Ich fuhr mit Extrapost über Barum, Lutter, Seesen, Nordheim, nach
Göttingen, wo ich Abends antraf und bei Hrn. D. Miller logirte.
Den 7ten Oct.
Heute lies ichs gleich mein Hauptgeschäft seyn, mei- ne ehemaligen Lehrer und Freunde zu besuchen, ging da- her zu den Hrrn. Prof. Beckmann, Walch, Pütter, Gatterer, Ritter Michaelis, Leß, Koppe etc.
Den 8ten Oct.
Mittags war ich beim Hrn. Ritter Michaelis in Gesellschaft eines von Konstantinopel zurückgekomme- nen Schweden Namens Norberg, Nachmittags bei Hrn. Hofr. Heyne, Hrn. Prof. Beckmann, und Abends bei Hr. D. Miller.
Den 9ten Oct.
besuchte ich wieder Hrn. Hofr. Pütter, drauf Hrn. Prof. Murray, Hrn. Hofr. Richter, und dann ging ich auf die
Universitäts-Bibliothek, wo ich des Königs Büste fand. Sie wird noch immer erstaunend vermehrt. 13. bis 1400. Thaler zahlt man hier alle Jahre an Buch- binderlohn, und doch kommen alle italiänische, französi-
sche
P 5
Den 6ten Oct. Reiſe nach Goͤttingen.
Ich fuhr mit Extrapoſt uͤber Barum, Lutter, Seeſen, Nordheim, nach
Goͤttingen, wo ich Abends antraf und bei Hrn. D. Miller logirte.
Den 7ten Oct.
Heute lies ichs gleich mein Hauptgeſchaͤft ſeyn, mei- ne ehemaligen Lehrer und Freunde zu beſuchen, ging da- her zu den Hrrn. Prof. Beckmann, Walch, Puͤtter, Gatterer, Ritter Michaelis, Leß, Koppe ꝛc.
Den 8ten Oct.
Mittags war ich beim Hrn. Ritter Michaelis in Geſellſchaft eines von Konſtantinopel zuruͤckgekomme- nen Schweden Namens Norberg, Nachmittags bei Hrn. Hofr. Heyne, Hrn. Prof. Beckmann, und Abends bei Hr. D. Miller.
Den 9ten Oct.
beſuchte ich wieder Hrn. Hofr. Puͤtter, drauf Hrn. Prof. Murray, Hrn. Hofr. Richter, und dann ging ich auf die
Univerſitaͤts-Bibliothek, wo ich des Koͤnigs Buͤſte fand. Sie wird noch immer erſtaunend vermehrt. 13. bis 1400. Thaler zahlt man hier alle Jahre an Buch- binderlohn, und doch kommen alle italiaͤniſche, franzoͤſi-
ſche
P 5
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0271"n="233"/><divn="2"><head>Den 6ten Oct.<lb/><hirendition="#fr">Reiſe</hi> nach <hirendition="#fr">Goͤttingen.</hi></head><lb/><p>Ich fuhr mit Extrapoſt uͤber <hirendition="#fr">Barum, Lutter,<lb/>
Seeſen, Nordheim,</hi> nach</p><lb/><p><hirendition="#fr">Goͤttingen,</hi> wo ich Abends antraf und bei Hrn. D.<lb/><hirendition="#fr">Miller</hi> logirte.</p><lb/><divn="3"><head>Den 7ten Oct.</head><lb/><p>Heute lies ichs gleich mein Hauptgeſchaͤft ſeyn, mei-<lb/>
ne ehemaligen Lehrer und Freunde zu beſuchen, ging da-<lb/>
her zu den Hrrn. Prof. <hirendition="#fr">Beckmann, Walch, Puͤtter,<lb/>
Gatterer,</hi> Ritter <hirendition="#fr">Michaelis, Leß, Koppe</hi>ꝛc.</p></div><lb/><divn="3"><head>Den 8ten Oct.</head><lb/><p>Mittags war ich beim Hrn. Ritter <hirendition="#fr">Michaelis</hi> in<lb/>
Geſellſchaft eines von <hirendition="#fr">Konſtantinopel</hi> zuruͤckgekomme-<lb/>
nen <hirendition="#fr">Schweden</hi> Namens <hirendition="#fr">Norberg,</hi> Nachmittags bei<lb/>
Hrn. Hofr. <hirendition="#fr">Heyne,</hi> Hrn. Prof. <hirendition="#fr">Beckmann,</hi> und Abends<lb/>
bei Hr. D. <hirendition="#fr">Miller.</hi></p></div><lb/><divn="3"><head>Den 9ten Oct.</head><lb/><p>beſuchte ich wieder Hrn. Hofr. <hirendition="#fr">Puͤtter,</hi> drauf Hrn. Prof.<lb/><hirendition="#fr">Murray,</hi> Hrn. Hofr. <hirendition="#fr">Richter,</hi> und dann ging ich auf<lb/>
die</p><lb/><p><hirendition="#fr">Univerſitaͤts-Bibliothek,</hi> wo ich des Koͤnigs<lb/>
Buͤſte fand. Sie wird noch immer erſtaunend vermehrt.<lb/>
13. bis 1400. Thaler zahlt man hier alle Jahre an Buch-<lb/>
binderlohn, und doch kommen alle italiaͤniſche, franzoͤſi-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P 5</fw><fwplace="bottom"type="catch">ſche</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[233/0271]
Den 6ten Oct.
Reiſe nach Goͤttingen.
Ich fuhr mit Extrapoſt uͤber Barum, Lutter,
Seeſen, Nordheim, nach
Goͤttingen, wo ich Abends antraf und bei Hrn. D.
Miller logirte.
Den 7ten Oct.
Heute lies ichs gleich mein Hauptgeſchaͤft ſeyn, mei-
ne ehemaligen Lehrer und Freunde zu beſuchen, ging da-
her zu den Hrrn. Prof. Beckmann, Walch, Puͤtter,
Gatterer, Ritter Michaelis, Leß, Koppe ꝛc.
Den 8ten Oct.
Mittags war ich beim Hrn. Ritter Michaelis in
Geſellſchaft eines von Konſtantinopel zuruͤckgekomme-
nen Schweden Namens Norberg, Nachmittags bei
Hrn. Hofr. Heyne, Hrn. Prof. Beckmann, und Abends
bei Hr. D. Miller.
Den 9ten Oct.
beſuchte ich wieder Hrn. Hofr. Puͤtter, drauf Hrn. Prof.
Murray, Hrn. Hofr. Richter, und dann ging ich auf
die
Univerſitaͤts-Bibliothek, wo ich des Koͤnigs
Buͤſte fand. Sie wird noch immer erſtaunend vermehrt.
13. bis 1400. Thaler zahlt man hier alle Jahre an Buch-
binderlohn, und doch kommen alle italiaͤniſche, franzoͤſi-
ſche
P 5
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung02_1784/271>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.