Die Leute hängen hier den grossen Hunden ein Kummt an, und spannen sie an Schubkarren, in die man allerlei ladet, man treibt sie dabei mit der Peitsche, wie die Pferde. Eine sehr vernünftige Gewohnheit, wenn der Staat doch so viele von diesem Geschlechte ernähren soll. --
Den Merrettig richtet man hier mit Weinessig zu, aber er ist doch gut. Und am Fasttage Stockfisch dazu zu essen, ist warlich kein schlechtes Futter.
Auf dieser Reise hatt' ich auch Gelegenheit, ein in Deutschland, so viel ich weis, nicht bekanntes Insekt kennen zu lernen, wovon ich dann eine genaue Beschrei- bung für die Gesellschaft in Berlin verfertigte.
Den 19ten Jul.
Das war der Vormittag, den ich dazu bestimmt hatte, in die Steinkohlengruben zu fahren.Mr. Matthieu und sein Sohn hatten Geschäfte, sie konnten mich nicht begleiten, gaben aber dem Aufseher über die Arbeiter, dem Steiger, wie wir in Deutschland sa- gen, Mr. Boisseau, einen schristlichen Befehl, mit mir in die Fosse du Jardin, weil das die schönste und reich- ste ist, einzufahren. Sie heist so, weil ehemals an dem Platz, wo jetzt die Grube und die Feuermaschine ist, ein Garten war, man hat aber Bäume und alles weggehauen. Mr. Matthieu, -- der vor 48. Jahren zuerst die Ent- deckung dieses wichtigen Minerals in dieser Gegend mach- te, -- meinte, daß ich am sichersten wäre, wenn ich au
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Bemerkungen.
Die Leute haͤngen hier den groſſen Hunden ein Kummt an, und ſpannen ſie an Schubkarren, in die man allerlei ladet, man treibt ſie dabei mit der Peitſche, wie die Pferde. Eine ſehr vernuͤnftige Gewohnheit, wenn der Staat doch ſo viele von dieſem Geſchlechte ernaͤhren ſoll. —
Den Merrettig richtet man hier mit Weineſſig zu, aber er iſt doch gut. Und am Faſttage Stockfiſch dazu zu eſſen, iſt warlich kein ſchlechtes Futter.
Auf dieſer Reiſe hatt’ ich auch Gelegenheit, ein in Deutſchland, ſo viel ich weis, nicht bekanntes Inſekt kennen zu lernen, wovon ich dann eine genaue Beſchrei- bung fuͤr die Geſellſchaft in Berlin verfertigte.
Den 19ten Jul.
Das war der Vormittag, den ich dazu beſtimmt hatte, in die Steinkohlengruben zu fahren.Mr. Matthieu und ſein Sohn hatten Geſchaͤfte, ſie konnten mich nicht begleiten, gaben aber dem Aufſeher uͤber die Arbeiter, dem Steiger, wie wir in Deutſchland ſa- gen, Mr. Boiſſeau, einen ſchriſtlichen Befehl, mit mir in die Foſſe du Jardin, weil das die ſchoͤnſte und reich- ſte iſt, einzufahren. Sie heiſt ſo, weil ehemals an dem Platz, wo jetzt die Grube und die Feuermaſchine iſt, ein Garten war, man hat aber Baͤume und alles weggehauen. Mr. Matthieu, — der vor 48. Jahren zuerſt die Ent- deckung dieſes wichtigen Minerals in dieſer Gegend mach- te, — meinte, daß ich am ſicherſten waͤre, wenn ich au
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Bemerkungen.
Die Leute haͤngen hier den groſſen Hunden ein
Kummt an, und ſpannen ſie an Schubkarren, in die man
allerlei ladet, man treibt ſie dabei mit der Peitſche, wie
die Pferde. Eine ſehr vernuͤnftige Gewohnheit, wenn
der Staat doch ſo viele von dieſem Geſchlechte ernaͤhren
ſoll. —
Den Merrettig richtet man hier mit Weineſſig zu,
aber er iſt doch gut. Und am Faſttage Stockfiſch dazu
zu eſſen, iſt warlich kein ſchlechtes Futter.
Auf dieſer Reiſe hatt’ ich auch Gelegenheit, ein in
Deutſchland, ſo viel ich weis, nicht bekanntes Inſekt
kennen zu lernen, wovon ich dann eine genaue Beſchrei-
bung fuͤr die Geſellſchaft in Berlin verfertigte.
Den 19ten Jul.
Das war der Vormittag, den ich dazu beſtimmt
hatte, in die Steinkohlengruben zu fahren. Mr.
Matthieu und ſein Sohn hatten Geſchaͤfte, ſie konnten
mich nicht begleiten, gaben aber dem Aufſeher uͤber die
Arbeiter, dem Steiger, wie wir in Deutſchland ſa-
gen, Mr. Boiſſeau, einen ſchriſtlichen Befehl, mit mir
in die Foſſe du Jardin, weil das die ſchoͤnſte und reich-
ſte iſt, einzufahren. Sie heiſt ſo, weil ehemals an dem
Platz, wo jetzt die Grube und die Feuermaſchine iſt, ein
Garten war, man hat aber Baͤume und alles weggehauen.
Mr. Matthieu, — der vor 48. Jahren zuerſt die Ent-
deckung dieſes wichtigen Minerals in dieſer Gegend mach-
te, — meinte, daß ich am ſicherſten waͤre, wenn ich au
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird … [mehr]
Erst ein Jahr nach dem Tod Heinrich Sanders wird dessen Reisebeschreibung veröffentlicht. Es handelt sich dabei um ein druckfertiges Manuskript aus dem Nachlass, welches Sanders Vater dem Verleger Friedrich Gotthold Jacobäer zur Verfügung stellte. Nach dem Vorbericht des Herausgebers wurden nur einige wenige Schreibfehler berichtigt (siehe dazu den Vorbericht des Herausgebers des ersten Bandes, Faksimile 0019f.).
Sander, Heinrich: Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien. Bd. 1. Leipzig, 1783, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sander_beschreibung01_1783/442>, abgerufen am 21.11.2024.
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