Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Prinz macht selbst den Wirth. Die Frankfurter
tragen viel Geld hierher. Man druckt auch die Liste der
Badegäste. Ich besah die Quelle zum Trinken und zum
Baden, sie hat das Gute, daß sie wenigstens nicht scha-
det. Säle, Alleen, Teiche, Seen mit Schiffen drauf etc.
sind angelegt, auch ist eine neue Burg im alten Ge-
schmack erbaut worden.

Philippsruhe. Ein Lustschloß, das noch die Gra-
fen von Hanau erbaut haben, am Mayn anmuthig
gelegen. Der Weg von Wilhelmsbad dahin ist eine
Obstallee.

Als wir wieder von unsrer Spazierfahrt zurück wa-
ren, besuchte ich Hrn. Prof. Bergsträsser, der auch
kein Freund der Philantropine ist, war dann in der

Komödie, wo ich Weissens Edelmuth in Nie-
drigkeit,
und Jeannette vorstellen sah, aß hierauf
bei Hr. Stockhausen mit Hrn. Götz, und nahm trau-
rig von den Redlichen Abschied.

Den 21sten Oct.
Rückreise nach Frankfurt.

Ich fuhr dahin wieder auf dem Mayn. In Of-
fenbach
besuchte ich den Hrn. Geh. Rath Brauer, der
mir nach Frankfurt Gesellschaft leistete.

Den
sehr vermehrte Auflage, 8. 1780. Man hat auch
einen Kupferstich von der Gegend und den neuern
Gebäuden.
Herausgeber.
Zweiter Theil. Q

Der Prinz macht ſelbſt den Wirth. Die Frankfurter
tragen viel Geld hierher. Man druckt auch die Liſte der
Badegaͤſte. Ich beſah die Quelle zum Trinken und zum
Baden, ſie hat das Gute, daß ſie wenigſtens nicht ſcha-
det. Saͤle, Alleen, Teiche, Seen mit Schiffen drauf ꝛc.
ſind angelegt, auch iſt eine neue Burg im alten Ge-
ſchmack erbaut worden.

Philippsruhe. Ein Luſtſchloß, das noch die Gra-
fen von Hanau erbaut haben, am Mayn anmuthig
gelegen. Der Weg von Wilhelmsbad dahin iſt eine
Obſtallee.

Als wir wieder von unſrer Spazierfahrt zuruͤck wa-
ren, beſuchte ich Hrn. Prof. Bergſtraͤſſer, der auch
kein Freund der Philantropine iſt, war dann in der

Komoͤdie, wo ich Weiſſens Edelmuth in Nie-
drigkeit,
und Jeannette vorſtellen ſah, aß hierauf
bei Hr. Stockhauſen mit Hrn. Goͤtz, und nahm trau-
rig von den Redlichen Abſchied.

Den 21ſten Oct.
Ruͤckreiſe nach Frankfurt.

Ich fuhr dahin wieder auf dem Mayn. In Of-
fenbach
beſuchte ich den Hrn. Geh. Rath Brauer, der
mir nach Frankfurt Geſellſchaft leiſtete.

Den
ſehr vermehrte Auflage, 8. 1780. Man hat auch
einen Kupferſtich von der Gegend und den neuern
Gebaͤuden.
Herausgeber.
Zweiter Theil. Q
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0279" n="241"/>
Der Prinz macht &#x017F;elb&#x017F;t den Wirth. Die <hi rendition="#fr">Frankfurter</hi><lb/>
tragen viel Geld hierher. Man druckt auch die Li&#x017F;te der<lb/>
Badega&#x0364;&#x017F;te. Ich be&#x017F;ah die Quelle zum Trinken und zum<lb/>
Baden, &#x017F;ie hat das Gute, daß &#x017F;ie wenig&#x017F;tens nicht &#x017F;cha-<lb/>
det. Sa&#x0364;le, Alleen, Teiche, Seen mit Schiffen drauf &#xA75B;c.<lb/>
&#x017F;ind angelegt, auch i&#x017F;t eine neue <hi rendition="#fr">Burg</hi> im alten Ge-<lb/>
&#x017F;chmack erbaut worden.</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Philippsruhe.</hi> Ein Lu&#x017F;t&#x017F;chloß, das noch die Gra-<lb/>
fen von <hi rendition="#fr">Hanau</hi> erbaut haben, am <hi rendition="#fr">Mayn</hi> anmuthig<lb/>
gelegen. Der Weg von <hi rendition="#fr">Wilhelmsbad</hi> dahin i&#x017F;t eine<lb/>
Ob&#x017F;tallee.</p><lb/>
            <p>Als wir wieder von un&#x017F;rer Spazierfahrt zuru&#x0364;ck wa-<lb/>
ren, be&#x017F;uchte ich Hrn. Prof. <hi rendition="#fr">Berg&#x017F;tra&#x0364;&#x017F;&#x017F;er,</hi> der auch<lb/>
kein Freund der Philantropine i&#x017F;t, war dann in der</p><lb/>
            <p><hi rendition="#fr">Komo&#x0364;die,</hi> wo ich <hi rendition="#fr">Wei&#x017F;&#x017F;ens Edelmuth in Nie-<lb/>
drigkeit,</hi> und <hi rendition="#fr">Jeannette</hi> vor&#x017F;tellen &#x017F;ah, aß hierauf<lb/>
bei Hr. <hi rendition="#fr">Stockhau&#x017F;en</hi> mit Hrn. <hi rendition="#fr">Go&#x0364;tz,</hi> und nahm trau-<lb/>
rig von den Redlichen Ab&#x017F;chied.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>Den 21&#x017F;ten Oct.<lb/><hi rendition="#fr">Ru&#x0364;ckrei&#x017F;e</hi> nach <hi rendition="#fr">Frankfurt.</hi></head><lb/>
          <p>Ich fuhr dahin wieder auf dem <hi rendition="#fr">Mayn.</hi> In <hi rendition="#fr">Of-<lb/>
fenbach</hi> be&#x017F;uchte ich den Hrn. Geh. Rath <hi rendition="#fr">Brauer,</hi> der<lb/>
mir nach <hi rendition="#fr">Frankfurt</hi> Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft lei&#x017F;tete.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Den</fw><lb/>
          <p>
            <note xml:id="nfn8" prev="#fn8" place="foot" n="*)">&#x017F;ehr vermehrte Auflage, 8. 1780. Man hat auch<lb/>
einen Kupfer&#x017F;tich von der Gegend und den neuern<lb/>
Geba&#x0364;uden.<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">Herausgeber.</hi></hi></note>
          </p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">Zweiter Theil.</hi> Q</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[241/0279] Der Prinz macht ſelbſt den Wirth. Die Frankfurter tragen viel Geld hierher. Man druckt auch die Liſte der Badegaͤſte. Ich beſah die Quelle zum Trinken und zum Baden, ſie hat das Gute, daß ſie wenigſtens nicht ſcha- det. Saͤle, Alleen, Teiche, Seen mit Schiffen drauf ꝛc. ſind angelegt, auch iſt eine neue Burg im alten Ge- ſchmack erbaut worden. Philippsruhe. Ein Luſtſchloß, das noch die Gra- fen von Hanau erbaut haben, am Mayn anmuthig gelegen. Der Weg von Wilhelmsbad dahin iſt eine Obſtallee. Als wir wieder von unſrer Spazierfahrt zuruͤck wa- ren, beſuchte ich Hrn. Prof. Bergſtraͤſſer, der auch kein Freund der Philantropine iſt, war dann in der Komoͤdie, wo ich Weiſſens Edelmuth in Nie- drigkeit, und Jeannette vorſtellen ſah, aß hierauf bei Hr. Stockhauſen mit Hrn. Goͤtz, und nahm trau- rig von den Redlichen Abſchied. Den 21ſten Oct. Ruͤckreiſe nach Frankfurt. Ich fuhr dahin wieder auf dem Mayn. In Of- fenbach beſuchte ich den Hrn. Geh. Rath Brauer, der mir nach Frankfurt Geſellſchaft leiſtete. Den *) *) ſehr vermehrte Auflage, 8. 1780. Man hat auch einen Kupferſtich von der Gegend und den neuern Gebaͤuden. Herausgeber. Zweiter Theil. Q

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/279
Zitationshilfe: Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/279>, abgerufen am 21.12.2024.