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Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

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Mantel uͤber das Kleid. Den traͤgt auch der Schneider
und der Schuſter. Viele haben darunter einen Degen.
Zu einem ſchwarzen Kleide ſteht der Mantel ſchoͤn, im
Gehen macht er auch immer etwas Wind gegen die Hitze.
Masken ſieht man um dieſe Zeit gar keine, wiewohl
ganze Laͤden voll davon da ſind. Die Nobili gehen
ſchwarz mit Maͤnteln und greulich belockten Alongeperuͤ-
cken, wenn ſie in der Kirche, oder im Senat ſind. Viele
laſſen ſich ihre eigene Haare in viele hundert Locken legen,
und unten 2. Zipfel daran machen. Ueberhaupt traͤgt
man hier mehr Peruͤcken, als ich in dem heiſſen Lande
vermuthete.

Die Kleidung der vornehmen und mittelmaͤſſigen
Venetianerinnen gefaͤllt mir recht wohl. Ueber jedes
Kleid werfen ſie ein Stuͤck ſchwarzes ſeidenes Zeug, das
ſehr lang iſt, und huͤllen den Kopf und die Haͤnde damit ein.
Viele tragen auch immer einen ſchwarzſeidenen Ueberrock.
Wenn der neu, ſchoͤn ſchwarz und glaͤnzend iſt, ſo ſieht
es gewiß ſchoͤn aus. Sie ſind gleich angezogen, und ſo
gehen ſie Abends noch in die Kirche, ſo ſitzen ſie in der
Gondel ꝛc.

Den 31ſten Mai.

Heute machte ich verſchiedene Beſuche, und zwar
zuerſt wieder

bei Hrn. Wagner, der mir Zechinen oder vene-
tianiſche
Dukaten fuͤr hollaͤndiſche gab. Die Vene-
tianer
praͤgen das Geld nicht, ſie ſchlagen es nur. Im
Handel und Wandel gehen keine andre Dukaten, als ihre.
Die Kaufleute wechſeln ſie ein, waͤgen nicht Eine ein-
zeln, ſondern Dutzendweiſe mit einander, und ſehen
dann, was am Gewichte fehlt. Sie geben ſie auch nicht

wieder

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Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

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Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 619. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/657>, abgerufen am 07.01.2025.