-62 http://d-nb.info/gnd/128351314 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500031249 http://viaf.org/viaf/62597504">Philipp Uffenbach</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7005293">Frankfurt</placeName>: Seine Arbeit. <hi rendition="#aq">C X X V I I I</hi>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-63 http://d-nb.info/gnd/118810936 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500115443 http://viaf.org/viaf/32114360">Adam Elzheimer</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7005293">Frankfurt</placeName>: Komt nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>: Begibt sich auf die kleine Werke/ und mahlet <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-340">die Reis des jungen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-808 http://d-nb.info/gnd/118623028 http://viaf.org/viaf/63084415">Tobias</persName></name>: <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-415">Eine <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-906">Latona</persName></name>/ und andere seine Werke: Seine Nacht-Stücke: Sein Werk zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-9 http://www.geonames.org/2925533/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7005293">Frankfurt</placeName>/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-423">die Vergnügung</name>: <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-433">Die Flucht <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7014986">Egypten</placeName></name>: Unterscheid der Kupferstecher- und Mahl-Kunst: Seine Tiefsinnigkeit/ und Lebenswandel. <hi rendition="#aq">CXXIX</hi>. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-167 http://d-nb.info/gnd/129254975 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500021448 http://viaf.org/viaf/3547412">Jacob Ernst Thoman/ von Hagelstein</persName>: Ist ein köstlicher Landschaft Mahler: wird Käyserlicher Kriegs <hi rendition="#aq">Commissarius</hi> und Proviant-Meister.</p> </argument> <cb/> <p xml:id="p513.3"><note place="right"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName> ist glückseeliger dann <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>/ in Aufziehung der Mahlere.</note><hi rendition="#in">E</hi>S ist Welt-kündig/ daß schon von hundert Jahren her/ und darüber/ die berühmte Niderländische Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName>/ vor allen andern der Welt/ in Erziehung und Herfürbringung der Kunst-reichen Geister/ in der Edlen Mahl-Kunst der Ruhm/ Lob und Preiß gehabt/ daß sich auch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> selbst ihr nicht dörfen entgegen setzen/ weil fast alle/ die daselbst gemahlt und Lob-würdige Werk hinterlaßen/ fremd/ und entweder von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-80 http://www.geonames.org/3165035/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7003994">Urbino</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000457">Florenz</placeName>/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7018159">Venedig</placeName>/ oder meistentheils von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004847"><hi rendition="#aq">Bolognen</hi></placeName> waren. Also daß <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName> sich dißfals billich herfür thun/ und vor andere glückselig schätzen kan.</p> <p xml:id="p513.1"><note place="right"><hi rendition="#aq">CXXVI.</hi><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Paul Rubens</persName>/ Mahler von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-66 http://www.geonames.org/2803138/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7007856">Antorf</placeName></note>UNter andern nun der aus ihr entsproßenen/ ist auch <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-61 http://d-nb.info/gnd/11860354X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500002921 http://viaf.org/viaf/56647196">Peter Paul Rubens</persName>/ der fürtreffliche Künstler/ so alda <date when="1577">Anno 1577.</date> den 28. <hi rendition="#aq">Junii,</hi> von fürnehmen Eltern gebohren worden. Nachdem er dann zu allen der Jugend nöthigen <hi rendition="#aq">Exerciti</hi>en angehalten worden/ ließ er in den <hi rendition="#aq">Studi</hi>en alsobald ein sonderbares <hi rendition="#aq">Ingenium,</hi> Witz und Verstand verspüren/ also daß seine Lehrmeister ihn zu einer <hi rendition="#aq">Advocatur</hi> auf künftige Zeit tauglich geschätzet/ nicht ohne große Freude seiner Eltern; weil aber<cb/> benebens in ihme immerzu eine Begierde zu der edlen Mahlkunst glimmete/ vermittelst welcher er unterschiedliche herrliche Zeichnungen zuwegen gebracht/ hat er durch solches seine Eltern dahin bewogen/ <note place="right">Seine Lehrmeistere.</note> daß sie ihn dieselbe zu erlernen/ bey <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2170 http://d-nb.info/gnd/137354258 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500003815 http://viaf.org/viaf/95703763">Tobias Ver Hoch</persName>/ damals ermeldter Stadt berühmten Künstler/ aufgedinget/ nach diesem ersten Anfang auch zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2168 http://d-nb.info/gnd/118767461 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500005170 http://viaf.org/viaf/61657203"><hi rendition="#aq">Octavio</hi> von Veen</persName> gethan/ da er sich alsbald in den ersten Jahren dergestalt berühmt gemacht/ daß männiglich sich seines schönen Geists verwundert/ weil er mit Geschwindigkeit alle nöhtige Reglen ergriffen/ und vermittelst seines überflüßigen <note place="right">Komt zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2302 http://d-nb.info/gnd/11864436X http://viaf.org/viaf/32789913">Erz-Herzog Alberto</persName> in Dienste.</note> Geists seinen guten Ruff so weit befördert/ daß ihn <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2302 http://d-nb.info/gnd/11864436X http://viaf.org/viaf/32789913">Erz-Herzog Albertus</persName> aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-542 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000062">Oesterreich</placeName>/ damalen allergnädigster Lands-Fürst/ in Dienst genommen/ und für sich mannigfältige Geist-reiche Werke machen laßen/ auch hernach zu dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2341 http://d-nb.info/gnd/118768522 http://viaf.org/viaf/5726855">Herzogen von Mantua</persName> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000080">Italien</placeName> gesandt/ um alda in deßelben <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-939 http://www.geonames.org/8394373/">Pallast</placeName> die allerfürtrefflichste Gemälde und <hi rendition="#aq">Statu</hi>en (dergleichen in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-763 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=1000003"><hi rendition="#aq">Europa</hi></placeName> selbiger Zeiten nicht anzutreffen) zu sehen/ und nach selbigen sich zu <hi rendition="#aq">perfectioni</hi>ren/ wie er dann solche auch sich trefflich zu Nutzen gemacht/ und alle seine <hi rendition="#aq">Studi</hi>en darnach gerichtet/ sonderlich aber nach der Venediger Manier/ so ihme am meisten beliebt.</p> <p xml:id="p513.4">Hierauf hat er sich nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName> gemacht/ und </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 290]/0096]
die schöne Creuztragung in der Kälbergaßen zu Amsterdam/ bey dem Kunstliebenden Herrn Johann de Bruyn/ ausweiset/ neben einer Bauren-Kirchweyh/ worinnen er unterschiedliche Pferde/ Wägen/ Häuser/ Bäume/ Gewehr/ und andere Artigkeiten angebracht. Mehr ist zu Frankfurt von seiner Hand die Historie/ wie Christus den Blinden am Weg sehend macht/ und andere fast
unzahlbare Landschaften/ dern sehr viel durch Nicola de Breun in Kupfer gebracht worden/ damit er dieses Meisters Kunst verewigen möchte/ und zwar ware deßen Geist (der ihme neben der Mahlerey/ auch das Kupferstechen und Glasmahlen/ ohne fernere Handleitung/ angegeben) eines solchen unsterblichen Lobs auch wol würdig.
Seine Werke. Das XVI. Capitel.
Peter Paul Rubens/ und noch drey
andere Mahlere.
Innhalt.
Antorf ist glückseliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf: Sein Lehrmeister: Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienst: Von dar nach Rom: Seine Werke zu Rom: Komt wieder zuruck in Niderland/ und daselbst in großes Ansehen: Seine Werke: Besucht die Künstlere in Holland: Sein Urtheil über die Holländische Mahlere: Seine Art/ die Discipel zu unterrichten: Seine Erfindung reich zu werden: Abraham Janson neidet sein Glück an: Komt als ein Königlicher Gesandter in Engelland/ und wegen vertraute Staats Geschäfte in Ungelegenheit: Samlet einen großen Schatz von Kunststucken: Seine Werke in Ober-Teutschland: Seine Leichbegängniß. C X X V I I. Philipp Uffenbach/ Mahler von Frankfurt: Seine Arbeit. C X X V I I I. Adam Elzheimer/ Mahler von Frankfurt: Komt nach Rom: Begibt sich auf die kleine Werke/ und mahlet die Reis des jungen Tobias: Eine Latona/ und andere seine Werke: Seine Nacht-Stücke: Sein Werk zu Frankfurt/ die Vergnügung: Die Flucht Christi in Egypten: Unterscheid der Kupferstecher- und Mahl-Kunst: Seine Tiefsinnigkeit/ und Lebenswandel. CXXIX. Jacob Ernst Thoman/ von Hagelstein: Ist ein köstlicher Landschaft Mahler: wird Käyserlicher Kriegs Commissarius und Proviant-Meister.
ES ist Welt-kündig/ daß schon von hundert Jahren her/ und darüber/ die berühmte Niderländische Stadt Antorf/ vor allen andern der Welt/ in Erziehung und Herfürbringung der Kunst-reichen Geister/ in der Edlen Mahl-Kunst der Ruhm/ Lob und Preiß gehabt/ daß sich auch Rom selbst ihr nicht dörfen entgegen setzen/ weil fast alle/ die daselbst gemahlt und Lob-würdige Werk hinterlaßen/ fremd/ und entweder von Urbino/ Florenz/ Venedig/ oder meistentheils von Bolognen waren. Also daß Antorf sich dißfals billich herfür thun/ und vor andere glückselig schätzen kan.
Antorf ist glückseeliger dann Rom/ in Aufziehung der Mahlere. UNter andern nun der aus ihr entsproßenen/ ist auch Peter Paul Rubens/ der fürtreffliche Künstler/ so alda Anno 1577. den 28. Junii, von fürnehmen Eltern gebohren worden. Nachdem er dann zu allen der Jugend nöthigen Exercitien angehalten worden/ ließ er in den Studien alsobald ein sonderbares Ingenium, Witz und Verstand verspüren/ also daß seine Lehrmeister ihn zu einer Advocatur auf künftige Zeit tauglich geschätzet/ nicht ohne große Freude seiner Eltern; weil aber
benebens in ihme immerzu eine Begierde zu der edlen Mahlkunst glimmete/ vermittelst welcher er unterschiedliche herrliche Zeichnungen zuwegen gebracht/ hat er durch solches seine Eltern dahin bewogen/ daß sie ihn dieselbe zu erlernen/ bey Tobias Ver Hoch/ damals ermeldter Stadt berühmten Künstler/ aufgedinget/ nach diesem ersten Anfang auch zu Octavio von Veen gethan/ da er sich alsbald in den ersten Jahren dergestalt berühmt gemacht/ daß männiglich sich seines schönen Geists verwundert/ weil er mit Geschwindigkeit alle nöhtige Reglen ergriffen/ und vermittelst seines überflüßigen Geists seinen guten Ruff so weit befördert/ daß ihn Erz-Herzog Albertus aus Oesterreich/ damalen allergnädigster Lands-Fürst/ in Dienst genommen/ und für sich mannigfältige Geist-reiche Werke machen laßen/ auch hernach zu dem Herzogen von Mantua in Italien gesandt/ um alda in deßelben Pallast die allerfürtrefflichste Gemälde und Statuen (dergleichen in Europa selbiger Zeiten nicht anzutreffen) zu sehen/ und nach selbigen sich zu perfectioniren/ wie er dann solche auch sich trefflich zu Nutzen gemacht/ und alle seine Studien darnach gerichtet/ sonderlich aber nach der Venediger Manier/ so ihme am meisten beliebt.
CXXVI. Peter Paul Rubens/ Mahler von Antorf
Seine Lehrmeistere.
Komt zu Erz-Herzog Alberto in Dienste. Hierauf hat er sich nach Rom gemacht/ und
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-05-21T09:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |