Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,3. Nürnberg, 1675.Innhalt.CXI. Johann von Ach/ Mahler von Cölln: Komt in Italien nach Venedig/ Rom und Florenz; hernach auf Mönchen und an Käyserlichen Hof: Ein Epigramma. CXII. Joseph Hainz von Bern/ Mahler: Komt nach Rom: Seine Werke/ das Bad Dianae/ und anderer. CXIII. Peter de Witt/ Mahler von Brugg. CXIV. Matthaeus Brill/ Mahler von Antorf. CXV. Paulus Brill/ Mahler von Antorf: Legt sich auf die Landschaften. CXVI. Cornelius Cornelisz/ Mahler von Harlem: Seine Werke: Eine Corporalschaft Soldaten; Eine Charitas: Die Sündflut und andere: Begibt sich auf die Nachtstück: Seine Lehrlinge. CXVII. Jacob de Geyn/ Mahler von Antorf. Sein Sohn begibt sich auf die Miniatur-Arbeit/ und auf das Kupferstechen. CXVIII. Adam von Ort/ Mahler von Antorf. CXIX. OCTAVIUS von Veen/ aus Leyden/ Mahler von Antorf: Seine fürnehmste Werke. CXX. Johann Rotenhammer/ Mahler von Mönchen: Seine Werke/ zu Augstburg: Sein Lebenswandel. CXXI. Joachim Utenwal/ Mahler von Utrecht. CXXII. Tobias Ver Haech/ Landschaftmahler. CXXIII. Peter Cornelisz von Ryk/ Mahler von Delft: Sein Werk. CXXIV. Franciscus Badens/ Mahler von Antorf. CXXV. David Vinkebom/ Mahler von Mecheln; Seine Werke. CXI. Johann von Aken Mahler von Cölln.CÖlln am Rhein hat den Johann von Ach Anno 1556. zur Welt gebracht/ hatte fromme ehrliche Eltern/ und war sein Vatter ein gar ernsthafter Mann aus der Stadt Aken bürtig/ dahero er auch seiner Geburts-Stadt Namen seinem Sohn gegeben/ und für einen Zunahmen hinterlassen; nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten Sprangers sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. Jahr alt/ ist er nach Venedig in Italien gereist/ in Willens/ Komt in Italien nach Venedig/ bey einem Niderländischen Mahler/ Gaspar Rems genant/ die Kunst zu ergreiffen: Selbiger aber/ an statt daß er ihn hätte Kunst halben sollen auf die Prob setzen/ oder in etwas unterweisen/ befragte er ihn allein/ woher er wäre/ und als er von Cölen geantwortet/ hat er ihn gleich verachtet/ und einen Muf benamet/ weil die Cölner/ seinem Vorgeben nach/ wenig Wißenschaften erlerneten/ stelte ihn derenthalben zu einem schlechten Italiänischen Mahler/ mit Namen Morett/ der denen reisenden Gesellen Arbeit zu geben/ und mit ihren Gemälden zu handlen pflegte. Da muste er nun etliche Stuck copiren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter Caspar Rems sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen. Rom Von dannen zoge er nach Rom/ und mahlte für die Jesuiten eine Christnacht mit denen heiligen[Spaltenumbruch] Englen sehr Inventiv, so in dero Kirchen nächst dem Capitolio stehet; Auch sich selbst hat er also gecontrafätet/ als ob er hinter einer Lautenspielerin Madona Venusta benamt/ ein Glas Weins hielte/ diß war so gemacht/ daß die Kunst-verständige sprachen/ sie hätten weder von ihm/ noch von andern/ jemalen etwas bäßers gesehen; Ferner begab und Florenzer sich nach Florenz/ woselbst er neben andern grossen Herren und Frauen den Durchleuchtigen Herzogen Franciscus gecontrafätet. Bey seiner Zurückkunft nach Venedig/ mahlte er die Verspottung Christi/ worbey er Christum fast ganz nackend/ doch überaus künstlich beygebracht/ ingleichem auch eine wunder-schöne Danae, in Lebens-Größe/ mit einem Marien-Bild und S. Catharina, so Raphael Sadler in Kupfer gestochen/ und ist ein sehr artliches feines Stuck. Als er aber wieder zu Cölen angelangt/ wurde er von Otto Heinrich/ Grafen von Schwarzenburg Hofmeister/ des Hernachauf Mönchen/ Durchleuchtigster Herzogs in Bäyren/ nach Mönchen beruffen/ um in seine Begräbniß-Capelle ein Epitaphium zu machen/ so noch auf der Franciscaner Freithof allda zu sehen/ und ein Blat mit Bildern mehr als halb Lebens-Größe ist/ vorbildend die Geschicht/ wie S. Helena das Creutz erfindet/ wordurch er bey dem Herzog und der Herzogin sich so berühmt gemacht/ daß er selbige samt den Prinzen und Prinzeßinnen contrafäten muste/ wofür er/ neben reicher Bezahlung/ eine güldene Ketten erhalten. und an Käyserlichen Hof Aus Bayer-Land nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf Prag/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den Käyser eine Venus und Adonis, so dem Käyser/ seiner neuen und guten Colorirung willen/ sehr wol gefielen. Jedoch/ gewißer Ursachen halben/ zoge er bald wieder nach Mönchen/ und von Innhalt.CXI. Johann von Ach/ Mahler von Cölln: Komt in Italien nach Venedig/ Rom und Florenz; hernach auf Mönchen und an Käyserlichen Hof: Ein Epigramma. CXII. Joseph Hainz von Bern/ Mahler: Komt nach Rom: Seine Werke/ das Bad Dianae/ und anderer. CXIII. Peter de Witt/ Mahler von Brugg. CXIV. Matthaeus Brill/ Mahler von Antorf. CXV. Paulus Brill/ Mahler von Antorf: Legt sich auf die Landschaften. CXVI. Cornelius Cornelisz/ Mahler von Harlem: Seine Werke: Eine Corporalschaft Soldaten; Eine Charitas: Die Sündflut und andere: Begibt sich auf die Nachtstück: Seine Lehrlinge. CXVII. Jacob de Geyn/ Mahler von Antorf. Sein Sohn begibt sich auf die Miniatur-Arbeit/ und auf das Kupferstechen. CXVIII. Adam von Ort/ Mahler von Antorf. CXIX. OCTAVIUS von Veen/ aus Leyden/ Mahler von Antorf: Seine fürnehmste Werke. CXX. Johann Rotenhammer/ Mahler von Mönchen: Seine Werke/ zu Augstburg: Sein Lebenswandel. CXXI. Joachim Utenwal/ Mahler von Utrecht. CXXII. Tobias Ver Haech/ Landschaftmahler. CXXIII. Peter Cornelisz von Ryk/ Mahler von Delft: Sein Werk. CXXIV. Franciscus Badens/ Mahler von Antorf. CXXV. David Vinkebom/ Mahler von Mecheln; Seine Werke. CXI. Johann von Aken Mahler von Cölln.CÖlln am Rhein hat den Johann von Ach Anno 1556. zur Welt gebracht/ hatte fromme ehrliche Eltern/ und war sein Vatter ein gar ernsthafter Mann aus der Stadt Aken bürtig/ dahero er auch seiner Geburts-Stadt Namen seinem Sohn gegeben/ und für einen Zunahmen hinterlassen; nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten Sprangers sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. Jahr alt/ ist er nach Venedig in Italien gereist/ in Willens/ Komt in Italien nach Venedig/ bey einem Niderländischen Mahler/ Gaspar Rems genant/ die Kunst zu ergreiffen: Selbiger aber/ an statt daß er ihn hätte Kunst halben sollen auf die Prob setzen/ oder in etwas unterweisen/ befragte er ihn allein/ woher er wäre/ und als er von Cölen geantwortet/ hat er ihn gleich verachtet/ und einen Muf benamet/ weil die Cölner/ seinem Vorgeben nach/ wenig Wißenschaften erlerneten/ stelte ihn derenthalben zu einem schlechten Italiänischen Mahler/ mit Namen Morett/ der denen reisenden Gesellen Arbeit zu geben/ und mit ihren Gemälden zu handlen pflegte. Da muste er nun etliche Stuck copiren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter Caspar Rems sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen. Rom Von dannen zoge er nach Rom/ und mahlte für die Jesuiten eine Christnacht mit denen heiligen[Spaltenumbruch] Englen sehr Inventiv, so in dero Kirchen nächst dem Capitolio stehet; Auch sich selbst hat er also gecontrafätet/ als ob er hinter einer Lautenspielerin Madona Venusta benamt/ ein Glas Weins hielte/ diß war so gemacht/ daß die Kunst-verständige sprachen/ sie hätten weder von ihm/ noch von andern/ jemalen etwas bäßers gesehen; Ferner begab und Florenzer sich nach Florenz/ woselbst er neben andern grossen Herren und Frauen den Durchleuchtigen Herzogen Franciscus gecontrafätet. Bey seiner Zurückkunft nach Venedig/ mahlte er die Verspottung Christi/ worbey er Christum fast ganz nackend/ doch überaus künstlich beygebracht/ ingleichem auch eine wunder-schöne Danae, in Lebens-Größe/ mit einem Marien-Bild und S. Catharina, so Raphael Sadler in Kupfer gestochen/ und ist ein sehr artliches feines Stuck. Als er aber wieder zu Cölen angelangt/ wurde er von Otto Heinrich/ Grafen von Schwarzenburg Hofmeister/ des Hernachauf Mönchen/ Durchleuchtigster Herzogs in Bäyren/ nach Mönchen beruffen/ um in seine Begräbniß-Capelle ein Epitaphium zu machen/ so noch auf der Franciscaner Freithof allda zu sehen/ und ein Blat mit Bildern mehr als halb Lebens-Größe ist/ vorbildend die Geschicht/ wie S. Helena das Creutz erfindet/ wordurch er bey dem Herzog und der Herzogin sich so berühmt gemacht/ daß er selbige samt den Prinzen und Prinzeßinnen contrafäten muste/ wofür er/ neben reicher Bezahlung/ eine güldene Ketten erhalten. und an Käyserlichen Hof Aus Bayer-Land nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf Prag/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den Käyser eine Venus und Adonis, so dem Käyser/ seiner neuen und guten Colorirung willen/ sehr wol gefielen. 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nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1845 http://d-nb.info/gnd/118826085 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500018180 http://viaf.org/viaf/74650107">Sprangers</persName> sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. 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Da muste er nun etliche Stuck <hi rendition="#aq">copi</hi>ren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2174 http://d-nb.info/gnd/130294527 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500012754 http://viaf.org/viaf/6036118"><hi rendition="#aq">Caspar Rems</hi></persName> sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen.</p> <p><note place="right"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName></note> Von dannen zoge er nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>/ und mahlte für die Jesuiten <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2825">eine Christnacht</name> mit denen heiligen<cb/> Englen sehr <hi rendition="#aq">Inventiv,</hi> so in dero <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1772">Kirchen</placeName> nächst dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-191 http://www.geonames.org/3180706/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7006963"><hi rendition="#aq">Capitolio</hi></placeName> stehet; <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2862">Auch sich selbst hat er also gecontrafätet/ als ob er hinter einer Lautenspielerin <hi rendition="#aq">Madona Venusta</hi> benamt/ ein Glas Weins hielte</name>/ diß war so gemacht/ daß die Kunst-verständige sprachen/ sie hätten weder von ihm/ noch von andern/ jemalen etwas bäßers gesehen; Ferner begab <note place="right">und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000457">Florenz</placeName></note>er sich nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000457">Florenz</placeName>/ woselbst er neben andern grossen Herren und Frauen <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2854">den Durchleuchtigen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2175 http://d-nb.info/gnd/118692941 http://viaf.org/viaf/44408372">Herzogen <hi rendition="#aq">Franciscus</hi></persName> gecontrafätet</name>. Bey seiner Zurückkunft nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7018159">Venedig</placeName>/ mahlte er <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2895">die Verspottung <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christi</persName></name>/ worbey er <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-15 http://d-nb.info/gnd/118557513 http://viaf.org/viaf/73945424">Christum</persName> fast ganz nackend/ doch überaus künstlich beygebracht/ ingleichem auch <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2896">eine wunder-schöne <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-733 http://d-nb.info/gnd/11943542X http://viaf.org/viaf/2492520"><hi rendition="#aq">Danae</hi></persName>, in Lebens-Größe</name>/ mit <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2894">einem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Marien</persName>-Bild und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4317"><hi rendition="#aq">S. Catharina</hi></persName></name>, so <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-829 http://d-nb.info/gnd/118604775 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&role=&nation=&subjectid=500026660 http://viaf.org/viaf/87146814">Raphael Sadler</persName> in Kupfer gestochen/ und ist ein sehr artliches feines Stuck. Als er aber wieder zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-251 http://www.geonames.org/2886242/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004446">Cölen</placeName> angelangt/ wurde er von <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2177 http://d-nb.info/gnd/136255906 http://viaf.org/viaf/88913579">Otto Heinrich/ Grafen von Schwarzenburg</persName> Hofmeister/ des <note place="right">Hernachauf <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-234 http://www.geonames.org/2867714/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004333">Mönchen</placeName>/</note> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1655 http://d-nb.info/gnd/118771841 http://viaf.org/viaf/10090462">Durchleuchtigster Herzogs in Bäyren</persName>/ nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-234 http://www.geonames.org/2867714/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004333">Mönchen</placeName> beruffen/ um in seine <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1774">Begräbniß-Capelle</placeName> ein <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2826"><hi rendition="#aq">Epitaphium</hi></name> zu machen/ so noch auf der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1773">Franciscaner Freithof</placeName> allda zu sehen/ und ein Blat mit Bildern mehr als halb Lebens-Größe ist/ <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2826">vorbildend die Geschicht/ wie <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1701 http://d-nb.info/gnd/118710117 http://viaf.org/viaf/15564122"><hi rendition="#aq">S. Helena</hi></persName> das Creutz erfindet</name>/ wordurch er bey dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1655 http://d-nb.info/gnd/118771841 http://viaf.org/viaf/10090462">Herzog</persName> und der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4348 http://d-nb.info/gnd/118836218 http://viaf.org/viaf/72191262">Herzogin</persName> sich so berühmt gemacht/ daß er selbige samt den Prinzen und Prinzeßinnen contrafäten muste/ wofür er/ neben reicher Bezahlung/ eine güldene Ketten erhalten.</p> <p><note place="right">und an Käyserlichen Hof</note> Aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-248 http://www.geonames.org/2951839/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7003669">Bayer-Land</placeName> nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-229 http://www.geonames.org/3067696/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7006464">Prag</placeName>/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-571 http://d-nb.info/gnd/118603701 http://viaf.org/viaf/15562150">Käyser</persName> eine <name type="artificialWork" ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-2892"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-126 http://d-nb.info/gnd/11876800X http://viaf.org/viaf/30332680"><hi rendition="#aq">Venus</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-570 http://d-nb.info/gnd/118643886 http://viaf.org/viaf/25395834"><hi rendition="#aq">Adonis</hi></persName></name>, so dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-571 http://d-nb.info/gnd/118603701 http://viaf.org/viaf/15562150">Käyser</persName>/ seiner neuen und guten <hi rendition="#aq">Colori</hi>rung willen/ sehr wol gefielen. Jedoch/ gewißer Ursachen halben/ zoge er bald wieder nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-234 http://www.geonames.org/2867714/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7004333">Mönchen</placeName>/ und von </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[II, Buch 3 (niederl. u. dt. Künstler), S. 285]/0091]
Das XV. Capitel.
Johann von Ach/ und noch vierzehen
andere Künstlere.
Innhalt.
CXI. Johann von Ach/ Mahler von Cölln: Komt in Italien nach Venedig/ Rom und Florenz; hernach auf Mönchen und an Käyserlichen Hof: Ein Epigramma. CXII. Joseph Hainz von Bern/ Mahler: Komt nach Rom: Seine Werke/ das Bad Dianae/ und anderer. CXIII. Peter de Witt/ Mahler von Brugg. CXIV. Matthaeus Brill/ Mahler von Antorf. CXV. Paulus Brill/ Mahler von Antorf: Legt sich auf die Landschaften. CXVI. Cornelius Cornelisz/ Mahler von Harlem: Seine Werke: Eine Corporalschaft Soldaten; Eine Charitas: Die Sündflut und andere: Begibt sich auf die Nachtstück: Seine Lehrlinge. CXVII. Jacob de Geyn/ Mahler von Antorf. Sein Sohn begibt sich auf die Miniatur-Arbeit/ und auf das Kupferstechen. CXVIII. Adam von Ort/ Mahler von Antorf. CXIX. OCTAVIUS von Veen/ aus Leyden/ Mahler von Antorf: Seine fürnehmste Werke. CXX. Johann Rotenhammer/ Mahler von Mönchen: Seine Werke/ zu Augstburg: Sein Lebenswandel. CXXI. Joachim Utenwal/ Mahler von Utrecht. CXXII. Tobias Ver Haech/ Landschaftmahler. CXXIII. Peter Cornelisz von Ryk/ Mahler von Delft: Sein Werk. CXXIV. Franciscus Badens/ Mahler von Antorf. CXXV. David Vinkebom/ Mahler von Mecheln; Seine Werke.
CÖlln am Rhein hat den Johann von Ach Anno 1556. zur Welt gebracht/ hatte fromme ehrliche Eltern/ und war sein Vatter ein gar ernsthafter Mann aus der Stadt Aken bürtig/ dahero er auch seiner Geburts-Stadt Namen seinem Sohn gegeben/ und für einen Zunahmen hinterlassen; nachdem er nun in Schulen guten Fortgang gemacht/ zoge ihn sein Vatter zur Zeichen-Kunst/ da er gleich der Manier des vor-berühmten Sprangers sich emsig beflißen: Als er ungefehr 22. Jahr alt/ ist er nach Venedig in Italien gereist/ in Willens/ bey einem Niderländischen Mahler/ Gaspar Rems genant/ die Kunst zu ergreiffen: Selbiger aber/ an statt daß er ihn hätte Kunst halben sollen auf die Prob setzen/ oder in etwas unterweisen/ befragte er ihn allein/ woher er wäre/ und als er von Cölen geantwortet/ hat er ihn gleich verachtet/ und einen Muf benamet/ weil die Cölner/ seinem Vorgeben nach/ wenig Wißenschaften erlerneten/ stelte ihn derenthalben zu einem schlechten Italiänischen Mahler/ mit Namen Morett/ der denen reisenden Gesellen Arbeit zu geben/ und mit ihren Gemälden zu handlen pflegte. Da muste er nun etliche Stuck copiren/ so in der Kirchen hiengen/ wie auch des Meisters Angesicht/ so lachend aus einem Spiegel heraus sahe/ welches/ weil ers sehr poßirlich und Kunst-reich gemacht/ erzörnete sich vorermeldter Caspar Rems sehr über sich selbst/ indem er sich in seiner Meinung/ als ob die Teutschen nichts erlernen könten/ sehr betrogen befand/ behielte also dieses Contrafät sein Lebenlang/ und ließe es jederman mit großem Ruhm sehen.
CXI. Johann von Aken Mahler von Cölln.
Komt in Italien nach Venedig/ Von dannen zoge er nach Rom/ und mahlte für die Jesuiten eine Christnacht mit denen heiligen
Englen sehr Inventiv, so in dero Kirchen nächst dem Capitolio stehet; Auch sich selbst hat er also gecontrafätet/ als ob er hinter einer Lautenspielerin Madona Venusta benamt/ ein Glas Weins hielte/ diß war so gemacht/ daß die Kunst-verständige sprachen/ sie hätten weder von ihm/ noch von andern/ jemalen etwas bäßers gesehen; Ferner begab er sich nach Florenz/ woselbst er neben andern grossen Herren und Frauen den Durchleuchtigen Herzogen Franciscus gecontrafätet. Bey seiner Zurückkunft nach Venedig/ mahlte er die Verspottung Christi/ worbey er Christum fast ganz nackend/ doch überaus künstlich beygebracht/ ingleichem auch eine wunder-schöne Danae, in Lebens-Größe/ mit einem Marien-Bild und S. Catharina, so Raphael Sadler in Kupfer gestochen/ und ist ein sehr artliches feines Stuck. Als er aber wieder zu Cölen angelangt/ wurde er von Otto Heinrich/ Grafen von Schwarzenburg Hofmeister/ des Durchleuchtigster Herzogs in Bäyren/ nach Mönchen beruffen/ um in seine Begräbniß-Capelle ein Epitaphium zu machen/ so noch auf der Franciscaner Freithof allda zu sehen/ und ein Blat mit Bildern mehr als halb Lebens-Größe ist/ vorbildend die Geschicht/ wie S. Helena das Creutz erfindet/ wordurch er bey dem Herzog und der Herzogin sich so berühmt gemacht/ daß er selbige samt den Prinzen und Prinzeßinnen contrafäten muste/ wofür er/ neben reicher Bezahlung/ eine güldene Ketten erhalten.
Rom
und Florenz
Hernachauf Mönchen/ Aus Bayer-Land nahme er seinen Weg nach dem Käyserlichen Hof auf Prag/ wohin er schon vor vier Jahren beruffen worden/ daselbst machte er für den Käyser eine Venus und Adonis, so dem Käyser/ seiner neuen und guten Colorirung willen/ sehr wol gefielen. Jedoch/ gewißer Ursachen halben/ zoge er bald wieder nach Mönchen/ und von
und an Käyserlichen Hof
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