Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 2. Leipzig, 1784.Grunde sind, denn so mahlte Kranach meist. Köst- lich sind die Bildnisse Luther's, Melanchthon's, Hussen's, Erasmus, Grotius, Lipsius etc. 18) Ein Ebräischer Codex mit dem vollständigen Tar- gum. Sehr schön *). Mittags hatte ich die Ehre bei des Ministers von Den 26sten Aug. Heute, als an dem letzten Tage vor meiner Streife- Reise *) Umständlichere Nachrichten von der Churfürstl. Biblio- thek überhaupt, und von den meisten der hier ange- führten seltenen Büchern insonderheit, theilt Hr. Bi- bliothekar Dasdorf in seiner oftangezogenen Beschr. von Dresden von S. 266.-322. mit. Wer war dies zu thun, auch wohl fähiger, als dieser würdige und fleißige Gelehrte? Herausgeber. **) Die Erfindung dieses Tisches ist vom Hrn. Akade- miedirekt. Schönau. Eine ausführliche Beschreibung des- Zweiter Theil. L
Grunde ſind, denn ſo mahlte Kranach meiſt. Koͤſt- lich ſind die Bildniſſe Luther’s, Melanchthon’s, Huſſen’s, Erasmus, Grotius, Lipſius ꝛc. 18) Ein Ebraͤiſcher Codex mit dem vollſtaͤndigen Tar- gum. Sehr ſchoͤn *). Mittags hatte ich die Ehre bei des Miniſters von Den 26ſten Aug. Heute, als an dem letzten Tage vor meiner Streife- Reiſe *) Umſtaͤndlichere Nachrichten von der Churfuͤrſtl. Biblio- thek uͤberhaupt, und von den meiſten der hier ange- fuͤhrten ſeltenen Buͤchern inſonderheit, theilt Hr. Bi- bliothekar Dasdorf in ſeiner oftangezogenen Beſchr. von Dresden von S. 266.-322. mit. Wer war dies zu thun, auch wohl faͤhiger, als dieſer wuͤrdige und fleißige Gelehrte? Herausgeber. **) Die Erfindung dieſes Tiſches iſt vom Hrn. Akade- miedirekt. Schoͤnau. Eine ausfuͤhrliche Beſchreibung deſ- Zweiter Theil. L
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Grunde ſind, denn ſo mahlte Kranach meiſt. Koͤſt-
lich ſind die Bildniſſe Luther’s, Melanchthon’s,
Huſſen’s, Erasmus, Grotius, Lipſius ꝛc.
18) Ein Ebraͤiſcher Codex mit dem vollſtaͤndigen Tar-
gum. Sehr ſchoͤn *).
Mittags hatte ich die Ehre bei des Miniſters von
Wurmb Exc. zu ſpeiſen. Es fehlte mir hierbei nicht
an Gelegenheit, die tiefen Einſichten und den Patriotis-
mus dieſes groſſen Staatsmannes zu bewundern.
Den 26ſten Aug.
Heute, als an dem letzten Tage vor meiner Streife-
rei in die Gegenden von Pirna und Koͤnigsſtein, war
ich fruͤh noch im groſſen Garten, und dann beſah ich bei
dem Hofjuwelier, Hr. Neuber, den koſtbaren, aus lauter
ſaͤchſiſchen Steinen auf einer vergoldeten Silberplatte mit
vielem Geſchmack in Moſaik zuſammen geſetzten Tiſch,
den der Churfuͤrſt dem franzoͤſiſchen Miniſter von Bre-
teuil wegen des Teſchener Friedensſchluſſes zum Ge-
ſchenk beſtimmt hat; daher ſind aus Meißner Porzellan
Medaillons darin, die ſich auf dieſen Frieden beziehen **).
Und alsdann begab ich mich auf die
Reiſe
*) Umſtaͤndlichere Nachrichten von der Churfuͤrſtl. Biblio-
thek uͤberhaupt, und von den meiſten der hier ange-
fuͤhrten ſeltenen Buͤchern inſonderheit, theilt Hr. Bi-
bliothekar Dasdorf in ſeiner oftangezogenen Beſchr.
von Dresden von S. 266.-322. mit. Wer war
dies zu thun, auch wohl faͤhiger, als dieſer wuͤrdige
und fleißige Gelehrte? Herausgeber.
**) Die Erfindung dieſes Tiſches iſt vom Hrn. Akade-
miedirekt. Schoͤnau. Eine ausfuͤhrliche Beſchreibung
deſ-
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